Toyota und chinesische Hersteller größte Innovationsaufsteiger 2018

Das Top-25 Ranking der innovationsstärksten Automobilkonzerne

Dieselskandal und WLTP-Krise zum Trotz: Volkswagen ist derzeit nicht nur weltweit der absatzstärkste Automobilhersteller, sondern mit seinen Marken Audi, Porsche, VW & Co. auch der innovationsstärkste Automobilkonzern.


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Mit 233 Innovationen, davon 45 weltneu, landet der Wolfsburger Konzern vor den anderen deutschen Autobauern BMW und Daimler, die die Plätze tauschen.

Es folgen Toyota und Tesla auf Rang vier und fünf (vgl. Abbildung 1). Die hohe Innovationsstärke der deutschen Top-3-Konzerne speist sich zu ca. 50 Prozent aus den Zukunftsfeldern „Connectivity“ und Assistenzsysteme (ADAS, Advanced Driver Assistance Systems). Dagegen zahlen Neuerungen aus dem Verbrennungsmotor immer weniger auf die Innovationsstärke ein (Volkswagen 11%, BMW 12%, Daimler 13%). Vergleichsweise gering ist derzeit noch der Anteil von Innovationen im Bereich reiner elektrischer Fahrzeugen (Volkswagen 3%, BMW 3%, Daimler 1%), wobei sich dies aufgrund aktueller Produktentwicklungen in den kommenden Jahren ändern wird.

Hierzu Studienleiter Stefan Bratzel: „Die deutschen Automobilhersteller sind trotz Dieselskandal und Bedrohungen durch neue Akteure die Innovationsführer in wichtigen Zukunftsfeldern. Im Bereich der Elektromobilität zählen sie jedoch eher zu den „Fast Followern“ und müssen Rückstände schnell aufholen. Die Beibehaltung einer gewissen technologischen Breite erscheint für die global tätigen Konzerne aufgrund der Heterogenität der Märkte jedoch angemessen und sinnvoll.“

Größter Aufsteiger des Jahres ist der japanische Toyota Konzern. Toyota verbessert sich gegenüber dem Vorjahr um elf Ränge und kommt auf Platz vier. Damit landet Toyota – nach relativ schlechten Platzierungen in den Vorjahren – sogar noch einen Platz vor dem Vorjahresdritten Tesla. Besonders die Tochtermarke Lexus sorgt mit der Neuauflage des Modells LS in der Luxusklasse für eine Reihe von hoch bewerteten Innovationen, darunter ein teil-autonomer Autobahnpilot oder ein AusweichAssistent, der Fußgänger erkennen kann. Toyota korrigiert mit einem Anteil von 51 Prozent der Innovationen in den Zukunftsfeldern Connectivity und ADAS Defizite der Vergangenheit. Acht Prozent der Innovationsstärke geht jedoch auch bei Toyota in den Verbrennungsmotor auf die Zukunftsfelder Connectivity, ADAS und reine E-Mobilität, die 86 Prozent der Gesamt-Innovationsstärke ausmachen.

Ebenfalls deutlich innovativer zeigt sich in diesem Jahr der indische Tata-Konzern mit seinen britischen Marken Jaguar und Land Rover. Aktuell auf Platz sieben konnte sich Tata gegenüber dem Vorjahr um sechs Ränge verbessern. Zur Gesamtzahl von 46 Indexpunkten trägt die Marke Land Rover 54 Prozent und Jaguar 40 Prozent bei. Die Marke Tata selbst – vor allem auf dem indischen Markt tätig – spielt hier kaum eine Rolle.

Innovationsschwächer zeigen sich in diesem Jahr neben Tesla vor allem Hyundai und Fiat-Chrysler. Nach starker Performance der letzten Jahre verliert Tesla zwei Plätze und kommt auf Rang fünf, Hyundai büßt drei Plätze ein und kommt nur noch auf Rang zehn. FCA rutscht nach einem „Positivausreißer“ im Vorjahr wieder auf Platz 14 (Vorjahr: 8). Der Grund liegt in der dramatisch gesunkenen Zahl der Innovationen.

Konnten im Vorjahr noch 77 Einzelinnovationen bilanziert werden, so war es im aktuellen Betrachtungszeitraum mit 35 fahrzeugtechnischen Neuerungen weniger als die Hälfte.

Auffällig ist die immer bessere Performance der chinesischen Hersteller. So finden sich unter den Top-25 Konzernen 2018 bereits acht chinesische Konzerne. Mit NextEV (Marke „Nio“) landet der Beste bereits auf Rang 13, noch vor Traditionsherstellern wie Fiat Chrysler, Renault oder Mazda. NextEV hat allerdings – ebenso wie Byton - im Untersuchungszeitraum noch keine Serien-Fahrzeuge im Angebot, anders als die anderen chinesischen OEM in dem Ranking. Unter den Top-20 der Automobilkonzerne sind aktuell vier OEM chinesischer Herkunft, noch vor zwei Jahren war es mit Geely (hauptsächlich Marke „Volvo“) nur einer. Die chinesischen Hersteller setzen aus technischer Sicht vor allem auf die Zukunftsfelder alternative Antriebe und Vernetzung/autonomes Fahren (vgl. Abbildung 2).

Bei der Elektro-Mobilität (BEV, Battery Electric Vehicles) sind hier bereits viele SerienAnwendungen zu verzeichnen, im Bereich der (autonomen) Fahrerassistenzsysteme handelt es sich derzeit eher um Studien (vor allem Nio und Byton). Allerdings steht die Serieneinführung bei einigen Start-ups bevor. Während etwa GM oder FCA mit 22 bzw. 27 Prozent noch einen hohen Teil ihrer Innovationsaktivitäten auf den Verbrennungsmotor (ICE, Internal Combustion Engine) verwenden, blenden die chinesischen Hersteller dieses Technologiefeld fast vollständig aus.

Center of Automotive Management (CAM)