Wissing: Großer Schub für den Radverkehr

10 Punkte für besseren Radverkehr:

Über 40 Beteiligte haben zusammen mit dem Verkehrsministerium den neuen Radverkehrs-Entwicklungsplan 2030 Rheinland-Pfalz ausgearbeitet.


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Darin finden sich zahlreiche Vorhaben in zehn Handlungsfeldern, die bis zum Jahr 2030 den Radverkehr in Rheinland-Pfalz deutlich stärken werden.

„Das Ziel ist, den Anteil des Radverkehrs am Verkehrsmix von heute acht auf 15 Prozent zu steigern“, hat Verkehrsminister Dr. Volker Wissing gesagt.

„Wir investieren in neue, bessere Radwege, in Berater für Kommunen, optimieren den Radtourismus und verbessern die Verknüpfung mit dem Öffentlichen Nahverkehr. Wir wollen den Radverkehr in Rheinland-Pfalz weiter steigern und auch mit Blick auf den ländlichen Raum das Fahrrad als Verkehrsmittel der Wahl in den Blick nehmen. Dafür sind gut ausgebaute, verkehrssichere Infrastruktur das A und O und eine Verknüpfung von Fahrrad und ÖPNV unerlässlich“, sagte Verkehrsminister Dr. Volker Wissing anlässlich der Veröffentlichung des Radverkehrs-Entwicklungsplans 2030 (RVEP).

Vorgesehen sind etwa höhere Investitionen in Radwege entlang von Landesstraßen sowie eine Beratung für Kommunen, damit diese Radverkehrskonzepte entwickeln und die bereitstehenden Fördermittel für Radwege leichter abrufen können. Auch die Rad-Mitnahme im ÖPNV sowie ausreichende Stellplätze für Räder werden in den Blick genommen. Das Ziel ist, den Radverkehr flächendeckend über alle Ebenen hinweg zu fördern.

Der Radverkehrs-Entwicklungsplan Rheinland-Pfalz 2030 entstand in der Zusammenarbeit mit gut 40 Vertretern von Kommunen, Verbänden und Abgeordneten aller Landtagsfraktionen. Der RVEP bündelt zahlreiche Ziele und Maßnahmen, die im Zeitraum bis 2030 in Rheinland-Pfalz Land umgesetzt werden könnten. Der Plan kann auf der Internetseite des Ministeriums eingesehen werden unter https://mwvlw.rlp.de/de/themen/verkehr/radverkehr/

Die zehn Handlungsfelder:

  1. Radverkehrsnetz
    Vom großräumigen Radwegenetz aus entsteht bis 2026 ein flächendeckendes System hierarchisch abgestufter Radverkehrsnetze. Als Qualitätsstandard werden die Empfehlungen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen definiert – neue Radwege werden entsprechend dieser Standards gebaut, bestehende Wege schrittweise umgebaut.
  2. Verkehrsqualität und Verkehrssicherheit
    Mehr Radler, mehr ältere Personen und mehr Pedelecs sowie ein gutes subjektives Sicherheitsempfinden – das muss beim Radwegebau beachtet werden.
  3. Verknüpfung: Fahrradparken, Bike & Ride-Schnittstellen
    Ein gutes Angebot an Stellplätzen in der Stadt, an Schulen, am Wohnort oder an Bahnhöfen und Bushaltestellen erhöht die Attraktivität der Fahrradnutzung. Ebenso wichtig ist die Möglichkeit, das Fahrrad in Bus und Bahn mitzunehmen. Hier sollen bis zum Jahr 2023 Lösungen ausgearbeitet werden.
  4. Kommunikation und Mobilitätsmanagement
    Fahrradfahren beginnt im Kopf – die Entscheidung, das Rad zu nutzen, wird nicht nur nach rationalen Kriterien getroffen, es geht auch um Gewohnheiten und Wissen (Routen, parken, ÖPNV-Mitnahme etc.). Mehr Informationen und Wissensvermittlung sollen dabei helfen, eine fahrradfreundliche Mobilitätskultur zu etablieren und die Entscheidung fürs Rad zu unterstützen.
  5. Soziale Dimension
    Das Fahrrad ermöglicht weiten Teilen der Bevölkerung einen gleichberechtigten Zugang zur Mobilität und Radfahren fördert die Gesundheit. Soziale Teilhabe bedeutet ebenso die Förderung von Barrierefreiheit sowie die Beteiligung an politischen Entscheidungen.
  6. Ökologische und ökonomische Dimension
    Das Fahrrad ist eine Antwort für eine klimaschonende und leise Mobilität. Fahrrad-Förderung ist aktiver Klimaschutz, z.B. durch den Bau der Pendler-Radrouten und weiterer Radwege oder die Entwicklung von Bike-&-Ride-Konzepten. Zudem ist die Fahrradwirtschaft eine hochinnovative Wachstumsbranche, die in Rheinland-Pfalz gut aufgestellt ist und weiter gestärkt werden kann, gleiches gilt für den Rad-Tourismus.
  7. Radtourismus
    Kaum ein Urlaubssegment wächst so dynamisch wie der Radtourismus. Rheinland-Pfalz ist mit der Initiative Radwanderland und vielen auf Radtouristen eingestellten Betrieben auf einem sehr guten Weg. Die Gäste können aus sieben Radfernwegen und 145 Themenrouten wählen. Viele Verbesserungen im Alltagsradverkehr (Radwege, Fahrrad-Mitnahme) kommen auch den Touristen zugute.
  8. Nachhaltigkeit und Innovationen
    E-Mobilität ist auch beim Zweirad ein Wachstumsmarkt mit Potenzial. E-Bikes sind nicht nur für den Alltagsradverkehr interessant, sondern mit Lastenrädern ebenso im Wirtschaftsverkehr. Forschungsprojekte zur City- und Innenstadtlogistik sollen gefördert, Entwickler und Produzenten unterstützt werden.
  9. Förderung und Investitionen
    Das Land Rheinland-Pfalz strebt steigende Investitionen und weiter verbesserte Förderinstrumente für Kreise, Städte und Gemeinden an, um den Radverkehr in ländlichen Regionen zielgerecht zu unterstützen.
  10. Strukturen und Rahmenbedingungen
    Für eine gute Radinfrastruktur im ganzen Land ist die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Kreisen und dem Land unabdingbar. Das Land unterstützt die Zusammenarbeit und Koordination und richtet eine AG Fahrradfreundluche Kommunen ein. Der LBM richtet in allen acht Dienststellen einen Radverkehrsbeauftragten ein, der Ansprechpartner für die Kommunen ist.
Mainz: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau direkter Link zum Artikel