200 Meldungen der Asiatischen Hornisse in Nordrhein-Westfalen

Erster Fund 2020 in Heinsberg

Die Asiatische Hornisse stammt aus Südostasien und breitet sich auch in Nordrhein-Westfalen rasant aus: Mehr als 200 Sichtungen wurden dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) bereits in diesem Jahr bereits gemeldet - Tendenz: täglich mehr.


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  Das Tier steht auf der EU-Liste der prioritären gebietsfremden invasiven Arten und steht in Konkurrenz zu heimischen Insekten.

"Für Menschen ohne Allergie ist die Asiatische Hornisse zwar ungefährlich, aber sie bedroht unsere heimischen Bienenvölker und andere Insekten. 2022 wurden bei uns zum ersten Mal Nester gefunden. Durch die voranschreitende Klimakrise werden sich auch weitere invasive Arten bei uns ausbreiten und das wichtige ökologische Gleichgewicht stören. Hier müssen wir sehr wachsam sein", sagte Umweltminister Oliver Krischer.

Den ersten Einzelfund gab es im Jahr 2020 im Kreis Heinsberg nahe der niederländischen Grenze - heute sind dort, sowie in zahlreichen weiteren Kreisen und kreisfreien Städten Nester zu finden. Bestätigte Vorkommen von Populationen der Asiatischen Hornisse gibt es mittlerweile vom Niederrhein, bis zum westlichen Ruhrgebiet, in der Aachener Region und der Eifel über den Düsseldorfer, Kölner und Bonner Raum bis in das Bergische Land. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weiteren Meldungen von Einzeltieren, auch in umliegenden Kreisen und kreisfreien Städten. Die bisher nordöstlichste bestätigte Sichtung in NRW stammt aus der Gemeinde Hüllhorst im Kreis Minden-Lübbecke.

Die Asiatische Hornisse (vespa velutina) ist eine kleinere Verwandte der Europäischen Hornisse und gelangte vor etwa 20 Jahren nach Europa. Von Südfrankreich aus breitete sie sich über Belgien und die Niederlande nach Nordrhein-Westfalen aus. Die Asiatische Hornisse ernährt sich während der Brutaufzucht von anderen Insekten. Dazu zählen auch Honigbienen.

"In den westlich angrenzenden Nachbarländern erreichte die Asiatische Hornisse in kurzer Zeit hohe Populationsdichten und breitet sich mit etwa 50 Kilometern pro Jahr weiter aus. Mit einer Einwanderung aus Belgien und den Niederlanden ist weiterhin zu rechnen, so dass die Zahl der Völker im Rheinland wahrscheinlich zunehmen und auch die Ausbreitung nach Norden und Osten weiter voranschreiten wird", sagte Dr. Barbara Köllner, Vizepräsidentin des LANUV.

Bienenvölker im Verbreitungsgebiet der Asiatischen Hornisse können mit Schutzvorrichtungen am Einflugloch gegen das Eindringen des Räubers in den Bienenstock geschützt werden. Hierzu wird empfohlen, ein Netz oder ein Schutzgitter von sechs Millimeter Maschenweite zu installieren, das von Honigbienen, nicht aber von der Asiatischen Hornisse passiert werden kann. Daneben sollten die Bienenvölker phasenweise zur Stärkung der Widerstandskraft zugefüttert und der Bienenstock von Honigresten oder anderen Lockstoffen gesäubert werden. Der Einsatz von beköderten Fallen zum Fang der Asiatischen Hornisse ist nach deutschem Recht verboten, denn es werden darin überwiegend zu schützende Nektar fressende Fluginsekten gefangen und getötet. Der Beifang geschützter Arten ist auch bei Fallen nachgewiesen worden, die vom Hersteller als selektiv fangend beworben werden.

Eigenschaften und Bilder der asiatischen Hornisse sind im Neobiota-Portal des LANUV dokumentiert: neobiota.naturschutzinformationen.nrw.de/neobiota/de/arten/tiere/190771/kurzbeschreibung

Wer asiatische Hornissen beobachtet, sollte das nach Möglichkeit mit einem Fotobeleg im Neobiota-Portal melden. Das geht auch mit einer Smartphone-App, mit der direkt am Fundpunkt Standortdaten und Bildmaterial gemeldet werden können: neobiota.naturschutzinformationen.nrw.de/neobiota/de/fundpunkte/erfassung

Alternativ ist eine Meldung auch bei der zuständigen Naturschutzbehörde vor Ort möglich. Wichtig ist die genaue Angabe des Standorts und nach Möglichkeit die Richtung des An- und Abflugs.

umwelt.nrw: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen direkter Link zum Artikel