Altlastensanierung bleibt Generationenaufgabe

750 Millionen Euro in Sanierung investiert

„Die Sanierung von Umweltaltlasten wird Sachsen auch in den kommenden Jahren weiter stark beschäftigen“. Dieses Fazit zog Umweltminister Thomas Schmidt heute beim Besuch mehrerer Altlastenstandorte im Raum Chemnitz. „Dennoch können wir schon heute stolz auf das Geleistete sein. 750 Millionen Euro an staatlichen Geldern sind seit 1991 in die Sanierung von Altlasten geflossen. Rund 9 000 Hektar früher kontaminierte Flächen wurden saniert“.


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Nach der Wiedervereinigung waren überall in Sachsen massive Umweltprobleme anzutreffen, darunter Hinterlassenschaften veralteter Industriestandorte und ungeordnete Mülldeponien. Im ersten Schritt wurde 1991 begonnen, flächendeckend alle altlastenverdächtigen Standorte zu erfassen. 30 000 solche Flächen wurden identifiziert. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse und bisheriger Erfahrungen wird eingeschätzt, dass davon nur 15 bis 20 Prozent wirklich saniert werden müssen. Für etwa elf Prozent konnte die Sanierung bis heute schon abgeschlossen werden.

Wie komplex die Altlastenbearbeitung ist, wurde an den besuchten Standorten deutlich. So wurde der Standort des ehemaligen Chemiehandels Chemnitz 16 Jahre lang als Umschlagplatz für Flüssigchemikalien genutzt. Die Anlagen wurden abgerissen, das Gelände dient nun als Photovoltaikstandort. Derzeit wird über Brunnen hochkontaminiertes Grundwasser entnommen und von Schadstoffen befreit. Diese Sanierung wird mit rund 2,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.

Auf dem Gelände einer Raffinerie in Klaffenbach sowie an sogenannten Säureharzteichen im benachbarten Neukirchen wurden bis 1990 Rückstände aus der Mineralölherstellung in Lehm- oder Sandtagebaurestlöchern abgelagert. Die Sanierung der Säureharzteiche war schon deshalb erforderlich, weil eine Gefährdung durch überlaufende Becken oder den Bruch instabiler Dämme bestand. Diese sehr kostenintensive Maßnahme wird mit rund 100 Millionen Euro aus der Altlastenfreistellung finanziert.

Auf dem Gelände des Steinkohlenmahlwerkes Hohndorf wurden Briketts und Kohleanzünder produziert. Zum Einsatz kamen dafür Teeröle und Abprodukte der Steinkohlenaufbereitung, deren Umschlag und Lagerung ungeschützt erfolgte. Das gesamte Ausmaß wurde erst bei einer genauen Untersuchung deutlich. Zum Schutz von Mensch und Grundwasser mussten tausende Tonnen teerbelasteter Boden entsorgt werden. Derzeit läuft noch die Reinigung des kontaminierten Grundwassers. Die Sanierung wird mit rund 3,3 Millionen Euro aus Mitteln des Freistaates unterstützt.

„Die Sanierung von Altlasten muss und wird in Sachsen weiter fortgesetzt werden“, so der Minister abschließend. „Zum einen, um Umweltgefahren zu beseitigen. Zum anderen auch, weil wir es uns nicht leisten können, in unbegrenztem Maß unbelastete Naturflächen zu verbauen. Das Jahr 2015 wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt. Ziel ist es, der endlichen Ressource Boden weltweit mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und den Schutz der Böden im politischen, administrativen und alltäglichen Handeln stärker zu verankern. Diesem Anliegen fühlt sich Sachsen auch über das Jahr 2015 hinaus verpflichtet.“

Broschüre „Altlastenbehandlung in Sachsen – eine Bestandsaufnahme“:
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/22314

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