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Hintergrund
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners krabbeln aufgrund des milden Winters bereits jetzt durch die Eichen des Rheinlands. Die Brennhaare der Raupen, die ab dem dritten Larvenstadium ausgebildet werden, können bei Menschen schwere allergische Reaktionen der Haut und Atemwege auslösen. Um dies zu verhindern, wird mit Hochdruckspritzen ein Biozid auf die frischen Triebe der Eichen aufgebracht – zum Schutz der Autofahrer*innen aber auch der Mitarbeiter*innen der Autobahn GmbH.
Die Autobahnmeistereien haben bei ihrem Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner insbesondere die Gesundheit von Parkplatznutzenden im Blick, die sich neben befallenen Bäumen aufhalten und so die Brennhaare einatmen oder Hautkontakt haben könnten. Gleichzeitig gelten die Maßnahmen aber auch dem Schutz der Straßenwärter*innen, die bei der Grünpflege, bei Reinigungs- oder Reparaturarbeiten mit den Brennhaaren in Kontakt kommen könnten. Aus diesem Grund erfolgt die Bekämpfung auch an Stellen, an denen der Autobahnverkehr ansonsten nur vorbeirollt.
Mit Hochdruckspritzen erfolgt die gezielte Bekämpfung
„Mit unseren Hochdruckspritzen lassen sich auch Astkronen in mehr als 20 Meter Höhe erreichen. Somit können wir den Wirkstoff gezielter denn je auf den jungen Blättern der Eichen zum Einsatz bringen“, freut sich Andreas Raedt, Geschäftsbereichsleiter Betrieb & Verkehr bei der Autobahn GmbH Rheinland. Die Raupe frisst das Blatt, und erst im Darm der Raupe entfaltet der für Menschen und Tiere ungefährliche Stoff seine Wirkung. Die Raupen sterben ab, bevor sie die für Menschen gefährlichen Brennhaare ausbilden können. Den Ausgangsstoff für das Biozid liefert das Bodenbakterium Bacillus thuringiensis.
Gezielt und effektiv verläuft der Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner aber auch deshalb, weil die Einsatzorte im Vorfeld exakt kartiert wurden. Die Arbeiten vor Ort – mit Schwerpunkt im Mai/Juni – werden von erfahrenen Mitarbeiter*innen und eigener Sprühtechnik der Autobahn GmbH bestritten.
Gefiederte Kolleg*innen unterstützen die Autobahn GmbH Rheinland
An ausgewählten Park- und Rastplätzen wurden Nistkästen für Meisen aufgehängt. Blau- und Kohlmeisen fressen die jungen Eichenprozessionsspinner-Raupen, so lange diese noch keine Brennhaare haben. Neueste Studien aus den Niederlanden zeigen, dass Kohlmeisen auch Raupen mit Brennhaaren verspeisen. Sukzessive wird die Zahl der Nistkästen ausgeweitet werden, um so langfristig den Einsatz von Insektiziden verringern zu können.
Sehen Sie den Einsatz unserer Autobahnmeistereien für den Gesundheitsschutz der Verkehrsteilnehmer*innen auch auf Youtube: Eichenprozessionsspinner - Der Gesundheitsschutz geht vor - YouTube