Backhaus bilanziert ein Jahr Streuobstgenussschein

13.000 € für Biodiversität

Anlässlich der diesjährigen Frühjahrsaktion zum Streuobstgenussschein zog Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, heute in der Mosterei Kneese (Landkreis Nordwestmecklenburg) erstmals Bilanz zu dem dritten ökologischen Wertpapier aus Mecklenburg-Vorpommern seit der Markteinführung im Frühjahr 2015.


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„Die Verkaufszahlen für den 2015 gestarteten Streuobstgenussschein haben sich im Jahresverlauf sehr gut entwickelt. Im Vergleich zu den Erlösen aus der Waldaktie und den MoorFutures besteht aber noch Luft nach oben. Bislang konnten wir 1.350 Genussscheine verkaufen und dadurch rund 13.000 Euro in die Anlage und den Erhalt von Streuobstwiesen investieren. Die Waldaktie wurde seit 2007 etwa 75.000 Mal verkauft, wodurch wir rund 750.000 Euro für zusätzliche Aufforstungen bereitstellen konnten. Die MoorFutures haben seit 2011 allein in Mecklenburg-Vorpommern 400.000 Euro für die Moorwiedervernässung eingebracht. Daher möchte ich an uns alle appellieren, noch stärker für den Genussschein zu werben, um weitere umfangreiche Investitionen in den artenreichen Lebensraum Streuobstwiese zu ermöglichen“, betonte Dr. Backhaus.

Stehen bei der Waldaktie und den MoorFutures die Klimaschutzleistungen im Vordergrund, so ist es beim Streuobstgenussschein die Biodiversität. „Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mittel- und Westeuropas und ihr Erhalt beziehungsweise ihre Neuanlage ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Biodiversität. Mit dem Streuobstgenussschein haben wir ein Instrument geschaffen, welches private Investitionen in diesen Bereich ermöglicht.“, so der Minister. „Mecklenburg-Vorpommern gehört mit den drei Wertpapieren weltweit zu den Vorreitern.“

Einen ganz besonderen Dank sprach Dr. Backhaus der WEMAG AG aus, die sich als regionaler Energieversorger ihrer besonderen Verantwortung beispielhaft für andere Unternehmen stelle: „Die WEMAG gehört zu den größten Investoren. Ich bin sehr froh, dass das Unternehmen hier so engagiert vorangeht und den Gedanken des Streuobstgenussschein und der anderen ökologischen Wertpapiere in unser Land hineinträgt.“

„Wir freuen uns sehr, nach der Waldaktie und den MoorFutures auch den Streuobstgenussschein finanziell unterstützen zu können“, betonte WEMAG-Vertriebsleiter Michael Hillmann. „Die Artenvielfalt der Streuobstwiesen ist eine wesentliche Grundvoraussetzung dafür, dass die Natur überhaupt Ökosystemleistungen erbringen kann. Ihren Erhalt zu sichern, ist eine Aufgabe für Jeden. Wir stellen uns als regional verwurzeltes Unternehmen dieser Herausforderung und leisten über unser Kerngeschäft hinaus gern einen Beitrag.“

Nach einer ersten Pflanzung im Frühjahr 2015 in Gehren (Landkreis Vorpommern-Greifswald), wurden heute auch in Kneese mit Erlösen aus den bisher verkauften Streuobstgenussscheinen Obstbäume gepflanzt und beschnitten. Der Streuobstgenussschein wird über die Akademie für Nachhaltige Entwicklung vertrieben. Von dort wird auch der im Dezember 2015 durch Minister Backhaus berufene Vergaberat geleitet.

Hintergrund

Streuobstwiesen sind vorwiegend im 17. und vor allem im 18. Jahrhundert entstanden, um die Bevölkerung unter anderem mit Obst zu versorgen. Seit den 1960ern geht der Bestand deutlich durch z. T. geförderte Rodungen zurück.

Die Vorteile von Streuobstwiesen sind vielfältig: Als Flächen mit extensiv genutztem Baumbestand sind Streuobstwiesen wichtige Trittsteinbiotope und Verbindungskorridore zwischen unterschiedlichen ökologisch wertvollen Lebensräumen. Streuobstwiesen geben ca. 5.000 Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Mehr als 1.000 wirbellose Tierarten kann ein einziger Apfelbaum beherbergen, wie Schmetterlinge, Käfer, Ameisenarten, Wespenarten, Würmer und Schnecken. Bis zu 40 Vogelarten können in einer Streuobstwiese leben, wie verschiedene Meisenarten, Steinkauz, Wiedehopf, Wendehals, Goldammer oder Gartenrotschwanz. Streuobst umfasst eine große Sortenvielfalt. Etwa 3.000 Sorten, davon mehr als 1.200 Apfelsorten, 1.000 Birnensorten, 250 Kirschsorten und 320 Zwetschgensorten sind bekannt. Streuobstwiesen sind damit das Genreservoir alter Regionalsorten. „Diese beeindruckenden Zahlen verdeutlichen umso mehr, welche Verantwortung wir haben, diese Flächen zu schützen. Damit kommen wir auch einer Forderung unseres Biodiversitätskonzeptes nach. Mit dem Streuobstgenussschein haben wir ein Instrument entwickelt, das es Interessierten ermöglicht, die Ziele des Konzeptes finanziell zu unterstützen“, sagte Dr. Backhaus.

Mit dem Genussschein sollen bestehende Streuobstwiesen erhalten oder neue kultiviert werden. Er kostet 10 Euro und mit dieser Summe kann zum Beispiel der jährliche Pflegeschnitt eines Baumes durchgeführt werden. Zehn Streuobstgenussscheine, also 100 Euro, kostet die fachgerechte Pflanzung eines Baumes inklusive Verbissschutz und eines fachgerechten Baumschnittes.

Weitere Informationen und Modalitäten für den Erwerb des Streuobstgenussschein sind auf der Internetseite www.streuobstgenussschein.de

Backhaus bilanziert ein Jahr Streuobstgenussschein - Anhang 1
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