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„Die biologische Vielfalt zählt mit zu den wertvollsten Gütern unserer Erde. Diesen Schatz zu erhalten, gehört zu den größten Herausforderungen, vor denen wir weltweit stehen. Dabei kommt der Landwirtschaft und letztendlich uns Verbrauchern eine zentrale Rolle zu, um das Aussterben von immer mehr Pflanzen und Tieren zu verhindern“, unterstrich Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, heute in Walkendorf.
Gerade erst hat das Bundesamt für Naturschutz seinen Artenschutz-Report vorgestellt. In der Roten Liste Deutschlands wurden mehr als 32.000 heimische Tiere, Pflanzen und Pilze hinsichtlich ihrer Gefährdung untersucht. Ergebnis zeigt ernüchterndes Bild für Deutschland: rund 31% der Arten wurden als bestandsgefährdet eingestuft, 4% sind bereits ausgestorben. „Kurz um, der Zustand der Artenvielfalt in Deutschland ist alarmierend. Mecklenburg-Vorpommern hat vor diesem Hintergrund eine ganz besondere Verantwortung insbesondere für Arten, die nur oder hauptsächlich nur hier vorkommen“, hob der Minister hervor. Dazu zählen z.B. das Wismarer Hügelfingerkraut oder der Schreiadler.
Das Vorhaben ‚Landwirtschaft für Artenvielfalt‘ soll einen Beitrag dazu leisten, den Erhalt der biologischen Vielfalt zu stärken. Hierzu wenden die Landwirtschaftsbetriebe Maßnahmen aus einem Katalog von Naturschutzmaßnahmen an. Die landwirtschaftlichen Produkte werden vom teilnehmenden Lebensmitteleinzelhändler garantiert abgenommen, wobei die auflaufenden Mehrkosten vergütet werden. „Letztlich liegt es an uns diesen Mehraufwand auch zu honorieren. In Italien werden rund 19 und in Deutschland nur knapp 10 % des Einkommens für Lebensmittel ausgeben. Das zeigt, dass wir einen neuen Zugang, eine neue Wertschätzung für die Lebensmittel entwickeln müssen. Denn eins muss uns klar sein: Wir wollen hohe Qualität aus der Region aus einer nachhaltigen und bäuerlichen Landwirtschaft. Dafür steht das Projekt ‚Landwirtschaft für Artenvielfalt‘“, machte Dr. Backhaus deutlich.
Zu den heute vorgestellten Maßnahmen zählen:
- Maßnahmenkombination: Überjährige Streifen sowie Eingeschränkte Nutzung von Teilflächen im Grünland
Zielarten: Braunkehlchen, Feldhase, Insekten, Wiesenflora
- Maßnahmenkombination: 8 Wochen Ruhephase während der Brutzeit im Grünland, Walzen / Schleppen nicht vom 10.4. bis 31.7. sowie reduzierte Düngung
Zielarten: Wiesenvögel, Feldhase, Insekten, Wiesenflora
- Mosaiknutzung im Grünland
Zielarten: Greifvögel (Schreiadler), Weißstorch, Insekten
- Amphibienstreifen im Grünland und Acker
Zielarten: Amphibien, Insekten
- Ungemähte Streifen im Kleegras – Stehenlassen von Teilflächen
Insekten, Feldvögel, Greifvögel, Feldhase, Amphibien
Mehr Informationen erhalten Sie auf: http://www.landwirtschaft-artenvielfalt.de