Backhaus kritisiert Aberkennung des MSC-Siegels in Schleppnetzfischerei

Landwirtschafts- und Umweltminister Backhaus kritisiert die Aberkennung der MSC-Zertifizierung für den Hering in der westlichen Ostsee als „weiteren herben Rückschlag für die wenigen noch verbliebenen Küstenfischer im Land´“.

Das Thünen-Institut für Ostseefischerei müsse möglichst schnell eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung darüber vorlegen, ob der Heringsbestand in der westlichen Ostsee noch innerhalb biologisch sicherer Grenzen liege.


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„Eine wichtige Erkenntnis zeichnet sich bereits ab: die Bestandsentwicklung beim Hering hängt maßgeblich von Faktoren ab, die nicht auf die Fischerei zurückzuführen sind. Es gibt ernstzunehmende Hinweise, dass die Folgen des Klimawandels eine zentrale Rolle spielen“, unterstrich Backhaus.

Seit der jüngsten ICES-Empfehlung, die Heringsfischerei auszusetzen, sei die Verunsicherung bei den Fischern sehr groß. Sobald die Erkenntnisse des Thünen-Institutes im Herbst vorliegen, müsse eine Neubewertung des Heringsbestandes vorgenommen werden. „Die Fischer brauchen Planungssicherheit – ebenso wie die Politik, um rechtzeitig geeignete Instrumente zur Kompensation vorzubereiten“, so der Minister. „Wir müssen die Kutter- und Küstenfischerei im Land erhalten. Sie trägt maßgeblich zur Wertschöpfung bei, und sie ist identitätsstiftend für unsere Küstenregion“, sagte er weiter.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Organisation MSC der deutschen Heringsschleppnetzfischerei das von ihr verliehene Ökosiegel für nachhaltige Bewirtschaftung der Heringsbestände in der westlichen Ostsee entzogen hatte Aktuell haben 16 Küstenfischereibetriebe in Mecklenburg-Vorpommern das MSC-Zertifikat für Nachhaltigkeit in der Heringsschleppnetzfischerei.

Das MSC-Siegel hat für die Vermarktung in Deutschland eine besondere Bedeutung. Ca. 60 Prozent der Heringsanlandungen der Kutter- und Küstenfischerei des Landes, die ausschließlich aus der Schleppnetzfischerei resultieren, sind MSC- zertifiziert

Die Kutter- und Küstenfischerei des Landes erzielte 2017 Jahresgesamterlöse in Höhe von 9,95 Mio. Euro. Das entspricht dem Durchschnittserlös der zurückliegenden fünf Jahre. 2017 hatte die Kutter- und Küstenfischerei des Landes 12.333 t Ostseehering angelandet.

Bei einem Erlös von 5,3 Mio. Euro wurden im vergangenen Jahr 53 Prozent der Jahresgesamterlöse der Kutter- und Küstenfischerei aus der Heringsfischerei erzielt. Der Durchschnittswert der zurückliegenden fünf Jahre liegt bei 46 Prozent.

Für etwa 100 Haupterwerbsbetriebe des Landes MV ist die Heringsfischerei von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung. In MV gibt es 230 Haupterwerbsfischer und 132 Nebenerwerbsfischer.

Backhaus kritisiert Aberkennung des MSC-Siegels in Schleppnetzfischerei - Anhang 1
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern direkter Link zum Artikel