Baumschnitt extrem

Große Mostbirnbäume können nur mit Hilfe der Seilklettertechnik und aus dem Arbeitskorb geschnitten werden.
Große Mostbirnbäume können nur mit Hilfe der Seilklettertechnik und aus dem Arbeitskorb geschnitten werden.

Obstbaumpfleger schneiden alte Mostbirnen in Tiefenbronn

Große, alte Mostbirnenbäume bereichern unsere Landschaft und sind besonders wertvolle Lebensräume für Vögel und Kleintiere. Höhlungen, Holzrisse und tote Äste sind für viele Vogelarten und Insekten die Grundlage für ihr Überleben. In Tiefenbronn sind zehn solcher Baumriesen nun in einer spektakulären Aktion unter Naturschutzaspekten geschnitten worden – Voraussetzung für ein langes Baumleben. Gefördert wird die Maßnahme über das Naturschutzprojekt „LIFE rund ums Heckengäu“.


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„Leider sind alte Birnbäume aus obstbaulicher Sicht kaum noch interessant und die Eigentümer kümmern sich nicht um sie“, bedauert Obstbauberater Bernhard Reisch vom Landwirtschaftsamt. Immer weniger Stücklesbesitzer würden aus den kleinen Früchten Most oder Schnaps machen. „Ohne Pflege verlieren die Bäume jedoch ihre Stabilität, vergreisen und drohen abzusterben“, erklärt Experte Reisch.

Die Obstbaumfachwarte Stefan Kraus, Stefan Kreuzer und Ulrich Jooß bearbeiteten die rund 80 Jahre alten Obstbäume. Aufgrund der Größe konnten die Fachleute nicht auf die sonst übliche Technik des Obstbaumschnittes mit Leitern zurückgreifen. Das Kroneninnere wurde deshalb mit der sogenannten Seilklettertechnik bearbeitet: Gehalten durch mehrere Sicherungsseile, bewegten sich die Baumkletterer spektakulär durch das Astwerk. Für die Außenbereiche der Baumkronen kam ein Radlader mit Arbeitskorb zum Einsatz, der von einem Mitarbeiter des Gemeindebauhofes gesteuert wurde.

„Die Kronen wurden leicht ausgelichtet und bruchgefährdete Äste durch Rückschnitt stabilisiert“, erläutert Bernhard Reisch. Durch diese moderate Pflege würden die Bäume einen leichten Neutrieb entwickeln und wieder vitaler werden. „So verlängert sich die Lebensdauer der Bäume, außerdem können die Wiesen unter den Bäumen leichter bewirtschaftet werden“, sagt Reisch.

Insgesamt 24 Mostbirnbäumen stehen auf der Baumwiese neben dem Tiefenbronner Häckselplatz, die in den letzten Wochen Schauplatz der ungewöhnlichen Schnittaktion war. Das stelle im Enzkreis laut Reisch eine Besonderheit dar,  denn meist stünden Mostbirnen als Einzelexemplare in der Landschaft. Die restlichen Bäume auf der Wiese sollen im kommenden Winter gepflegt werden, so dass dieser besondere Lebensraum für Vögel und Kleintiere auch für die Zukunft erhalten bleibt.

Baumschnitt extrem - Anhang 1
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