Biodiversitätsbericht 2016

Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Artenvielfalt in Hessen deutlich gesteigert

Weiterentwickelte ambitionierte Biodiversitätsstrategie mit erhöhtem Fördervolumen im Naturschutz


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„Der Biodiversitätsbericht 2016 belegt, dass Hessen die Aktivitäten rund um den Erhalt und Schutz seiner Artenvielfalt erneut gesteigert hat. Der bedrohliche Rückgang der Artenvielfalt in Luft, Boden und Wasser muss aufgehalten werden, denn nur eine intakte Natur kann uns die wertvollen Dienste leisten, die wir Menschen zum Überleben brauchen. Die Natur ist auch unsere Lebensgrundlage“, betonte Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden. Am Montag hatte sich das Hessische Kabinett mit dem Biodiversitätsbericht 2016 für den Hessischen Landtag befasst. „Zuletzt haben uns wissenschaftliche Studien wieder den dramatischen Rückgang von bis zu 80 Prozent zahlloser Insektenarten ins Bewusstsein gerufen. Arten wie die Feldlerche, die früher selbstverständlich ins Landschaftsbild gehörten, aber auch wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere sind in Hessen erschreckend selten geworden. Hier müssen wir engagiert gegensteuern in Verantwortung für uns selbst und folgende Generationen. Deshalb danke ich allen, die hier einen aktiven Beitrag geleistet haben“, so die Ministerin.

Um die Aktivitäten für die Biologische in Hessen ambitioniert voranzubringen, hat das Kabinett deshalb am 1. Februar 2016 die weiterentwickelte Hessische Biodiversitätsstrategie verabschiedet. Dabei wurde die Strategie um ein zusätzliches Ziel („Beiträge anderer Ressorts der Hessischen Landesregierung zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt“) erweitert sowie die Einzelaktionen deutlich aufgestockt.

„Wir haben die Landesmittel für den Naturschutz in 2015 auf mehr als 10,3 Millionen Euro und 2016 auf knapp 11,1 Millionen Euro erhöht. Darüber hinaus konnten wir Geld aus dem Agrarumweltprogramm „HALM“ ganz zielgerichtet in Maßnahmen zur Förderung der Biologischen Vielfalt im Offenland einsetzen“, sagte Umweltministerin Hinz. Zusätzliche Fördergelder wurden auf EU-Ebene eingeholt für zwei neue LIFE Projekte an der Lahn und in der Rhön. Auch Synergieprojekte von NATURA 2000 und Wasserrahmenrichtlinie erhöhten die Finanzmittel zum Schutz der Biologischen Vielfalt. Dies ermöglichte es, viele Aktivitäten zum Artenschutz in ganz Hessen umzusetzen.

In NATURA 2000-Gebieten, die in Hessen rund 21 Prozent der Landesfläche ausmachen, wurden beispielsweise die Renaturierung von Flüssen, Bächen und in Auen durchgeführt, um dort wieder naturnahe Lebensräume herzustellen. „Die Renaturierung ist eine der wichtigsten Maßnahmen, weil so viele Tier- und Pflanzenarten davon profitieren: etwa der seltene Eisvogel und der Schwarzstorch, die vom Aussterben bedrohte Groppe sowie der Lebensraum Auwald“, betonte Hinz. Insbesondere die Arten und Lebensräume der Hessen-Liste, für die Hessen eine besondere Verantwortung trägt, standen an vielen Orten im Fokus. Eine extensive Beweidung mit Schafen und Ziegen oder Heuschnitte zu optimalen Zeitpunkten halfen, für Hessen typische Lebensräume wie den Borstgrasrasen in hessischen Mittelgebirgslagen oder das Breitblättrige Knabenkraut, eine Charakterart der Feuchtwiesen und Quellsümpfe, zu fördern und zu erhalten.

In den 583 Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebieten wurde 2016 die Maßnahmenplanung abgeschlossen. Damit stehen die notwendigen Schutzmaßnahmen für alle relevanten FFH-Arten und -Lebensräume fest, die nun umgesetzt werden. Bis Januar 2016 stellten insgesamt 21 Forstämter mit rund 140.000 Hektar Fläche ihre Wirtschaftsweise auf die Standards des FSC-Gütesiegels um – ein Plus für die Biodiversität im hessischen Staatswald. Auch für Gewässer entwickelte Hessen Lösungen, um Auen und Auwälder zu fördern, die Funktion der Auen als Retentionsräume zu steigern und die Lebensräume an Gewässern mit Hilfe der Wasserrahmenrichtlinie zu verbessern.

Auch außerhalb des offiziellen Rahmens der Biodiversitätsstrategie setze sich das Land Hessen für den Schutz und den Erhalt bedrohter Arten ein. So wurde im Frühjahr 2017 die landesweite Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ gestartet. Zusammen mit seinen Partnern setzt sich das Land dafür ein, die Lebensbedingungen der Bienen und anderer bestäubenden Insekten in der Stadt und auf dem Land nachhaltig zu verbessern. „Um den Naturschutz und den Schutz der Biologischen Vielfalt in Hessen ambitioniert voranzubringen wird Hessen die Finanzmittel in den kommenden Jahren weiter stark erhöhen: 2018 auf insgesamt 15,8 Millionen Euro und 2019 auf 17,1 Millionen Euro“, kündigte Umweltministerin Hinz abschließend an.

Den Biodiversitätsbericht 2016 finden Sie unter http://biologischevielfalt.hessen.de/de/flyer-broschueren-berichte.html

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz direkter Link zum Artikel