BMEL verstärkt Maßnahmen im Kampf gegen das Eschentriebsterben

Verbundvorhaben zu biologischem Kontrollsystem gestartet - Einrichtung eines Koordinierungskreises beschlossen

Im Juni 2017 startete das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Verbundvorhaben „Entwicklung eines biologischen Kontrollsystems zur Regulierung des Erregers des Eschentriebsterbens Hymenoscyphus fraxineus“.


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Das vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. und vom Thünen-Institut (TI) durchgeführte Projekt ergänzt die bisherigen Forschungsaktivitäten und Maßnahmen des BMEL im Kampf gegen das Eschentriebsterben. Es soll nach Mikroorganismen gesucht werden, die den Pilz hemmen oder durch Konkurrenz unterdrücken. Ziel ist die Entwicklung eines Kontrollsystems, das zur Eindämmung des Eschentriebsterbens eingesetzt werden kann.

Um die Aktivitäten zum Erhalt der Esche zu bündeln, richtet das BMEL zudem einen entsprechenden Koordinierungskreis ein.

Das inzwischen in Europa weit verbreitete Eschentriebsterben ist zu einer ernsten Bedrohung für die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) geworden, die die forstwirtschaftliche Zukunft der Baumart in Frage stellt. An der Abwendung dieser Bedrohung forschen zurzeit verschiedene Einrichtungen in Deutschland.
Das ZALF und das TI beschreiten mit dem jetzt begonnenen  Forschungsvorhaben einen neuen Weg: Es soll ein biologisches Kontrollsystem entstehen, das den auslösenden Pilz Hymenoscyphus fraxineus – das Falsche Weiße Stengelbecherchen - mit Hilfe von antagonistischen Mikroorganismen bekämpft. „Wir haben es hier mit einer aussichtsreichen Option zur Eindämmung des Eschentriebsterbens zu tun“, ist sich Projektkoordinator Dr. Andreas Ulrich vom Institut für Landschaftsbiogeochemie des ZALF sicher. „Wenn es funktioniert, handelt es sich um eine synergetische Ergänzung zur Züchtung resistenter Eschen, wie sie gerade die Kollegen im Projekt ResEsche erproben.“1

Dazu werden im ersten Arbeitsschritt befallene und resistente Eschen daraufhin untersucht, welche Mikroorganismen sie besiedeln und welche von diesen möglicherweise eine antagonistische, also grundsätzlich hemmende Wirkung auf den Erreger des Eschentriebsterbens haben. In einem zweiten und dritten Schritt kultivieren die Forscher die identifizierten Bakterien oder Pilze und untersuchen sie auf ihre Wechselwirkung mit dem Schaderreger. Das können einzelne Bakterien und Pilze oder ganze Konsortien sein, mit denen sie im weiteren Projektverlauf die anfälligen Eschen zunächst in Gewächshäusern infizieren, um ihre Wirkung zu testen. Wirksame Bakterien oder Pilze werden selektiert und sollen die Grundlage für die Entwicklung eines biologischen Schutzes gegen Hymenoscyphus fraxineus bilden.

Aktuell beschränken sich die forstwirtschaftlichen Handlungsempfehlungen zum Eschentriebsterben noch darauf, den Pflegeaufwand in die Esche gering zu halten und erkrankte Bäume rechtzeitig zu entnehmen, bevor eine zu hohe Holzentwertung eintritt. Gleichzeitig sollen Bäume ohne oder mit nur wenigen Symptomen erhalten und keine neuen Eschen gepflanzt werden.

Um die vielfältigen Aktivitäten zum Eschentriebsterben zukünftig besser abstimmen und koordinieren zu können, legt das BMEL einen entsprechenden Koordinierungskreis auf. Zu seinen Aufgaben gehört die fortwährende Sammlung und Bündelung des Forschungsbedarfs, darüber hinaus sollen Maßnahmen, die je nach Bundesland unterschiedlich ausgestaltet sein können, auf Bundesebene zusammengeführt werden, um ein effizienteres Vorgehen zu ermöglichen. Der Koordinierungskreis kann als Modell dienen, falls zukünftig auch andere Baumarten gefährdet sind.

Informationen zum Verbundvorhaben sind in der Projektdatenbank der FNR mit Hilfe der Förderkennzeichen 22006116 und 22028616 zu finden. Die Fördermöglichkeiten im Rahmen des Förderschwerpunkts ‚Stärkung der nachhaltigen Forstwirtschaft zur Sicherung der Waldfunktionen‘ im Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe finden Sie auf fnr.de.

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) direkter Link zum Artikel