Boden des Jahres 2017

Hortisol (Gartenboden) zum „Boden des Jahres 2017“ gekürt

„Ich habe inzwischen gelernt, dass die Menschen den Boden gar nicht mehr wahrnehmen ... das ist auch gar nicht so einfach, denn für die meisten Bürger ist der Boden etwas Selbstverständliches, denn der Boden ist ja da, was soll man sich da noch Gedanken machen. Ohne Bodenbewusstsein wird es keinen nachhaltigen Bodenschutz geben.“


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(Prof. Dr. H. W. Thoenes, 2003)

Im Rahmen des Weltbodentags wurde heute der Gartenboden (in der Fachsprache: „Hortisol“) zum „Boden des Jahres 2017“ ernannt. „Mit den Händen in der Erde wühlen, säen, winzige Keimlinge heranziehen, Regenwürmer und Insekten beobachten, den Verlauf der Jahreszeiten spüren, unterschiedliche Gerüche wahrnehmen – viele Menschen haben über die Gartenarbeit Kontakt zum Boden. Hierbei können sie hautnah erfahren, was den Wert des Bodens ausmacht und wie der Boden durch eigene Bemühungen gesund erhalten, geschützt und in seiner Fruchtbarkeit verbessert werden kann“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Der Hortisol ist ein Kulturboden. Entstanden ist er durch jahrhundertelange Gartenkultur mit starker organischer Düngung, zum Beispiel durch Einarbeitung von Kompost oder Tierdung. Daneben haben auch tiefgründige Bodenbearbeitung, intensive Bewässerung und die hohe biologische Aktivität zur Ausbildung charakteristischer, humusreicher Horizonte geführt.

Im Hortisol lassen sich auch besonders viele Kleinstlebewesen und vor allem Regenwürmer nachweisen. Der ursprüngliche natürliche Bodentyp ist infolge der langen und intensiven Bodenbearbeitung oft nicht mehr erkennbar. Hortisole sind in traditionellen Gartenbaugebieten, Klostergärten sowie langjährig bewirtschafteten Haus- und Kleingärten zu finden.

Um die hohe Fruchtbarkeit dieser Böden zu erhalten, empfiehlt Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus bedarfsgerecht zu düngen, Gartenabfälle zu kompostieren und Unkraut und Schädlinge natürlich zu bekämpfen: „Kompost belebt den Boden und liefert wichtige Nährstoffe. Der Einsatz teurer Mineraldünger wird bei der Kompostnutzung meist überflüssig. Chemische Pflanzenschutzmittel sollten im Garten am besten gar nicht eingesetzt werden. Durch unsachgemäße Anwendung können Blumen und Früchte belastet und nützliche Bodenlebewesen geschädigt werden.“

Der Weltbodentag wurde im Jahr 2002 von der Internationalen Bodenkundlichen Union ins Leben gerufen. Er ist ein gemeinsamer Aktionstag für den Boden, an dem jeweils auch der "Boden des Jahres" bekannt gegeben wird. Die Aktion „Boden des Jahres“ soll dazu beitragen, das Bewusstsein der Menschen für die Bedeutung der Böden zu stärken.

Hintergrund:

In Deutschland pflegen heute eine Million Kleingartenpächter mit ihren Familien, also weit über 4 Mio. Menschen, rund 46.600 ha Grün für die Öffentlichkeit. 80.000 Kleingartenbesitzer davon sind in M-V beheimatet, die in über 1.000 Vereinen organisiert sind und eine Fläche von etwa 3.700 ha bewirtschaften. Daneben gibt es noch rund 10.000 nicht organisierte Kleingärtner. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es aktuell 8.565 ha private Kleingärten und 680 ha gewerbliches Gartenbauland. Die naturnahe Bewirtschaftung ist bei den Kleingärtnern selbstverständlich, 97 % nutzen Regenwasser zum Bewässern, 96 % legen Komposthaufen an. Gerade junge Pächter orientieren sich an biologischen Anbaumethoden, verzichten auf Kunstdünger und lehnen den Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln ab.

Link zur Broschüre des LALLF: "Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten" http://www.lallf.de/Haus-und-Kleingarten.719.0.html

Link zur Broschüre „Kompostierung von Gartenabfällen und Fäkalien in Kleingärten“

http://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Service/Publikationen/?id=5438&processor=veroeff 

Boden des Jahres 2017 - Anhang 1
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern direkter Link zum Artikel