Borkenkäfer sind wieder aktiv

Waldbesitzer und Förster rüsten sich gegen Schäden

Das Forstamt des Landkreises Tuttlingen warnt Waldbesitzer vor dem Borkenkäferbefall. Um wirtschaftliche und ökologische Schäden zu vermeiden, ist eine Kontrolle der Waldbestände und ggf. das Einschlagen und Abtransportieren von befallenen Bäumen erforderlich.


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Im Frühsommer haben die Bäume im Wald ihre Blätter vollständig ausgetrieben, überall wächst und grünt es, aber gleichzeitig erwacht auch das Insektenleben in Wald und Flur. Eine Vielzahl von Käfern, Spinnen, Fliegen, Ameisen und anderen Insektenarten ist auf den Wald als Lebensraum angewiesen. Für den Waldbesitzer haben dabei die Borkenkäfer eine besondere Bedeutung. Diese nur wenige Millimeter großen Käfer, die im Holz oder der Rinde von Bäumen leben, haben eine wichtige Funktion im Lebenskreislauf des Waldes.

Einige Borkenkäferarten können sich jedoch bei günstigen Bedingungen in kurzer Zeit massenhaft vermehren. Dann werden auch stehende, gesunde Waldbestände befallen, in den Wäldern im Landkreis Tuttlingen vor allem Fichten. Es kommt dann nicht nur zu wirtschaftlichen Schäden für den Waldbesitzer durch die Entwertung des Holzes, sondern auch zu ökologischen Schäden durch das Absterben gesunder Waldbestände.

Die Entwicklung der Borkenkäferbestände und die Gefahr von Schäden am Wald sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Von besonderer Bedeutung ist, wie viele Käfer aus dem Vorjahr vorhanden sind und wie das Wetter im Frühjahr ist. Wärmeperioden wie im März und Anfang April 2017 begünstigten das Wachstum und die Entwicklung der Borkenkäfer, kalte und nasse Tage wie Ende Mai diesen Jahres verzögerten die Entwicklung. Die Borkenkäfer schwärmen aus und bohren sich in die Rinde von stehenden, meist geschwächten Bäumen. In den so entstehenden Bohrgängen werden die Eier abgelegt, die geschlüpften Larven und Käfer ernähren sich von den saftführenden Schichten des Baumes. Damit werden die Transportleitungen im Baum unterbrochen und der Baum stirbt ab.

Waldbesitzer und Förster können wesentlich dazu beitragen, dass die Schäden durch Borkenkäfer nicht überhand nehmen. Dazu gehört zu allererst sorgfältiges Beobachten und Kontrollieren von gefährdeten Waldbeständen. Wenn Bäume befallen sind, müssen diese so schnell wie möglich eingeschlagen und abtransportiert werden. Denn auch im gefällten Holz können sich die Borkenkäfer unter der Rinde weiterentwickeln, ausfliegen und erneut Bäume befallen.

Tipps für Waldbesitzer

Welche Baumart ist besonders gefährdet?

Bei uns im Landkreis Tuttlingen sind vor allem Fichten durch Borkenkäferbefall gefährdet.

Woran erkenne ich, dass meine Bäume von Borkenkäfern befallen sind?

Akuten Käferbefall erkennt man an braunem Bohrmehl auf der Rinde, an Harzfluß am Stamm und durch den Abfall von grünen und roten Nadeln. Wenn sich die Baumkrone rot gefärbt hat, ist es meist schon zu spät und die Käfer sind bereits wieder ausgeflogen.

Wie häufig muss ich meine Wälder auf Befall kontrollieren?

Bei der derzeitigen warmen Witterung muss mit der Befallskontrolle sofort begonnen werden, die Kontrolle gefährdeter Bestände muss dann in zweiwöchigen Turnus beibehalten werden.

Auf welche Waldbestände muss ich besonders achten?

Besonders gefährdet sind die Befallsorte aus den Vorjahren, alle warmen Lagen und durch Sturm oder Schneebruch vorgeschädigte Waldbestände.

Was kann ich tun, wenn ich Käferbefall festgestellt habe?

Befallene Bäume müssen so schnell wie möglich eingeschlagen, aufgearbeitet und aus dem Wald transportiert werden. Betroffene Waldbesitzer werden gebeten, sich davor an ihren Förster oder auch an das Forstamt am Landratsamt in Tuttlingen (Telefon 07461 926 1200) zu wenden. Das Forstamt hilft bei der Organisation der Aufarbeitung und kann Auskunft darüber erteilen, welche Holzsortimente aufgearbeitet werden und wie die Abfuhr organisiert werden kann.

Was ist, wenn das Holz nicht rechtzeitig aus dem Wald abtransportiert werden kann?

Das Holz kann dann entrindet oder notfalls mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel behandelt werden.

Landratsamt Tuttlingen direkter Link zum Artikel