Das Hessische Landwirtschaftsministerium verleiht zum zweiten Mal den Preis für mehr Tierwohl in der Landwirtschaft

Landestierschutzbeauftragte Dr. Madeleine Martin ehrt Landwirte für vorbildlichen Einsatz für das Tierwohl in der Nutztierhaltung

Der Hessische Preis für landwirtschaftliche Betriebe mit Nutztierhaltung soll in Hessen ansässige Betriebe im Haupt- bzw. Nebenerwerb auszeichnen.


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Geehrt werden Betriebe deren Haltungssysteme oder Managementmaßnahmen nachhaltig und praxisnah zur Verbesserung des Tierschutzes beitragen oder als Vorbild auf andere landwirtschaftliche Betriebe übertragbar sind. „In der allgemeinen Diskussion zum Thema Tierwohl in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung geht manchmal unter, dass sehr viele Landwirte und Landwirtinnen schon seit Jahren fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit daran arbeiten, mehr Tierwohl in die betrieblichen Abläufe zu integrieren. Bewusst soll der heute verliehene Preis den Fokus auf diese besonders tiergerechten Betriebe legen“, sagte Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser heute im Landwirtschaftsministerium.

Das Land Hessen setzt sich auf vielen Ebenen für die stetige Verbesserung der Haltungsbedingungen für Nutztiere ein. So wurde zum Beispiel mit den Mitgliedern des Runden Tischs Tierwohl vereinbart, den Einsatz von Antibiotika bei Milchkühen zu minimieren und die Kastration von Wiederkäuern nur noch unter Schmerzausschaltung und mit Schmerzmitteln durchzuführen. Auch wurde eine Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht, die die ganzjährige Anbindehaltung von Rindern verbieten lassen möchte. „Die heute ausgezeichneten Betriebe verdeutlichen, dass ein tiergerechter Umgang mit Nutztieren auch im Interesse der Landwirte und Landwirtinnen ist. Es muss nicht immer alles über Gesetze, Verordnungen und Verbote geschehen. Das finde ich sehr erfreulich und hoffnungsvoll“, sagte die Landestierschutzbeauftragte. Der Preis ist insgesamt mit 7.000 Euro dotiert. Es haben sich drei Betriebe für den Preis „Tierschutz in der Landwirtschaft“ beworben. „Wir sind davon überzeugt, dass vielen Landwirten das Wohl ihrer Tiere am Herzen liegt. Deshalb hoffen wir, dass künftig mehr von ihnen eine Bewerbung einsenden und ihre innovativen Ideen vorstellen“, so Martin weiter. „Alle hessischen Landwirte können ihr Interesse jetzt schon kundtun und uns eine Mail an tierschutz@umwelt.hessen.de senden. Sobald der Preis wieder ausgeschrieben wird, werden wir alle Interessenten darüber informieren“, fügte sie hinzu.

Den Hessischen Preis für landwirtschaftliche Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter 2017 erhielten:

Katja und Dennis Hartmann, Hofladen Hartmann, Modautal-Brandau.

Das Ehepaar Hartmann versorgt 1.500 Tiere. Die Besonderheit sind fünf Mobilställe für ihre Hühner. Durch die ständige Bewegung der Ställe erreichen sie einen geringen Parasitenbefall, gute Tiergesundheit, der Antibiotikaeinsatz findet in der Regel nicht statt und eine hohe natürliche Legeleistung wird erreicht.

Familie Hartmann erhofft sich, dass das Mobilstallkonzept in der Branche noch bekannter wird und andere Betriebe die Chancen und Vorteile dieser Haltungsweise für die Tiere, die Direktvermarktung und die Erzeugung eigener Produkte erkennen.

Christian Fuhr und Anja Trczensky, Börncheshof, Groß-Umstadt/Raubach.

Familie Trczensky/Fuhr wurde für den Bau eines vorbildlichen Schweinestalls ausgezeichnet, der mit Praxisnähe zur Verbesserung des Tierschutzes beiträgt. Diese bauliche Maßnahme ist nachhaltig und trägt zur Verbesserung des Tierschutzes bei. In diesem Konzept sehen sie die Möglichkeit, den natürlichen und artgerechten Anforderungen des Schweins (Halten mit Ringelschwanz), Forderungen der Gesellschaft nach mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit, sowie arbeitswirtschaftliche Verbesserungen für den Landwirt, gerecht zu werden.

Beide Konzepte lassen sich gut auf andere Betriebe übertragen und tragen zu mehr Tierwohl bei.

Die Jury besteht aus acht Personen, praktisch tätige Landwirtinnen und Landwirte, Vertreter und Vertreterinnen der berufsständigen Organisationen, dem Tierschutz und der Wissenschaft.

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz direkter Link zum Artikel