Das Verschwinden der Schmetterlinge

Die Deutsche Wildtier Stiftung veröffentlicht vorab erste Ergebnisse aus dem Statusbericht von Prof. Dr. Reichholf

Der Rückgang der Insekten ist in aller Munde. Davon betroffen sind auch die Schmetterlinge, die den Menschen durch ihre Vielfalt und Farbenpracht besonders nah sind.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat den renommierten Biologen Prof. Dr. rer. nat. Josef H. Reichholf beauftragt, einen Statusbericht zum "Verschwinden der Schmetterlinge" zu erstellen, in dem er seine über vier Jahrzehnte an verschiedenen Standorten durchgeführten Arbeiten mit einbezieht. Danach bestätigt sich ein dramatischer Rückgang in der Artenvielfalt. Auch die Zahl der Individuen ist stark rückläufig. "Das sollte ein Alarmsignal für ganz Deutschland sein", sagt Prof. Dr. Reichholf, der heute auf einer Pressekonferenz der Deutschen Wildtier Stiftung in Hamburg die Ergebnisse im Einzelnen vorgestellt hat. Das Verschwinden der Schmetterlinge hat nicht nur eine emotional-ästhetische Bedeutung: "Die Funktion von Schmetterlingen im gesamten Ökosystem wird häufig unterschätzt", betont Reichholf. "Sie bestäuben Pflanzen und sind wiederum eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und Säugetiere."

Bei den Schmetterlingen ist die Gruppe der Tagfalter besonders gut untersucht. Über 50 Prozent stehen heute auf der Roten Liste Deutschlands. "Unstrittig ist, dass der landwirtschaftlichen Nutzung eine Schlüsselrolle zukommt", betont der Wissenschaftler. "Dies zeigt sich im Vergleich mit den Schmetterlingsarten, die in unseren Wäldern leben; dort ist der Rückgang verglichen mit der Feldflur weniger dramatisch." Da rund 50 Prozent der Fläche Deutschlands aus Äckern und Wiesen besteht, sind sie schon vor dem Hintergrund ihrer quantitativen Bedeutung der zentrale Lebensraum der Schmetterlinge. "Der Handlungsbedarf zum Schutz und zur Förderung der Schmetterlinge ist hoch. Wir brauchen endlich eine naturverträglichere Landwirtschaft und wir müssen Lebensräume für Schmetterlinge auch in unseren Städten schaffen", fordert Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. "Insbesondere der zunehmende Maisanbau für die Erzeugung von Biogas gefährdet die Artenvielfalt und damit auch die Schmetterlinge. Die Förderung der Biogaserzeugung aus Mais über das Erneuerbare-Energien-Gesetz muss beendet werden."

Die Forderungen der Deutschen Wildtier Stiftung

Naturverträgliche Landwirtschaft

Mehr Kulturpflanzenvielfalt auf dem Acker und Anteil des Grünlandes erhöhen!
Die Förderung der Biogaserzeugung aus Mais beenden!
Stickstoffeinsatz senken! Und Pestizidverbrauch reduzieren!
Ökologisch und wildtierfreundlich wirtschaften und die Agrarpolitik im Sinne der Wildtiere umbauen!

Schmetterlingsfreundliche Städte

Öffentliche Grünanlagen schmetterlingsfreundlich gestalten und pflegen!
Augenmaß bei der Nachverdichtung der Stadtzentren!
Übertriebene Beleuchtung reduzieren und Anreize für "Schmetterlings-Gärten" schaffen!

Forschung

Forschung zu den Ursachen des Rückgangs von Schmetterlingen verstärken und das deutschlandweite Monitoring ausbauen!
Bund-Länder-Aktionsplan zum Insektensterben initiieren!

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat zur Wahrnehmung des Schmetterlingssterbens in Deutschland beim Institut für Demoskopie Allensbach eine Studie in Auftrag gegeben, die Sie hier downloaden können. Auch eine Kurzverfassung der Studie ist dort zu finden.

Deutsche Wildtier Stiftung direkter Link zum Artikel