Die Rotbuche ist Baum des Jahres 2022

Drei Exemplare werden im Alleengarten an der Rempartstraße gepflanzt

Die Rotbuche ist Baum des Jahres 2022. In diesem Jahr wurde die Fagus sylvatica mit diesem Titel gekürt und ist damit zweifache Titelträgerin.


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Seit 1989 ernennt die Silvius Wodarz Stiftung jedes Jahr den Baum des Jahres. Dass die Rotbuche nach 1990 bereits zum zweiten Mal die Baumkrone trägt, liegt sicher daran, dass sie Deutschlands häufigste Laubbaumart ist. Doch dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass es nicht gut bestellt ist um die Gesundheit der Buchen, besonders bei den Altbeständen. So haben Buchen sowohl im Wald als auch in Park- und Grünbeständen in den letzten Jahren stark unter Trockenperioden und Schädlingen gelitten.

Wie jedes Jahr wird Bürgermeister Martin Haag ein Exemplar des aktuellen Baum des Jahres in Freiburg pflanzen. Dieses Jahr wird das am Donnerstag, 7. April, um 14 Uhr an der Rempartstraße stattfinden. Insgesamt werden in dem Alleengarten drei neue Rotbuchen gepflanzt. „Dass der Baum des Jahres regelmäßig bei uns in Freiburg gepflanzt wird, hat bereits Tradition und ist ein Zeichen für den Stellenwert, den Bäume in der Stadt haben. Mit der Pflanzung wächst nicht nur der Baumbestand in Freiburg weiter, wir schließen auch eine prominente Lücke in der Innenstadt. Denn erst vor kurzem musste an dieser Stelle ein Baum gefällt werden, da er bruchgefährdet war. Jetzt zieht hier mit den drei Rotbuchen wieder neues Leben ein“, so Martin Haag.

Die Buche ist nicht nur in Deutschland die häufigste Laubbaumart, sondern auch eine der bekanntesten. Hätte der Mensch nicht in die Natur eingegriffen würde unser Wald bis auf Hochgebirgsregionen, Moore und einige weitere Sonderstandorte heute vorwiegend aus Buchen bestehen. Sie ist eine sehr konkurrenzstarke, anpassungsfähige Baumart, die sich im Schatten alter Bäume verjüngt. Sie kann dann viele Jahre im Unterstand verweilen, um dann, wenn die Bedingungen günstig sind, die Führung im Hochwald zu übernehmen.

Die Rotbuche ist ein Bioindikator für ein feucht-gemäßigtes Klima, wie es bei uns normalerweise vorherrscht. Ob sie sich auch an die verändernden Bedingungen im Zuge des Klimawaldes anpassen kann, muss sich noch zeigen. Es gibt Meinungen in der Wissenschaft, die es nicht für unmöglich halten, dass neue Buchengenerationen besser mit den heißeren, trockeneren Bedingungen zurechtkommen als die Altbestände. Dies hängt unter anderem davon ab, wie groß die genetische Variabilität einheimischer Buchenbestände ist. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass hier noch Potential besteht.

Ihren Namen verdankt die Rotbuche nicht etwa der Farbe der Blätter, sondern dem leicht rötlich gefärbten Holz. Ihre Kulturform mit roten Blättern, die oft in Parks oder großen Gärten anzutreffen ist, wird dagegen Blutbuche genannt. Buchen können alte und mächtige Bäume werden, sie erreichen Höhen von 30 bis 40 Metern, wobei die Krone fast so breit wie hoch werden kann. Der Stammdurchmesser kann im Freistand bis zu zwei Meter betragen. Auffällig ist auch die glatte Rinde, in die schon viele Generationen Herzen oder Namenszüge geschnitzt haben.

Die Bäume blühen etwa ab dem 30. bis zum 50. Jahr. Im Herbst entstehen aus den bestäubten Blüten die als Bucheckern bekannten Früchte. Sie dienen Mäusen, Wildschweinen und auch einigen Vögeln als Nahrungsquelle. Umgekehrt fördern von Eichhörnchen oder Mäusen als Wintervorräte angelegte „vergessene“ Bucheckerndepots die Verbreitung der Bäume und damit die natürliche Verjüngung des Waldes. Das Holz findet neben dem begehrten Brennholz vor allem Verwendung in der Möbelindustrie oder zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen oder Spielzeugen. Es dient zudem auch zur Herstellung von Viskose.

Kein anderer Baum findet so häufig Verwendung in Namen von Ortschaften wie die Buche. Allein in Deutschland gibt es 1567 Ortsnamen wie etwa Buchholz, Schönbuch oder Buchheim. Die Buche und Buchenwälder sind in vielen Gegenden Deutschlands ein Symbol für Heimat, Geschichte und Kultur.

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