Dienstsitz des BMBF ist Vorbild für Vogelschutz

Gemeinsame Lösung für Glaswände entwickelt

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung entschärft tödliches Hindernis für Vögel an seinem Berliner Dienstsitz am Kapelle Ufer. Jährlich sterben deutschlandweit pro Jahr mindestens 18 Millionen Vögel durch Aufprall an Glasscheiben und -fassaden. Auch der Dienstsitz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin war von diesem Problem betroffen.


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Nachdem dort regelmäßig verunglückte Vögel in den verglasten Innenhöfen gefunden wurden, erarbeitete das Bundesministerium gemeinsam mit dem BUND Berlin eine wirksame Lösung. Die gläsernen Wände wurden beidseitig und großflächig mit einer Musterfolie beklebt, die von den Architekten Büro Heinle, Wischer und Partner zu diesem Zweck entworfen wurde. Vögel erkennen Glasscheiben nicht als Hindernis. Daher müssen diese für die Tiere sichtbar gemacht werden.

Die Vogelschutzmaßnahmen konnten nun rechtzeitig zum Frühjahrsvogelzug fertig gestellt werden. Der BUND Berlin freut sich über diesen großen Erfolg für den Vogelschutz. „Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die gute Kooperation und die vorbildliche Umsetzung der Maßnahmen. Nun ist das Gebäude aus unserer Sicht wirklich ein Beispiel für nachhaltiges Bauen“, so Herbert Lohner, Naturschutzreferent des BUND-Berlin

Die Erfahrungen des BUND Berlin zeigen, dass in Innenstädten eine große Anzahl, von Vögeln betroffen ist, darunter auch Arten der Roten Liste wie beispielsweise die Waldschnepfe. Die Opferzahlen der Glaskollisionen sind alarmierend, doch das Problem scheint bei Architekten und Stadtplanern bislang wenig bekannt. Allein im Berliner Stadtgebiet gibt es eine Vielzahl von Gebäuden und Bauvorhaben mit einem hohen Gefährdungspotential und der Trend ist steigend. Unter anderem führt der BUND Gespräche mit den Beteiligten der Sanierung der Neuen Nationalgalerie. Dort ist vor allem der obere Pavillon des Museums massiv von Vogelschlag betroffen.

„Es ist dringend notwendig, dass Vogelschutz an Glasarchitektur zu einem festen Bestandteil in der Ausbildung der Baufachkräfte wird“, sagt Claudia Wegworth, Vogelschutzexpertin beim BUND Berlin. „Wir fordern außerdem die Aufnahme entsprechender Schutzvorschriften in die Baugesetzgebung. Die Neugestaltung der gläsernen Verbindungsgänge am BMBF zeigt, dass ansprechende und umweltverträgliche Lösungen möglich sind. Hier werden sie in Zukunft jährlich hunderten von Vögeln das Leben retten.“

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)