Ein Paradies für Mensch und Natur

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Ein Paradies für Mensch und Natur

Landratsamt Neu-Ulm: Naturgärten sind farben- und artenreich – Rainer Schneider hat eine Vorzeigeoase im Herzen Schießens geschaffen

Wenn uns Corona schon nicht reisen lässt, dann machen wir es uns eben zu Hause schön. Viele Deutsche pflegen auch während der Pandemie wie eh und je leidenschaftlich ihren Garten, und nicht wenige entdecken das Gärtnern neu.


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Rainer Schneider aus Schießen hat 2003 einen herkömmlichen Garten mit altem Obst-bestand von seinem Vater geerbt und dann damit begonnen, den Nutzgarten zu einem farben- und artenreichen Naturgarten um-zugestalten. Für Hobbygärtner ist die bunte Vielfalt bestens ge-eignet, um sich Anregungen für den eigenen Garten zu holen.

Rund 1.600 Quadratmeter groß ist das Grundstück mit Haus und Garten am Kirchplatz in Schießen (Gemeinde Roggenburg). In diesem Idyll lebt Rainer Schneider mit seiner Lebensgefährtin Alexandra Aumüller. „Das hier ist ein Paradies für Mensch und Natur“, ist Kreisgartenfachberater Rudolf Siehler begeistert. Die Vegetation ist vitaler als in einem herkömmlichen Garten. Der Natur wird freien Lauf gelassen. Acht ausgewachsene Obst-bäume (Apfel, Kirsch, Pflaume), dazu viele Dutzend Sträucher

Presse und Öffentlichkeitsarbeit Jürgen Bigelmayr Kantstraße 8 89231 Neu-Ulm Telefon: 0731/7040-1012 Telefax: 0731/7040-1099 E-Mail: pressestelle@lra.neu-ulm.de

und Stauden, Wildblumen, Zwiebelpflanzen sowie Altholz als Le-bensraum für Käfer, Insekten und andere Kleinlebewesen buhlen um die Gunst der Sinne.

Rainer Schneider lässt Wildblumen wachsen, deren Saatgut man zum Beispiel im Rahmen der Aktion „Blühende Landschaf-ten“ vom Landratsamt erhält. Durch den Garten fließt sogar ein Gewässer: Der Bach Schapfen war früher verroht unter dem Ra-sen, bis Rainer Schneider den Graben freigelegt hat.

Der 51-jährige Informatiker, der auch Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Schießen ist, hat sich gärtnerisch intensiv ge-bildet. Viele Anregungen holte er sich etwa im Museumsgarten in Illertissen, beim Tag der offenen Gartentür, im Kreismuster-garten in Weißenhorn, auf Gartenreisen, vor allem nach Großbri-tannien, bei Ausstellungen, Kursen und aus der Fachliteratur.

Rainer Schneiders an einem Hang liegender Garten ist an meh-reren Stellen terrassiert. Ein Trockenbiotop mit einer Naturstein-mauer hat er als Bereicherung seiner romantischen Sitzecke ne-ben dem Haus angelegt. Hier blühen zurzeit Lenzrosen und im Laufe der warmen Monate weitere Trockenblüter.

Im wilden Eck werden für Tiere wertvolle Wildkräuter geduldet. In seinem Naturgarten wachsen und gedeihen attraktive heimi-schen Wildpflanzen wie Jakobsleiter, Färberkamille, Astrantia und Silberblatt neben vielen anderen Kräutern. „Unter Fachleu-ten spricht man von einem strukturreichen, vielfältig bepflanzten Garten mit extensiver Pflege“, erläutert Rudolf Siehler.

Bei der Pflanzenauswahl achtet Rainer Schneider immer auf die Gegebenheiten des Standorts. „Die richtige Pflanze zum richti-gen Ort“, fasst der Schießener zusammen. Ihm gelingt es, ge-stalterische Gesichtspunkte mit ökologischen Aspekten des Gar-tenbaus zu verbinden. Sein Garten ist im wahrsten Wortsinn le-bendig. Zur Vielfalt der Pflanzen gesellt sich die Vielfalt der Tiere. Viele seltene Insekten und Vögel finden in der Oase im Herzen Schießens Lebensraum. „Heuer haben wir hier zum ersten Mal die Vogelart Mönchsgrasmücke und die Blauschwarze Holz-biene gesehen“, sagt Rainer Schneider beglückt.

Ja, hier lässt sich’s leben, hier will der Mensch Gärtner sein. Was sein Wissen und Können angeht, hat es Rainer Schneider fast schon zum Profi gebracht. So gehört er zur Jury des Wettbe-werbs „Naturgarten - Bayern blüht“, an dem Gartenbesitzer aus Bayerisch-Schwaben heuer erstmals teilnehmen können. Rainer Schneider ist Jurymitglied und Wettbewerbsteilnehmer, denn er stellt sich mit seinem Naturgarten auch den Qualitätsurteilen von „Bayern blüht“. Wahres Gärtnern vergleicht er mit einer künstle-rischen Tätigkeit: „Das ist wie Malen mit Blumen.“

Landratsamt Neu-Ulm