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Athene noctua, der Steinkauz, war bis Mitte der Achtzigerjahre im Naturpark Nuthe-Nieplitz heimisch. Die kleinen Eulen brauchen eine kleinräumig gegliederte Landschaft mit Hecken, Feldgehölzen, Sträuchern und Kopfweiden. Sie fangen ihre Beutetiere am Boden laufend und sind daher auf extensiv beweidetes Grünland angewiesen. Deshalb verschwand der putzige Vogel mit dem Rückgang der alten Obst- und Alleebäume und wegen der immer größer werdenden Felder und den meliorierten Wiesen. Ab 1992 wurden mit Hilfe des Umweltministeriums im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts Nuthe-Nieplitz-Niederung hier wieder extensive, auch historische Nutzungsformen wie Schafbeweidung oder Streuobstwiesen etabliert. Etliche Flächen werden heute wieder von Rindern, Pferden, Schafen und Ziegen beweidet. Hecken, Baumreihen und Sträucher wurden gepflanzt. Koppeln und Streuobstwiesen sind angelegt. Inzwischen sind die Lebensbedingungen für Steinkäuze wieder hergestellt.
In Deutschland gehört der Steinkauz zu den bedrohten Vogelarten. Eine Wiederbesiedlung auf natürlichem Wege ist in absehbarer Zeit praktisch ausgeschlossen. Frei lebende Steinkauzpopulationen, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen und Hessen, sind zu weit entfernt für die natürliche Rückkehr nach Brandenburg.
Der Förderverein will im Naturpark eine stabile Population mit 150 Brutpaaren ansiedeln. Ehrenamtliche Steinkauz-Züchter bemühen sich seit mehreren Jahren um die Vögel. Einer der Ersten war der Falkner Falk Witt in seiner Hegestation im Beelitzer Ortsteil Körzin. Inzwischen haben weitere Züchter begonnen, Steinkäuze zu züchten, um Jungvögel an geeigneten Standorten auszuwildern. Die Zuchtvögel werden artgerecht mit Insekten, Mäusen, Regenwürmern und Eintagsküken gefüttert. In ihren künftigen Lebensräumen werden die Jungvögel in Auswilderungsvolieren auf das Leben in Freiheit vorbereitet.
Seit Dezember 2011 wird das Projekt zur Wiederansiedlung mit Mitteln des Landes Brandenburg und der EU gefördert. In dem Projekt arbeiten die Naturparke Nuthe-Nieplitz und Hoher Fläming zusammen.
Der NABU Kreisverband Potsdam, die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg, die Viola Pfeifer Stiftung und Steinkauzfreunde unterstützen das Vorhaben. Die ersten freilebenden Brutpaare und weitere neu besetzte Reviere stimmen optimistisch. Von den bisher in die Freiheit entlassenen kleinen Eulen, sind zahlreiche schon wieder gesichtet worden.
Nisthilfenbetreuer gesucht
Da in der freien Landschaft weiterhin natürliche Bruthöhlen fehlen, werden für jedes anzusiedelnde, freilebende Brutpaar mindestens zwei Nisthilfen und weitere als Unterschlupf und Schutz in Bäumen und an Gebäuden angebracht. Helfer sind immer willkommen! Wer bei der Wiederansiedlung des Steinkauzes aktiv dabei sein will, kann das Projekt unter anderem als Betreuer mit Kontrollen der Nisthilfen unterstützen:
www.foerderverein-nuthe-nieplitz.de