Ende der Überfischung in der Nordsee auch 2022 nicht in Sicht:

Deutsche Umwelthilfe kritisiert zu hohe neue Fangquoten

Fangquoten-Verhandlungen zwischen Norwegen, Großbritannien und der EU mit unbefriedigendem Ergebnis abgeschlossen

Fangquoten für Nordseekabeljau und -hering liegen zu hoch, ökosystem-basiertes und naturverträgliches Fischereimanagement in weiter Ferne


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DUH fordert wirksame Maßnahmen gegen illegale Rückwürfe und Beifang sowie effektive Kontrollen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zieht eine ernüchternde Bilanz zum Abschluss der diesjährigen Fangquoten-Verhandlungen für die Nordsee und den Atlantik. Die beschlossenen Fangquoten sind zu hoch und die Überfischung bedrohter Populationen wie Nordseekabeljau und -hering geht weiter. Erneut folgen die Fischereiministerinnen und -minister entgegen der Vorschriften der Gemeinsamen EU-Fischereipolitik nicht für alle Fischbestände den wissenschaftlichen Empfehlungen.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Für den Erhalt des Nordseekabeljaus ist es eine Katastrophe, dass erneut kein Ende der Überfischung in Sicht ist. Der Nordseekabeljau befindet sich in einem historisch schlechten Zustand. Der neue Fischereiminister Cem Özdemir muss sich für Fangquoten einsetzen, die ausnahmslos den wissenschaftlichen Empfehlungen folgen und sich außerdem für wirksame Maßnahmen gegen illegale Rückwürfe, für den Einsatz selektiver Fanggeräte und effektive Kontrollen stark machen.“

Katja Hockun, Referentin für Meeresnaturschutz der DUH: „Die Fischereiministerinnen und -minister der EU haben es erneut versäumt, den Wechsel zu einem ökosystem-basierten Fischereimanagement einzuleiten. Die Fangmengen für den Nordseekabeljau wurden elf Prozent zu hoch festgelegt. Außerdem droht der Kabeljau als Beifang in anderen Fischereien wie der Schollenfischerei zu enden. Das bedroht die Population zusätzlich. Um ein nachhaltiges Fischereimanagement zu etablieren, müssen die Wechselwirkungen des gesamten Ökosystems und auch die Auswirkungen der verschiedenen Fischereien auf die einzelnen Fischpopulationen berücksichtigt werden.“

Von besonderer Bedeutung für Deutschland in den Verhandlungen war die gefährdete Ostsee-Heringspopulation, die im Sommer in Richtung Nordsee wandert und sich mit den anderen Heringspopulationen im Skagerrak vermischt. Die Wissenschaft empfiehlt, dass die Ostsee-Heringspopulation in diesem Mischgebiet nicht mehr befischt wird. Dennoch wurde eine Beifangquote von 969 Tonnen festgelegt. Um diese Population zu schützen, braucht es zusätzlich zu einem Fangstopp temporäre Schließungen der gesamten Herings- und Sprottenfischerei im Mischgebiet.

DUH Deutsche Umwelthilfe e.V. direkter Link zum Artikel