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Noch vor zwei Wochen lagen lediglich zwei Eier in einem der beiden Nistkästen der Turmfalken. Jetzt bewohnen vier graue Falkenküken den anderen Nistkasten. „Wir freuen uns sehr, dass sich die Falken so wohl bei uns fühlen. Die Tiere sind uns über die Jahre richtig ans Herz gewachsen und es ist schön zu sehen, dass sie die von uns zur Verfügung gestellten Nistkästen so gut annehmen“, sagt Saskia Kutsche von der Unternehmensentwicklung der MVA.
Der genaue Zeitpunkt, wann die Küken geschlüpft sind, ist nicht bekannt. Denn anders als am Nistkasten der Wanderfalken konnte in den Kästen für die Turmfalken aus technischen Gründen keine Live-Cam installiert werden. Somit kann zum Wohl der Tiere nur in unregelmäßigen Abständen ein kurzer Blick in die Holzvorrichtungen erhascht werden. „Wir wollen die Tiere schließlich nicht ständig stören. Daher inspizieren wir die Nistkästen nur selten. Zunächst beobachten wir im Alltag, ob sich etwas an den Kästen tut und ob sich eine Überprüfung lohnt. Uns ist sehr daran gelegen, allen Tieren, die an und um die MVA ein Zuhause gefunden haben, einen möglichst angenehmen Lebensraum im urbanen Gebiet zu gewähren“, führt Saskia Kutsche weiter aus.
Aus diesem Grund werden die Mitarbeitenden der MVA den Kasten in den nächsten Wochen mit gebotener Entfernung im Blick behalten. Außerdem stehen sie – wie in den Jahren zuvor, in denen es Falkennachwuchs gab – in engem Kontakt mit den Expertinnen und Experten des NABU (Naturschutzbund).
Engagement für Umwelt und Natur
Die Bonner Müllverwertungsanlage ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein Ort der Nachhaltigkeit. Denn die Anlage sorgt seit über drei Jahrzehnten für eine effektive und umweltschonende Verwertung des Abfalls aus Bonn und der Region. Darüber hinaus hat sich das Betriebsgelände mit seinen wilden Wiesenflächen und Insektenhotels für Bienen, Schmetterlinge und andere Kleinsttierchen zu einem wertvollen Lebensraum entwickelt.
Auch die Wander- und Turmfalken kehren immer wieder zur MVA zurück und lassen sich in den insgesamt drei Nistkästen nieder. Einer davon ist den Wanderfalken vorbehalten und befindet sich am 98 Meter hohen Schornstein. In dieser Höhe brüten die Wanderfalken auch in der Natur. Ihre kleineren Artgenossen, die Turmfalken, bevorzugen niedrigere Nistorte, weshalb zwei weitere Kästen an der 31,5 Meter hohen Dachkante der Anlage installiert wurden.
Übrigens: Beide Greifvogelarten sind für das Ökosystem von großer Bedeutung. Daher ist es umso erfreulicher, dass sich die MVA als Zuhause für diese schönen Tiere etabliert hat.
Mit etwas Glück können Interessierte die Wanderfalken hier sehen. Auch der Blick von außen ist möglich. (cp)
