Fleißige Helfer für die Umwelt

Die Bundesregierung setzt sich mit einer Vielzahl von Maßnahmen für Schutz der Bienen ein

Die fleißigen Insekten sind ungemein wichtig für unsere Umwelt. Ohne sie ist die Befruchtung des Großteils unserer Pflanzen in Deutschland nicht möglich. Jedoch schwinden ihre Bestände immer weiter.


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Bienen sind wichtige Nutztiere

Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen. So heißen die in Deutschland bekanntesten Vertreter der sogenannten Hautflügler. Alle sind unerlässlich für die Flora und Artenvielfalt. Rund 80 Prozent unserer 2.000 – 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen müssen von Honigbienen bestäubt werden. Das macht sie zum drittwichtigsten Nutztier in Deutschland, nach dem Rind und dem Schwein.

Was Bienen tun

Die Bestäubung der Pflanzen ist das Nebenprodukt der unermüdlichen Suche der Bienen nach dem Nektar blühender Pflanzen. Die Bienen sorgen nebenbei für die Vermehrung von Blumen, Bäumen und Früchten, indem sie die an ihren Körpern haftenden Pollen zur nächsten Pflanze weitertragen.

Eine einzelne Biene fliegt für die Nahrungssuche bis zu 30-mal am Tag aus und besucht dabei 200 – 300 Blüten. Für ein Glas Honig (500g) müssen die Bienen bis zu 40.000-mal ausfliegen und fliegen dabei eine Strecke von ca. 120.000 km.

Insektensterben besorgniserregend

Weltweit ist ein besorgniserregender Rückgang aller Insekten zu beobachten. Durch Monokulturen, Pestizide und Parasiten, wie etwa die Varroamilbe, wurden insbesondere die Bienenkulturen besonders belastet.

In Deutschland halten etwa 120.000 Imker ungefähr 830.000 Bienenvölker, eine erfreulich Entwicklung, da diese Zahl noch bis 2008 rückläufig war. Jedoch darf dies nicht über das Insektensterben hinweg täuschen.

Bundesregierung setzt sich für die Bienen ein
Seit Jahren ergreift die Bundesregierung Maßnahmen für die Bienengesundheit und Imkerei. Sie fördert zum Beispiel auf EU-Ebene blütenreiche Saaten und Ackerrandrandstreifen.

Pflanzenschutzmittel werden von der EU vor ihrer Zulassung auf Umwelt- und Bienenverträglichkeit geprüft. So hat zuletzt im April der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel, in dem alle EU-Mitgliedsstaaten vertreten sind, zugestimmt bestimmte Neonikotinoide, die für Bienen schädlich sind, nicht weiter für die Nutzung im Freiland zu genehmigen. Ihr Gebrauch ist mittlerweile massiv eingeschränkt.

In diesem Zusammenhang erklärte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner: "Bienen sind systemrelevant – auch für den Erhalt unserer Landwirtschaft." Schließlich will sich die Bundeslandwirtschaftsministerin bei den Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik der EU nach 2020 dafür einsetzen, dass bienenfreundliche Maßnahmen noch effizienter gefördert werden.

Gemeinsam mit den Ländern finanziert die Bundesregierung verschiedene Forschungsvorhaben zur Bienengesundheit. Etwa das "Deutsche Bienenmonitoring" (DeBiMo), das die periodisch auftretenden Winterverluste von Bienenvölkern aufklären soll.

Aktionsplan gegen das Insektensterben

Der Koalitionsvertrag sieht einen Aktionsplan gegen das Insektensterben vor, dessen Eckpunkte das Kabinett bereits beschlossen hat. Damit will die Bundesregierung die Lebensbedingungen für Insekten und die Artenvielfalt verbessern. Bundesumweltministerin Schulze hat dafür als Sofortprogramm fünf Millionen Euro pro Jahr aus dem "Bundesprogramm Biologische Vielfalt" bereitgestellt.

Wie wichtig der Bundesregierung der Insektenschutz ist, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zuletzt auf der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung Anfang Juni deutlich gemacht: "Ich bin sehr froh, dass wir uns entschieden haben, jetzt ein Aktionsprogramm Insektenschutz aufzulegen. Auch da könnte man wieder sagen: das ist nicht schnell genug. Wie viele Bienen und Insekten müssen eigentlich erst nicht mehr da sein, bevor wir handeln? Manch einer findet, dass wir da sehr langsam sind. Aber wir haben uns vorgenommen, hier etwas zu tun."

Jeder kann Bienen helfen

Wie jeder Einzelne etwas für die Bienenpopulation in Deutschland tun kann, lässt sich mit der kostenlosen "Bienen-App" des Landwirtschaftsministeriums erfahren. Die App informiert über besonders bienenfreundliche Blühpflanzen für Garten, Terrasse oder Balkon und bietet außerdem viele Hintergrundinformationen über Honigbienen, Wildbienen oder Wespen und deren Gewohnheiten.

Auf der Website www.bienenfuettern.de können die Standorte bienenfreundlicher Pflanzen eingetragen werden. Diese werden dann online auf einer Deutschlandkarte angezeigt.

Was Verbraucher noch tun können: Pestizide im heimischen Garten sollten nur in der empfohlenen Dosis verwendet werden. Deshalb sollten Hobbygärtner die Gebrauchsanweisung genau befolgen. Wer am Erhalt der Bienen interessiert ist, kann sich auch einem Imkerverein anschließen.

Wie mit Wespen umgehen?

Wespen im Spätsommer und Herbst werden als besonders aufdringlich empfunden. Dies hängt mit dem erhöhten Nahrungsbedarf der über den Sommer gewachsenen Völker und der abnehmenden Zahl blühender Pflanzen zusammen. Da wirkt die zuckerhaltige Nahrung des Menschen besonders anziehend und die Insekten werden flexibler bei ihrer Nahrungssuche. Wespen sind von sich aus nicht gegen Menschen aggressiv. Man sollte die Tiere einfach in Ruhe lassen und nicht nach ihnen schlagen. Besser: Sie gar nicht erst unnötigerweise anziehen. Daher Fallobst regelmäßig aus dem Garten entfernen und Speisen sowie Getränke beim Mahl an der freien Luft abdecken.

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung direkter Link zum Artikel