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Viele im Nationalpark beheimatete Tierarten sind inzwischen intensiv untersucht worden. Dies trifft zum Beispiel für viele der Vogelarten wie den Seggenrohrsänger, den Wachtelkönig oder auch den Kranich zu. Auch der „König der Wälder“, der Rothirsch, ist inzwischen bestens porträtiert. Dagegen sind unsere Kenntnisse über die hier lebenden Wildschweine überraschend gering.
Um dies zu ändern hat die Nationalparkverwaltung Unteres Odertal im November 2015 das Forschungsprojekt in Auftrag gegeben. Auftragnehmer ist Hinrich Zoller vom Büro für urbanes Wildtiermanagement. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock hat er im Umfeld der Hansestadt Rostock bereits ein ähnliches Projekt begleitet.
Im Nationalpark Unteres Odertal sollen bis zu 15 Wildschweine mit GPS-Halsbändern und VHF-Ohrmarkensendern versehen werden. Die Ergebnisse sind unter anderem die Grundlage für ein erfolgreiches Wildtiermanagement im Nationalpark. Das Forschungsprojekt soll auch einen Beitrag zur Minimierung von Schwarzwildschäden an Deichen leisten.
Die Tiere werden mit großräumigen Fallen tierschutzgerecht gefangen, anschließend betäubt und mit den Sendern versehen. Die Halsbandsender sind mit einer Drop-Off-Funktion ausgestattet. Das heißt, sie können per Funk gelöst werden und sind somit tierschutzgerecht. Mehrmals täglich werden die GPS-Koordinaten übermittelt, so dass ein umfangreiches Bewegungsmuster erstellt werden kann.
Eine Frage wird sein, in welchem Umfang die Schwarzkittel die unterschiedlichen Schutzzonen im Nationalpark frequentieren. Das Projekt soll auch darüber Aufschluss geben, inwieweit Wildschweine, die ihr Haupteinstandsgebiet im Nationalpark haben, die Bereiche im Umfeld aufsuchen. Unklar ist bislang, wie sich Wasserhindernisse auswirken, also wann, wie oft und wo Schwarzwild die Oder beziehungsweise die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße überquert. Da ein Auennationalpark wie das Untere Odertal in besonderer Weise von Überflutungen und Vereisungen betroffen ist, werden auch hier die Zusammenhänge zum Verhalten und die Mortalität des Schwarzwilds untersucht.
Mitwirkung erwünscht
Auch wenn die Tiere sich überwiegend in Deckung aufhalten beziehungsweise zur Nachtzeit aktiv sind, kann eine Begegnung mit Besuchern des Nationalparks nicht ausgeschlossen werden. Die können übrigens zum Erfolg des Projekts beitragen. Bei der Beobachtung eines besenderten Tieres im Nationalpark sollte die Nationalparkverwaltung informiert werden. Denn in Kombination mit den erfassten Positionsdaten kann das hilfreich bei der Projektauswertung sein.