Forstamt mahnt zu Rücksicht auf Wildtiere im winterlichen Wald

Forstamt mahnt zu Rücksicht auf Wildtiere im winterlichen Wald
Forstamt mahnt zu Rücksicht auf Wildtiere im winterlichen Wald

Die Corona-Pandemie hinterlässt auch im Wald ihre Spuren:

Ungleich mehr Menschen als sonst sind derzeit in den Wäldern unterwegs und gefährden die Winterruhe der Tiere. Das Forstamt des Landkreises Rastatt mahnt die Bevölkerung zur Rücksicht auf Wildtiere, die im verschneiten Wald dringend ihre Winterruhe benötigen. Insbesondere bei Eis und Schnee sind die Tiere großen Gefahren ausgesetzt.


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Das in den Höhenlagen um die Schwarzwaldhochstraße und den Kaltenbronn verbreitete und vom Aussterben bedrohte Auerhuhn leidet unter der Unruhe durch den Ansturm der Ausflügler sehr – vor allem dann, wenn Wanderer die Wege verlassen, wie zum Beispiel bei Schneeschuhwanderungen oder Skitouren. „Normalerweise kommt das Auerhuhn mit der kargen winterlichen Nahrung auch bei hohem Schnee gut zurecht, da es sich wenig bewegt und der Stoffwechsel auf Sparflamme läuft. Wenn es aber durch Querwaldein-Wanderer aufgescheucht wird und unter Stress gerät, schwächt das die Tiere sehr und kann für sie lebensbedrohlich werden“, erklärt Forstdirektor Clemens Erbacher von der Forstbezirksleitung Bühl. Auch für viele andere Arten wie Rothirsche oder Rehe beginne jetzt eine besonders kräftezehrende Zeit, die schnell kritisch werden könne, wenn die Wildtiere in ihrer Winterruhe gestört werden und flüchten müssen, so Erbacher weiter.

Die Tiere brauchen die Ruhe, um mit den Energiereserven aus dem Sommer und Herbst den Winter überstehen zu können. Vor allem auf den Loipen beobachtet das Forstamt immer häufiger Langläufer mit Stirnlampe bei Dunkelheit. Auch Mountainbiker seien zunehmend nachts oder während der Dämmerung im Wald unterwegs. „Das ist fatal für die Tierwelt, wenn nach dem großen Ansturm tagsüber nun auch nachts die Störungen der meist dämmerungs- oder nachtaktiven Wildtiere zunehmen. Wir bitten daher gerade in den Wintermonaten um ganz besondere Rücksichtnahme auf die Wildtiere und appellieren eingehend an alle Waldbesucher, die Wege nicht zu verlassen, die Hunde an die Leine zu nehmen und Waldbesuche möglichst bei Tageslicht zu machen“, verdeutlicht Forstdirektor Erbacher.

Wer den Winterwald auf den ausgewiesenen Wanderwegen und Loipen unbeschwert genießen möchte, sollte aber stets das Wetter im Blick haben. Bei Wind, Schnee und Eis sind die Gefahren im Wald größer als in der restlichen Jahreszeit. So können unter der Last von Eis und Schnee oder bei stark aufgeweichtem Boden schneller und häufiger als sonst Äste abbrechen, Bäume umstürzen oder größere Schneemengen in Bewegung geraten. Auf den schmäleren Wegen und Wanderpfaden, die nicht nur im Sommer ihren besonderen Reiz haben, kann es dabei besonders gefährlich werden, so ein wichtiger Hinweis des Forstamts.

Da momentan Corona-bedingt deutlich mehr Menschen im Wald unterwegs sind, bittet das Forstamt die Besucher ganz besonders um gegenseitige Rücksicht und respektvollen Umgang miteinander. „Hierzu gehört auch, zum Abstellen des Fahrzeugs ausschließlich ausgewiesene Parkplätze zu benutzen und keinesfalls Waldwege oder Waldwegeeinmündungen zuzuparken, damit bei Notfällen Rettungsfahrzeuge jederzeit freie Bahn haben“, unterstreicht Forstdirektor Clemens Erbacher nochmals die Appelle von der Polizei und den Straßenverkehrsbehörden von den vergangenen Wochen.

Aus gegebenem Anlass weist das Forstamt auf eine weitere Gefahrenquelle im Wald hin: Holzlager, Holzstapel und jagdliche Einrichtungen sind keine Spielplätze. „Bitte besteigen Sie weder Holzpolter noch Hochsitze – Sie gefährden sich und andere Menschen“, so Erbacher abschließend.

Landratsamt Rastatt
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