Gefleckter Schierling - eine Gefahr für unsere Weidetiere

Mahd des Gefleckten Schierlings (© Tomas Brückmann)
Mahd des Gefleckten Schierlings (© Tomas Brückmann)

Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt reguliert modellhaft Bestände des Doldenblütlers

Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) hat große Bestände der stark giftigen Pflanze Gefleckter Schierling (Conium maculatum) im Naturschutzgebiet Lobstädter Lachen (Landkreis Leipzig) gemäht.


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Hier hatten sich flächenhaft große Bestände der Pflanze ausgebildet, die eine erhebliche Gefahr für die örtlichen Weidetiere darstellten. Die LaNU beweidet das Naturschutzgebiet zur Erfüllung eines der Schutzziele, der Offenhaltung des Landschaft, mit Konik-Pferden. Die Mahd wurde durch eine Fachfirma aus dem Landkreis durchgeführt, das Mahdgut fachgerecht entsorgt. Zwei weitere Pflegegänge sollen in diesem Jahr noch folgen.

Hintergrund

Die Lobstädter Lachen stellen einen wichtigen Rückzugsraum für viele Brut- und Zugvögel dar. Hier wurden 35 nach Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie streng geschützte Vogelarten nachgewiesen. So brüten Blaukehlchen, Brachpieper, Rohrweihe Sperbergrasmücke und Zwergdommel in den Lachen. Ebenso konnten fünf Amphibien- und eine Repilienart im Schutzgebiet nachgewiesen werden. Auch zwei stark gefährdete Libellenarten finden hier ihren Lebensraum: die Keilflecklibelle und die Fledermaus-Azurjungfer.

Das heutige Naturschutzgebiet der Lobstädter Lachen ist rund um zwei Asche- und Kohlespülbecken des ehemaligen Kraftwerkes und Braunkohlewerkes Deutzen entstanden. Es wurde wegen seiner Bedeutung für die Tierwelt als europäisches Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) und SPA (Special Protected Area = Vogelschutzgebiet) Lobstädter Lachen unter besonderen Schutz gestellt. Die LaNU erwarb 2003 das 141,57 Hektar große Schutzgebiet. Damit sichert die Stiftung den langfristigen Erhalt des Gebietes und entwickelt es weiter.

Aus einen Beobachtungsstand östlich der Verbindungsstraße Neukieritzsch-Deutzen lässt sich die Vogelwelt im Schutzgebiet gut beobachten.

Der Gefleckte Schierling ist ein Vertreter der Doldenblüter. Die zweijährige krautige Pflanze mit weißen Blüten und fliederförmigen Blättern wird bis zu zwei Meter hoch. Die neurotoxische Wirkung der Pflanze beruht auf dem Pseudoalkaloid Coniin. Die Pflanze wurde in der Antike im sogenannten Schierlingsbecher zur Hinrichtung von Menschen dargereicht. Bekanntestes Hinrichtungsopfer war 399 vor unserer Zeitrichtung der Philosoph Sokrates. Die Pflanze ist in großen Mengen aufgenommen auch für Weidetiere gefährlich.

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Konik-Pferde (© Tomas Brückmann) Konik-Pferde (© Tomas Brückmann)