Heimischer Wasserdrachen: Naturschutzmaßnahmen für Kammmolch

Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln der Regierung von Niederbayern

In Zusammenarbeit mit dem Gebietsbetreuer Fabian Hertrich, den unteren Naturschutzbehörden von Stadt und Landkreis Landshut und der Ökologin Kathrin Kaltenbacher ist in diesem Jahr ein Nachzuchtprogramm für den Kammmolch durchgeführt worden, um die Bestände in den Isarauen zu stützen.


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Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln der Regierung von Niederbayern. Ziel ist es, den derzeit lückig verbreiteten Molch wieder flächendeckend und langfristig anzusiedeln.

Mit bis zu 18 Zentimetern ist der Kammmolch die größte und zugleich wohl die spektakulärste heimische Molchart. „Mit seinem gezackten Rückenkamm und seinem perlmutt-silbrigen Band an den Schwanzseiten („Milchstreifen“) im Hochzeitskleid erinnert das Kammmolchmännchen ein wenig an Drachen aus einem Märchen oder sogar an urzeitliche Dinosaurier“, sagt Fabian Hertrich, der als Gebietsbetreuer für die Stadt und den Landkreis Landshut zuständig ist. In ihrer Landtracht ähneln sie oft großen Bergmolchen, sind aber an ihrer gelben bis orangen Unterseite mit der individuellen schwarzen Fleckenzeichnung zu unterscheiden.

Im Frühling wandern die Molche von ihrem Landlebensraum wieder in ihre Laichgewässer. Während der Balz wedelt das Männchen mit kräftigen Schwanzbewegungen dem Weibchen Pheromone zu. Ist der Balztanz überzeugend genug, nimmt das Weibchen das vom Männchen abgesetzte Samenpaket auf, womit es bis zu 400 Eier befruchten kann. Wie auch bei allen anderen Molcharten wickelt das Weibchen mit ihren Hinterbeinen jedes Ei einzeln in ein umgefaltetes Wasserpflanzenpaket. Zwischen Juni und Oktober verlassen die erwachsenen und die metamorphosierten Molche wieder die Gewässer und suchen ihre Landlebensräume auf. Als Winterquartiere besiedeln sie vor allem strukturreiche Bereiche mit Verstecken in wenigen hundert Metern Entfernung um das Gewässer.

Zu seinen ursprünglichen Lebensräumen zählen tiefe, strukturreiche Tümpel der Flussaue. „Durch Kanalisierung der Fließgewässer und der damit eingeschränkten Hochwasserdynamik gingen diese Habitate allerdings weitestgehend verloren“, erklärt Fabian Hertrich. Da sich die Fließgewässer immer weiter eintiefen, sinkt auch der Grundwasserspiegel, weshalb die Kleinstgewässer in den Auen zu schnell austrocknen beziehungsweise gar nicht mehr Wasser führen. Ein weiteres Problem wird in der teichwirtschaftlichen und in der fischereilichen Nutzung von Teichen und Weihern gesehen. Dabei wirken sich vor allem das vollständige Ausräumen der Gewässervegetation und der Besatz mit Fischen negativ auf die Bestände aus, denn Kammmolche sind auf fischfreie Gewässer mit einer ausreichenden Unterwasserpflanzenschicht angewiesen, in der sie sich verstecken können.

Der Kammmolch gilt in Bayern derzeit als stark gefährdet (Rote Liste 2) und ist durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) im Natura 2000-Netzwerk geschützt. Bei der Natura 2000 handelt es sich um ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten. „In Landshut gibt es einiger dieser Schutzgebiete“, so der Gebietsbetreuer: „Darunter zählen die Isarauen von Unterföhring bis Landshut und die Leiten der Unteren Isar, in denen der Kammmolch noch heimisch ist.“

Um die Bestände langfristig zu schützen, sind auch in den nächsten Jahren Nachzucht- und Ansiedelungsprojekte im Raum Landshut geplant. Als Ansiedelungsstandorte werden hierfür bereits durch den Landschaftspflegeverband Landshut e.V. gestaltete Amphibienlebensräume verwendet, die schon bei anderen Arten wie dem Laubfrosch und der Gelbbauchunke Erfolge erzielten.

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