Hessen-Forst stellt Nachhaltigkeits-Bericht 2014 vor

Klimaschützer, Lebensraum und Rohstofflieferant: der Hessische Staatswald

„Unser Wald ist ein Multitalent“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz bei der Vorstellung des Nachhaltigkeitsberichts 2014 für den hessischen Staatswald. Im Vordergrund der Veranstaltung im Forstamt Herborn standen der Naturschutz und der Erhalt der Biodiversität, die Erholungsmöglichkeiten für die Bevölkerung sowie die Ernte des nachwachsenden Rohstoffes Holz.


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„Die Interessen am Wald sind so vielfältig wie unsere Gesellschaft“, so Hinz während der Veranstaltung. In der Tat ist der Wald ein Multitalent: Lebensraum für viele seltene Pflanzen und Tiere, Luft- und Wasserfilter, Landschaftsbild, Holzlieferant, Arbeitsplatz, Raum für Naherholung und Sport. Der Landeswald erfüllt viele Funktionen gleichzeitig – und das dauerhaft. „Eine der wichtigsten Aufgaben unserer Wälder ist es zum Erhalt der biologischen Artenvielfalt beizutragen. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels, ist der Wald als Garant für eine hohe Qualität des Grundwassers, der Luft und des Bodens von unschätzbarer Bedeutung. Um dies auch in Zukunft sicher zu stellen, werden wir dem Schutz des Waldes mehr Beachtung schenken. Dazu zählt eine nachhaltige wirtschaftliche Nutzung genauso wie die Ausweitung von Kernzonen, in denen der Wald sich weitgehend selbst überlassen bleibt“, so Ministerin Hinz.

Erste Tranche der FSC-Zertifizierungen im Staatswald

Dem Landesbetrieb ist die gesellschaftliche Bedeutung des Waldes, der weit über die rein wirtschaftliche Betrachtungsweise hinausgeht, bewusst. Daher war es ein konsequenter Schritt der Landesregierung den hessischen Staatswald sukzessive auf eine FSC-Zertifizierung umzustellen. „In 2014 haben wir mit der Zertifizierung der ersten neun Forstämter begonnen und zwischenzeitlich bereits das Gütesiegel erhalten. Auch das Forstamt in Herborn zählt zu denjenigen die schon nach FSC-Kriterien zertifiziert wurde. Das bedeutet, dass im Forstamtsbezirk Herborn mit seinen 9 Forstrevieren zukünftig besonders umweltverträgliche Standards zur Bewirtschaftung des Waldes eingehalten werden. Es dürfen zum Beispiel keine Pestizide eingesetzt werden“, erläuterte Ministerin Hinz die mit dem FSC-Standard einhergehenden Vorteile für den hessischen Staatswald. „Unabhängige Gütesiegel unterstützen uns dabei unseren Wälder eine gesunde Zukunft zu sichern, denn sie bieten die Garantie, dass Hessen-Forst den Wald sowohl für die nachkommenden Generationen gestaltet als auch den Anforderungen der Natur gerecht wird.“

Neuer Wald für Enkel und Urenkel

Im Jahr 2014 hat Hessen-Forst auf rund 800 Hektar insgesamt 1,7 Mio. junge Bäume gepflanzt. Ein Vielfaches davon hat sich auf natürliche Weise verjüngt. Diese Teamarbeit mit der Natur konnten die Forstleute durch gezielte Waldpflege fördern: „Im Wald ist das Licht oft entscheidend im Konkurrenzkampf der Bäume. Deshalb steuern wir gezielt Licht und Schatten, damit der Wald vielfältig, stabil und gesund bleibt.“, beschrieb Gerst das Vorgehen der Förster „durch die gezielte Steuerung des Lichtes ermöglichen wir, dass junge Bäume besser keimen können, dass sich gesunde Baumkronen entfalten und die Artenvielfalt erhöht“.

Bundeswaldinventur gibt grünes Licht für Holzernte

Die 2014 vom Thüringen-Institut für Waldökosysteme veröffentlichten Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur sind überraschend: Der Holzvorrat im hessischen Staatswald hat innerhalb der letzten 10 Jahre um 6,7 Millionen Kubikmeter zugenommen  -  während gleichzeitig jährlich rund 2 Millionen Kubikmeter Holz geerntet werden konnten.

Der Schwerpunkt der Holzernte lag 2014 im Bereich der jungen bis mittelalten Wäldern: Rund 60 % der 1,97 Mio. geernteten Kubikmeter Holz stammten aus diesen Beständen. „Wir haben auf einer Fläche von etwa 34.000 Hektar gezielt Bäume aus den jungen und mittelalten Bestände entnommen“, erläuterte Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs Hessen-Forst, „Mit diesen Maßnahmen sichern wir einen stabilen und vielfältigen Wald für die Zukunft.“

Gesellschaft und Natur profitieren

Aufgrund der guten Entwicklung der Holzpreise in 2014 konnte bei der Bewirtschaftung des Staatswaldes ein Überschuss von rund 20 Millionen Euro erzielt werden. Die erwirtschafteten Finanzmittel setzte der Landesbetrieb für zahlreiche zusätzliche Leistungen ein, von denen sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch die Natur profitieren. Ministerin Hinz hob dies hervor: „Hessen-Forst konnte 3,5 Millionen Euro in den Arten- und Biotopschutz investieren und so die Biodiversität in unserem Land weiter fördern.“ Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang Artenschutzmaßnahmen für den Schwarzstorch sowie gezielte Maßnahmen zur Förderung seltener Insekten und Amphibien. Beispielhaft seien hier die Große Moosjungfer und der Laubfrosch genannt.

Über 5 Mio. Euro hat der Landesbetrieb in die Pflege der 12.000 km Waldwege investiert: Sie sind zwar die Lebensadern für die Waldbewirtschaftung, stehen aber kostenfrei auch für Erholung und Sport zur Verfügung. Die Wildparke mit ihren 450.000 Besuchern profitierten von den guten Ergebnissen ebenso wie die Teilnehmer der waldpädagogischen Angebote von Hessen-Forst: Insgesamt haben an diesen Veranstaltungen im vergangenen Jahr 186.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene teilgenommen.

Beschäftigte im Blick

Hessen-Forst denkt bereits heute an morgen – nicht nur im Wald. Nachhaltigkeit findet sich auch im Bereich der Beschäftigten: 63 junge Menschen schlossen 2014 erfolgreich ihre Ausbildung ab.

Das gemeinsam mit der Personalvertretung erarbeitete Personalentwicklungskonzept bietet jungen Menschen absehbar verlässliche Einstellungsmöglichkeiten und konkrete Chancen für eine Zukunft in der forstlichen Berufswelt. „Wir sind nicht nur deshalb ein attraktiver Arbeitgeber. Das Zertifikat berufundfamilie bestätigt seit 2014 unsere Bereitschaft, Beruf und Privatleben erfolgreich zu verbinden“, so Landesbetriebsleiter Michael Gerst.

Hessen-Forst stellt Nachhaltigkeits-Bericht 2014 vor - Anhang 1
Landesbetrieb Hessen-Forst