Höfken: Klimawandel macht Wald zu Patient und Arzt zugleich

Waldzustand 2016 geringfügig schlechter

„Nach wie vor sind 73 Prozent der Waldbäume in Rheinland-Pfalz geschädigt. Der Anteil deutlicher Schäden ist zwei Prozent höher als 2015. Insgesamt hat sich der Zustand des Waldes gegenüber dem Vorjahr damit geringfügig verschlechtert“, berichtete Forst- und Umweltministerin Ulrike Höfken heute und stellte in Mainz den Waldzustandsbericht 2016 vor.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Verschlechtert hat sich insbesondere der Kronenzustand bei den Buchen. Vor allem, weil die Buche in diesem Jahr viele Früchte getragen und dadurch weniger Blätter entwickelt hat. Bei der Eiche und Lärche haben sich die Kronen etwas verbessert. Fichte und Kiefer zeigen kaum Veränderungen. Aber auch in diesem Jahr bestätigt sich, dass der Klimawandel dem Wald zunehmend zu schaffen macht. Höfken erklärte: „Der Klimawandel macht den Wald zum Patienten und Arzt zugleich. Die Wetterextreme führten lokal zu Schäden. Gleichzeitig speichert der Wald in Rheinland-Pfalz 280 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 und ist damit eine Bremse im Klimawandel.“

Der Klimagipfel in Marrakesch endete gerade erst mit einem starken Signal für mehr Klimaschutz. Ziel ist es, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. „Damit handelt es sich um den ehrgeizigsten Klimaplan der Welt. Denn tatsächlich laufen wir auf 3,4 Grad Erwärmung zu, mit katastrophalen Auswirkungen nicht nur in den Ländern des Südens, sondern auch bei uns in Rheinland-Pfalz. Der Schutz unseres Waldes und seine nachhaltige Nutzung ist ein Schlüssel der Klimapolitik“, so Höfken, die mit der deutschen Delegation an den Verhandlungen teilnahm.

Neben dem Klimawandel belasten nach wie vor auch Luftschadstoffe den Wald. „Die Einträge an Schwefel und Schwermetallen sind dank der Luftreinhaltepolitik zwar zurückgegangen, doch besonders die Stickstoffeinträge übersteigen weiterhin die Schwellenwerte und gefährden die Qualität des Waldbodens sowie unser Grundwasser“, führte die Ministerin aus.

Für den Waldzustandsbericht 2016 haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Landesforsten unter Federführung der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz  in der Zeit vom 11. bis 30. Juli die Kronen von 3864 Bäumen begutachtet. Damit kann der Gesundheitszustand des Baumes beurteilt werden. Je lichter die Krone, desto stärker geschädigt ist der Baum. In diesem Jahr legte der Waldzustandsbericht unter anderem einen Schwerpunkt auf die Risiken im Klimawandel. Untersucht wurde, wie unsere Hauptbaumarten mit dem Klimawandel zurechtkommen. „Die Buche wird auf überwiegender Fläche auch zukünftig mit dem Klimawandel gut zurechtkommen. Auf lange Sicht ist es vor allem die Fichte, die dem Klimawandel am wenigsten Stand halten kann“, fasste Höfken das Ergebnis zusammen.

Der Waldzustandsbericht 2016 als pdf-Datei finden Sie hier

Zahlen und Fakten zum Wald in Rheinland-Pfalz

  • Waldgröße: 42 Prozent der Landesfläche sind bewaldet. Das entspricht 840.000 Hektar
  • Waldbesitzer: Rund die Hälfte des Waldes befindet sich im Besitz der Kommunen, jeweils ein Viertel des Waldes ist in staatlicher und privater Hand
  • Waldstruktur: Der Laubbaumanteil liegt bei fast 60 Prozent; 27 Prozent der Wälder sind über 100 Jahre alt
  • Baumarten: Die Buche ist mit einem Anteil von knapp 22 Prozent die häufigste Baumart in Rheinland-Pfalz, der Eichenanteil beträgt 20 Prozent und der Fichtenanteil 19,5 Prozent
Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten direkter Link zum Artikel