Kaum Erholung für Stadtbäume

Kaum Erholung für Stadtbäume
Kaum Erholung für Stadtbäume

Regen im Sommer ohne viel Wirkung – Stadt bewältigt Bewässerung selbst

Hitze-Stress für Bäume und Pflanzen: Die momentane Wärme stellt die Vegetation auf eine Belastungsprobe. Daran konnten auch die Regenfälle im Juni und Juli nichts ändern.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Trotz der seinerzeitigen Niederschläge sind die Böden in Oldenburg und der Region ziemlich trocken. „Dadurch hat sich keine nennenswerte Erholung für Bäume und Sträucher ergeben. Aber der Zustand hat sich wenigstens nicht verschlimmert. Deshalb bewässern wir die Straßen- und Stadtbäume weiterhin“, sagt Petra Hillmann vom Fachdienst Stadtgrünpflege und Friedhöfe. Aufgrund des trockenen Winters und Frühjahrs hat der Fachdienst bereits im April begonnen, die rund 370 Jungbäume zu wässern. Einem einzelnen Baum werden jeweils 50 bis 70 Liter Wasser zugeführt. Im vergangenen Jahr musste wegen der lange anhaltenden Hitzeperiode auch die freiwillige Feuerwehr um Mithilfe gebeten werden. Das ist in diesem Sommer voraussichtlich nicht notwendig.

„Die letzten beiden Jahre wurden unterschiedlich gut von den Bäumen bewältigt. Flachwurzelnde Gehölze wie Birken und Fichten weisen zunehmend Trockenschäden auf. An Bäumen, die empfindlich gegen Veränderungen des Grundwasserspiegels sind, wie zum Beispiel Rot-, Blut- und Hainbuchen, sieht man häufiger Totholz und verkleinerte Blätter. Damit schützen sich die Bäume vor zu starken Verdunstungen. Die Folgen der Trockenperioden auf den Baumbestand können wir derzeit noch nicht absehen“, sagt Gerrit Güldener. Er ist zuständig für die Pflege und die Werteermittlung der Bäume.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels werden seit längerem vom Fachdienst Stadtgrün Planung und Neubau sogenannte Klimabäume bei Neupflanzungen berücksichtigt. Dazu gehören Bäumen, die aus regenarmen Regionen mit höheren Temperaturen stammen. Aber es gibt auch einheimische Baumarten, die relativ stadtklimafest sind. „Für den Julius-Mosen-Platz wurde beispielsweise der Eisenholzbaum ausgewählt, da er sich an einem solchen Standort mit viel Strahlungswärme gut anpassen kann. Grundsätzlich orientieren wir uns bei der Planung seit längerem an einer Liste verschiedener Institute und Baumschulen, die Baumarten auf die Klimaveränderungen hin testen“, erläutert der stellvertretende Fachdienstleiter Thorsten Logemann.

Bei der Baumpflanzung hat sich einiges verändert. Heute wird schon bei der Pflanzung ein wasserspeicherndes Präparat in das Pflanzensubstrat eingearbeitet. Dieser Stoff speichert das Wasser und hält es länger im Boden. Die Bewässerung der frisch gepflanzten Bäume übernimmt das beauftragte Unternehmen für ein bis drei Jahre. Jeder Baum wird in dieser Zeit mit etwa 200 Litern Wasser pro Durchgang bewässert. Danach übernimmt die Stadt die weitere Bewässerung, falls nötig. Die ersten fünf Jahre sind entscheidend, ob ein Baum es schafft, gerade an kritischen Standorten zu wachsen. Vor allem in stark versiegelter Umgebung mit viel Strahlungswärme und ohne natürliche Wasserzufuhr helfen technische Mittel, wie Bewässerungsschläuche oder - ringe, die das Wasser langsam in die Erde oder Kübel sickern lassen. Grundsätzlich sollen die etwa 40.000 Straßenbäume in Oldenburg möglichst ohne zusätzliche Bewässerung überleben. Allerdings geht das nicht an jedem Standort.

Flächige Pflanzungen mit Bäumen und Sträuchern werden weiterhin nur mit einheimischen Gehölzen hergestellt. Diese Pflanzungen entstehen häufig an Neubaugebieten wie zum Beispiel „Am Bahndamm“ mit etwa 10.000 Quadratmetern Pflanzfläche oder in Eversten-West C und D mit rund 7.500 Quadratmetern oder am Patenbusch, wo eine 3.200 Quadratmeter große Streuobstwiese gepflanzt wurde.

Stadt Oldenburg direkter Link zum Artikel