Klimaschutz- und Klimaanpassung in Marburg und Fulda, Naturdatenerhebung von HessenForst unterstützt Artenschutz

Die Stadt Marburg möchte zum einen eine Stadtklimaanalyse zur Modellierung der aktuellen klimatischen Bedingungen erstellen

Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser überreichte am heutigen Tag ihrer Sommertour zwei Förderbescheide für Klimaanpassungsmaßnahmen in Marburg.


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Außerdem besuchte sie das geothermal gekühlte Rechenzentrum der Stadt Fulda und informierte sich über die Naturdatenerhebung von HessenForst, die wichtige Informationen für Artenschutzmaßnahmen liefert.

Am zweiten Tag ihrer Sommertour überreichte Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser zwei Förderbescheide an die Stadt Marburg im Rahmen der Klimaförderung. „Der Klimawandel und seine Folgen sind bereits sichtbar und spürbar. Neben Klimaschutz müssen wir deshalb bereits in Klimaanpassung investieren. Hierbei unterstützt das Land die Stadt Marburg mit insgesamt 175.000 Euro: Szenarien zur Hitzebelastung und der Gefahrenkarte für Starkregenereignisse werden Marburg dabei helfen ihren „Masterplan Stadtklimawandel“ zu erstellen und kluge Entscheidungen für Klimaanpassungsmaßnahmen zu treffen“, sagte Staatssekretärin Tappeser.

Die Stadt Marburg möchte zum einen eine Stadtklimaanalyse zur Modellierung der aktuellen klimatischen Bedingungen erstellen. So sollen zukünftige Szenarien zur Hitzebelastung von gefährdeten Bevölkerungsgruppen erarbeitet werden. Die Klimaanalyse wird vom Land mit 100.000 Euro unterstützt. Außerdem soll anhand einer Simulation eine Gefahrenkarte für Starkregenereignisse erarbeitet werden, die als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage zur Bewertung von Überflutungsgefahren dienen und somit das Fundament für eine kommunale Handlungsstrategie bilden wird. Dieses Vorhaben wird mit 75.000 Euro gefördert.

Das Land fördert Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen in Städten und Gemeinden seit 2016 mit einer eigenen Förderrichtlinie. „Wir wollen bis 2050 in Hessen klimaneutral werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen wir auf allen Ebenen aktiv werden. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Kommunen ihren Beitrag leisten. Das Land unterstützt sie dabei mit dem Klimaschutzplan“, erklärte Dr. Beatrix Tappeser.

„Die Universitätsstadt Marburg stellt sich ihrer Verantwortung im Klimaschutz und hat am 28. Juni den Klimanotstand ausgerufen“, berichtet Marburgs Bürgermeister und Klimaschutzdezernent Wieland Stötzel bei der Bescheidübergabe im Rathaus der Stadt. „Wir wollen das in unserer Macht stehende tun, den Klimawandel zu vermindern und die Erderwärmung zu begrenzen. Doch auch mit ehrgeizigem Klimaschutz findet der Klimawandel bereits statt und zeigt seine Auswirkungen auch hier in der Universitätsstadt Marburg. Angesichts dessen gewinnt die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zunehmend an Bedeutung. Aus diesem Grund entwickeln wir ein Anpassungskonzept an die gravierendsten Folgen des Klimawandels: Hitzebelastung und Extremwetterereignisse. Im Rahmen dieses Konzeptes wollen wir sowohl die Hitzebelastung als auch die Frischluftgenerierung und -zufuhr sowie die Niederschlags-Abflüsse modellieren und entsprechende Maßnahmen entwickeln.“

Geothermal gekühltes Rechenzentrum in Fulda trägt zum Klimaschutz bei

Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser besuchte heute außerdem das Rechenzentrum der Stadtverwaltung Fulda. „Die Nutzung von geothermaler Energie zur energieeffizienten Kühlung eines Rechenzentrums ist eine bundesweite Innovation. Die Stadt Fulda geht hier mit gutem Beispiel voran und zeigt, dass mit Innovation und Kreativität kluge Lösungen zum Energiesparen gefunden werden können. Damit wird ein Beitrag für den Klimaschutz geleistet, der hoffentlich Schule machen wird“, sagte Staatssekretärin Tappeser bei ihrem Besuch.

Das bisherige Rechenzentrum war durch einen beständigen Zuwachs des Datenvolumens an die Kapazitätsgrenze gelangt. Eine interdisziplinäre Projektgruppe der Stadtverwaltung hat eine Konzeption für einen Neubau mit äußerst sparsamer und klimafreundlicher Technik unter Nutzung erneuerbarer Energien entwickelt. Das Kühlkonzept des neuen Rechenzentrums besteht aus eine Kombination von Abwärmesystemen, Erdkühlung und vorrangiger Nutzung der Abwärme zur Beheizung städtischer Gebäude. Damit wird sich der Stromverbrauch des Rechenzentrums um fast 80 Prozent reduzieren. Die Stadt Fulda ist seit Anfang 2018 Mitglied im Bündnis der Klima-Kommunen. Fulda setzt in seinem Klimaschutzkonzept stark auf „Green IT“, mit dem Ziel, die Stromeffizienz der kommunalen Liegenschaften zu steigern.

Naturdatenerhebung von HessenForst ist wichtige Grundlage für Artenschutz

Am heutigen Tag besuchte Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser ebenfalls HessenForst am Standort in Gießen und informierte sich über die Naturdatenerhebung des Landesbetriebs. Dort analysiert der Sachbereich Forstliche Geoinformation naturschutzfachliche Daten und stellt die Ergebnisse den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von HessenForst im betrieblichen Geografischen Informationssystem (GIS) zur Verfügung. Luft- und Satellitenbildauswertung kommt dabei eine wachsende Bedeutung zu. „Innerhalb der Forstbetriebsplanung werden Ziele definiert, die eine nachhaltige Forstwirtschaft sicherstellen. Die Naturdatenerhebung und ihre Analyse dienen als Grundlage für die Entscheidungen, wie die Forstbetriebsplanung ausgerichtet werden soll“, erklärte Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitet von HessenForst können im Geografischen Informationssystem zum Beispiel feststellen, wo Quellen, Habitatbäume und besondere Arten innerhalb ihrer Forstämter zu finden sind und dies in ihren Betriebsplanungen berücksichtigen. Der Schutz von Arten und Lebensräumen ist ein fester Bestandteil der Planung und wird anhand der umfassenden Informationen, die über GIS zur Verfügung gestellt werden, sichergestellt“, ergänzte die Staatssekretärin.

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz direkter Link zum Artikel