Länderübergreifende Zusammenarbeit nutzt dem Naturschutz

Die Umweltministerinnen aus Hessen und Thüringen besuchten heute gemeinsam die Rhäden-Schutzgebiete 

Der in Thüringen gelegene Dankmarshäuser Rhäden und der in Hessen gelegene Obersuhler Rhäden im Werratal gelten als überregional bedeutsame Naturschutzgebiete und gehören zum europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

„Diese benachbarten Schutzgebiete sind ein gutes Beispiel, dass das Grüne Band zu einem gemeinsamen Naturerbe geworden ist und als ehemaliges innerdeutsches Grenzgebiet heute nicht mehr trennt, sondern verbindet“, sagten die beiden Ministerinnen bei ihrem heutigen Treffen. „Wir werden weiterhin gemeinsam an der Erhaltung und Entwicklung des länderübergreifenden Rhädens als bedeutsamen Feuchtgebiet arbeiten“, bekräftigten sie.

Die durch Auslaugung von Zechsteinsalzen entstandene Senke des Rhäden gehört nach erfolgreichen Biotopgestaltungsmaßnahmen, vor allem durch Wiedervernässung früher trocken gelegter Wiesen, zu den wichtigsten Brut- und Rastgebieten der beiden Bundesländer. Im Herbst kann man hier zum Beispiel regelmäßig bis zu 2.000 Kraniche auf dem Durchzug beobachten. Hier brüten Blau- und Braunkehlchen, Kiebitz, Rot- und Schwarzmilan und Weißstorch. „Diese Arten brauchen offenes Grünland, Schlamm- und Wasserflächen, wie sie der Rhäden bietet“, erklärte die Hessische Umweltministerin Priska Hinz.

„Um diese Strukturen zu erhalten, setzen wir auf der Thüringer Seite des Rhädens auf vierbeinige Landschaftspflege mit Heckrindern und Exmoor-Ponys“, erklärt die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund. „Dabei müssen wir darauf achten, dass die Gelege von Bodenbrütern nicht beschädigt werden. Deshalb wird die Anzahl der Rinder auf den Flächen noch in diesem Sommer reduziert.“ Auf hessischer Seite werden die Flächen überwiegend gemäht. „Diese beiden Grünlandkonzepte bieten jeweils Vorteile und können gut nebeneinander funktionieren und sich ergänzen“, sagte die Hessische Umweltministerin. Es wurde daher vereinbart, die unterschiedlichen Ansätze mit einem Monitoring zu begleiten und nach etwa drei bis fünf Jahren die Ergebnisse auszuwerten. Ziel ist, eine gemeinsame Methodik zu entwickeln, um so die Brutvogelbestände über die Zeit unter unterschiedlichen Pflegeansätzen zu beobachten. Der beiderseitige Austausch der so gewonnenen Daten ist Grundlage einer Bewertung der unterschiedlichen Ansätze im Zeitablauf. „Ich wünsche mir außerdem den Ausbau eines grenzüberschreitenden Biotopverbundes der Feuchtlebensräume – gerne auch unter Einbeziehung des „Grünen Bandes“. Basis dieses Biotopverbundes könnten die hessischen Auen-Schutzgebiete der mittleren Werra sein – gemeinsam mit den korrespondierenden Naturschutzflächen in der thüringischen Werra-Aue“, ergänzte Ministerin Hinz.

Neben der Zusammenarbeit beider Länder bei der Erreichung gemeinsamer Naturschutzziele stand die ökologische Sanierung des Großen Suhlsees auf der Agenda, der von starker Verschlammung bedroht ist. Deshalb stellt das Land Hessen Finanzmittel für eine sogenannte Sömmerung bereit. Dabei wird bei einem Teil des Sees das Wasser abgelassen, der Schlamm trocknet und reduziert sich dadurch.

Die Vögel des Rhäden werden durch auch Fressfeinde wie Fuchs, Marder und vor allem Waschbär bedroht. In Thüringen kämpft man mit Fallen dagegen an, in Hessen hat man mit einer speziellen Einzäunung gute Erfahrungen gemacht. „Hier zeigt sich: Unterschiedliche Wege führen zum Ziel. Einen steten fachlichen Austausch und das Voneinander-Lernen wollen wir intensivieren“, so beide Ministerinnen abschließend.

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) direkter Link zum Artikel