Lebensraum der Schreiadler erhalten und schützen!

Lebensraum der Schreiadler erhalten und schützen!
Lebensraum der Schreiadler erhalten und schützen!

Naturschutzgroßprojekt Nordvorpommerschen Waldlandschaft positiv für Natur und regionale Entwicklung

Heute hat Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV, zusammen mit Frau Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, im Forstamt Schuenhagen das Naturschutzgroßprojekt ‚chance.natur‘ eröffnet.


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„Diese Region umfasst mit den noch naturnahen, alten Laubwäldern, mit Mooren, Flüssen und Wiesen viele der einmaligen Naturschätze unseres Landes. Wenn Sie sich hier umsehen, können Sie entdecken, was das „Hinterland“ der Ostsee zu bieten hat. Daher wollen wir mit diesem Projekt diesen Landstrich verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit bringen, um Natur und Region weiterentwickeln zu können“, so Dr. Backhaus.

Dem Projekt gingen mehrere Arbeitsphasen voraus. So hatte sich der ehemalige Landkreis Nordvorpommern unterstützt durch das LU bereits 2008 erfolgreich bei dem Bundeswettbewerb ‚idee.natur‘ gegen etwa 100 Mitbewerber durchgesetzt. Das Projekt ist dabei u.a. wegen des integrierten Ansatzes (Regionalentwicklung und Naturschutz) sowie des Freiwilligkeitsprinzips für alle Maßnahmen ausgewählt worden. „Im Mittelpunkt stand immer schon der Erhalt der Vorpommerschen Waldlandschaft. Einerseits weil sie sehr landschaftprägend ist, andererseits weil hier ein großes Verbreitungsgebiet unseres Wappentiers, dem Schreiadler, ist. Wir müssen diese seltene Art besser erhalten“, erklärte der Minister.

Um die Nahrungsgrundlage des Schreiadlers zu sichern, müssen unter anderem mehr Amphibien bereitgestellt und deshalb mehr Amphibienlebensräume geschaffen werden: z.B. Ackersölle wiederherstellen, eine amphibienverträgliche Landwirtschaft im Umfeld sicherstellen und auch Waldmoore renaturieren. Daher ist ein Schreiadlerschutzprojekt zugleich auch ein Projekt für Rotbauchunken und Moorfrösche. „So werden unter dem Schirm des Schreiadlerschutzes wesentliche Teile des Naturraumes und seiner regionaltypischen Arten befördert. Dafür werden in den Brutwäldern Altholz- und Prozessschutzinseln erhalten. Als Nahrungsflächen für die Schreiadler-Brutpaare soll eine schreiadlerfreundliche Landbewirtschaftung auf Acker- und Grünlandstandorten auf freiwilliger Basis mit den Landwirten erreicht werden. Dafür stellen wir gemeinsam mit dem Bund und dem Landkreis 9 Millionen Euro für die nächsten 10 Jahre zur Verfügung“, stellte Dr. Backhaus dar.

Zusätzlich wird in einem Begleitvorhaben, das mit ca. 1 Mio. Euro finanziert wird, die Regionalentwicklung gefördert und damit viele Menschen in der ländlichen Region erreicht. Daher wurden alle Maßnahmen gemeinsam vom Projektbüro mit Vertretern der Land- und Forstwirtschaft, der Regionalentwicklung und des Naturschutzes entwickelt und in der ersten Phase des Projektes mit anderen Akteuren abgestimmt. „Wie ich finde, ein besonders gelungenes Beispiel dafür, bei unterschiedlichen Interessen ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Rückblickend kann man wohl sagen, dass es gerade bei diesem Prozess immer wieder gelungen ist, Landnutzer, Naturschützer und Akteure aus der Region an einen Tisch zu bringen. Wir stellen zusätzlich weitere 500.000 Euro für flankierende Maßnahmen im Umfeld der Fördergebiete bereit. Des Weiteren stellen wir eigene landwirtschaftliche Flächen in den Fördergebieten kostenlos für die Maßnahmen zur Verfügung“, berichtete der Minister.

Das gesamte Projektgebiet ist 51.200 ha groß (auf Karte grün). Die vier Fördergebiete sind 8.014 ha groß (auf Karte rot). Die Fördergebiete wurden anhand der Kernlebensräume von 10 Schreiadler-Brutpaaren abgegrenzt und bestehen aus den Brutwäldern (ca. 65 % = 5.181 ha Waldanteil!) und deren Umfeld (ca. 35 % = 2.833 ha Acker, Grünland, Moore und Gewässer).

Lebensraum der Schreiadler erhalten und schützen! - Anhang 1
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern direkter Link zum Artikel