Lizenz für Ackergift soll verlängert werden

NABU: Auf städtischem Grün wird lediglich empfohlen, die Anwendung zu reduzieren – anstatt sie zu verbieten

In der Europäischen Union wird das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat voraussichtlich weitere zehn Jahre versprüht. Das geht aus einem Vorschlag der EU-Kommission hervor, der gestern veröffentlicht worden ist.


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Der flächendeckend eingesetzte Wirkstoff gilt der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge als wahrscheinlich krebserregend. EU-Abgeordnete und Umweltverbände kritisieren den Vorschlag der Kommission. Er sei ein Affront gegenüber dem Europaparlament, welches höchsten sieben Jahre Zulassung und strenge Auflagen gefordert hatte, und gegenüber mindestens 1,3 Millionen Europäern, die sich im Rahmen einer europäischen Bürgerinitiative

(EBI) komplett gegen eine Verlängerung ausgesprochen hatten, sagte der agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA im EU-Parlament Martin Häusling.

Der NABU monierte vor allem die fehlende Beschränkung der privaten Anwendung in heimischen Gärten sowie das ausgebliebene Verbot des Abspritzen von reifem Getreide zur erleichterten Ernte. Auf städtischem Grün, wie Parkflächen und Kinderspielplätzen, werde lediglich empfohlen, die Anwendung zu reduzieren – anstatt sie zu verbieten. Glyphosat schade Tieren und Pflanzen. Eine Lizenzverlängerung widerspricht auch der EU-Pestizid-Verordnung. In ihr ist die biologische Vielfalt als eigenständiges Schutzgut im Pflanzenschutzrecht festgeschrieben. Der NABU ruft dazu auf, Händler zu melden, die Glyphosat oder ähnliche Mittel verkaufen. Ziel ist es, nach zahlreichen Baumärkten, nun auch Onlinehändler dazu zu bewegen, glyphosathaltige Mittel aus dem Sortiment zu nehmen.

Am kommenden Mittwoch soll der Kommissionsvorschlag dem EU-Agrarausschuss zur Abstimmung vorgelegt werden.

Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen (DNR) e.V. direkter Link zum Artikel