Mähfreier Mai – Jede Blüte zählt

Foto: Ulrike Wolff
Foto: Ulrike Wolff

Aus der Serie „Arten im Garten“ – Folge 8

Farbenfrohe Schmetterlinge, fleißige Wildbienen, flinke Eidechsen und jahrhundertealte Heilpflanzen – in den Gärten des Enzkreises gibt es viel zu entdecken. Vielleicht auch in Ihrem?


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Das Naturschutzamt des Enzkreises macht unter der Überschrift „Arten im Garten“ regelmäßig auf bemerkenswerte Gartenbewohner aufmerksam – und möchte mit leicht umsetzbaren Tipps inspirieren und dazu motivieren, aktiven Naturschutz im eigenen Garten zu betreiben.

Revolution des Englischen Rasens

Seit 2019 ruft die britische Naturschutzorganisation Plantlife unter dem Motto „No Mow May“ (zu Deutsch: mähfreier Mai) dazu auf, einen Monat lang auf das Rasenmähen zu verzichten. Der Aufruf mit dem Hintergedanken, die Artenvielfalt zu erhöhen, zieht internationale Kreise und ist zwischenzeitlich auch hierzulande angekommen. Statt also auf den berühmten „Englischen Rasen“ und den damit verbundenen peniblen Nagelscheren-Schnitt setzt der neue Trend auf Nichtstun. Denn werden Grünflächen seltener gemäht, haben die Pflanzen die Möglichkeit, Blüten auszubilden, die Nektar und Pollen als Nahrung für zahlreiche Insekten liefern. Bei einer monatlichen statt wöchentlichen Mahd erreichen Gänseblümchen, Klee, Günsel und Gundermann die höchste Blütendichte; das Rasenmähen in größeren Abständen regt dann immer wieder zu neuen Blüten an.

Umdenken und Lebensräume schaffen

Entscheidet man sich bewusst dazu, seltener zu mähen, ist das kein Zeichen von Verwahrlosung, sondern zeugt von ökologischem Bewusstsein. In vielen Gärten nimmt der Rasen einen Großteil der Fläche ein – eine Fläche, auf die aktiv Einfluss genommen und auf der aus Einheitsgrün ein blühender und summender Lebensraum geschaffen werden kann.

Natürlich wird der Rasen in vielen Gärten auch als Spiel- und Aufenthaltsfläche genutzt. Doch schon das Stehenlassen von kleinen Blühinseln kann einen wichtigen Beitrag leisten. Denn die Blüten werden von Wild- und Honigbienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlingen besucht, und an stehengelassenen Samenständen finden körnerfressende Vögel wie Grünfink, Distelfink, Girlitz und Gimpel Nahrung.

Wer weniger mäht, versorgt also nicht nur die Insekten, sondern lässt auch Vogelfutter für Arten, deren Bestände zurückgehen, ganz natürlich wachsen. Der Distelfink beispielsweise füttert seine Küken mit Samen von Disteln, Löwenzahn und Flockenblumen.

Ein Umdenken dahin, dass „Unkräuter“ und „Unordnung“ eine wichtige Nahrungsquelle und Lebensgrundlage sein können, wird mit jedem Garten, der „naturbelassen“ bleibt, ein kleines bisschen mehr in die Welt getragen. Und wann kann man schon mal mit Nichtstun so etwas Gutes bewirken? (enz)

Landratsamt Enzkreis direkter Link zum Artikel