Mehr Blumenwiesen für mehr Insekten in der Stadt

Mehr Blumenwiesen für mehr Insekten in der Stadt
Mehr Blumenwiesen für mehr Insekten in der Stadt

Die Stadt startet das Projekt "Insekten.Vielfalt.Augsburg"

Ausgesuchte Grünflächen bekommen ab diesem Sommer eine besondere ökologische Pflege. Das Projekt ist Auftakt für das zehnjährige Jubiläum der Augsburger Biodiversitätsstrategie im nächsten Jahr und soll für mehr Blumenwiesen im Stadtgrün sorgen.


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„Mit dem Projekt Insekten.Vielfalt.Augsburg soll die Artenvielfalt bei der Grünflächenpflege in Augsburg gestärkt werden,“ so Umweltreferent Reiner Erben. „Dazu sollen mehr blumenreichen Wiesen entstehen, damit Bienen und andere Insekten nicht verhungern, sondern ihren Nektar bekommen.“

Insektenfreundliche Maßnahmen

Dass die ökologische Grünflächenpflege im Stadtgebiet ausgeweitet wird, ist vom Umweltausschuss beschlossen. Einen weiteren Impuls dafür setzt auch der „Blühpakt Bayern“ des Bayerischen Umweltministeriums. In Kooperation mit den Landschaftspflegeverbänden sollen in den kommenden fünf Jahren insektenfreundliche Maßnahmen in den Kommunen umgesetzt werden. Ziel sind möglichst viele bepflanzte öffentliche Flächen. Dafür stellt der Freistaat knapp drei Millionen Euro zur Verfügung.

Samenmischung aus dem Stadtwald

Auch in Augsburg kümmert sich der Landschaftspflegeverband um Fördergelder, um die Ökologisierung der Grünflächenpflege voranzutreiben. Die Arbeit ist personalintensiv und kostet Geld. Wie Umweltreferent Reiner Erben ausführt, wurden von artenreichen Wiesen aus dem Stadtwald Augsburg bereits mit einem speziellen Erntegerät Samen gesammelt. „Mit diesen Samen-Mischungen sollen ausgesuchte Wiesen und Grünflächen in der Stadt „beimpft“ werden. Solche Flächen werden dann auch nur zweimal pro Jahr gemäht, damit sie blütenreiche Wiesen entwickeln können.“

Flächen für mehr Artenreichtum

Als Kooperationspartner für das Projekt Insekten.Vielfalt.Augsburg konnte bislang die Wohnbaugruppe Augsburg, die Universität und der Zoo gewonnen werden. Sie stellen ab August Flächen für mehr Artenreichtum in der Stadt zur Verfügung. Gepflegt werden diese Flächen vom LPV. Die neue Förderrichtlinie des Freistaats macht dies möglich.

Laut LPV-Geschäftsführer Nicolas Liebig ist seit mehr als 20 Jahren ein Rückgang von Arten zu beobachten. Um diese Entwicklung zu bremsen, sei eine optimierte Grünflächenpflege ein Baustein. „Augsburg hat aber viel Potenzial, um etwas zum Erhalt des Artenreichtums bei Pflanzen und Insekten zu tun“, so Liebig.

Bewusstsein für Artenreichtum fördern

Wie Grünamtsleiterin Anette Vedder betont, gehören zur Bewusstseinsbildung für Artenreichtum im städtischen Grün auch Partner wie Schulen und Kindergärten, Kleingärtner und Gartenbauvereine. Auch auf Firmengeländen können Maßnahmen umgesetzt werden. Deshalb sind Unternehmen ebenfalls sehr wichtige Ansprechpartner für das Projekt. „Insgesamt ist Umweltbildung ein herausragend wichtiger Faktor, wenn es um biologische Zusammenhänge beim Artenreichtum geht“, so die Amtsleiterin.

Flexible Mähpläne erforderlich

Dass diese Form der ökologischen Grünflächenpflege nicht überall im Stadtgebiet möglich ist, liegt auf der Hand. Wo die Stadt etwa beim Straßenbegleitgrün auf die Verkehrssicherungspflicht zu achten hat, oder wo städtische Grünflächen für Sport- und andere Freizeitnutzungen zugänglich sein müssen, ist ein Kurzschnitt der Fläche erforderlich.

Wie Umweltreferent Reiner Erben erläutert, sind die Mäharbeiten größtenteils an Fremdfirmen vergeben. Um deren Mäh-Regime zu ändern, seien flexible Mähpläne erforderlich, die teurer sind. „Dennoch wird die Vergabepraxis dahingehend überdacht, dass zumindest im Frühjahr mehr Wildblumen als Nahrung für Insekten stehen bleiben“, kündigt der Referent an. Auch dies sei mit Blick auf zehn Jahre Augsburger Biodiversitätsstrategie im nächsten Jahr zwingend erforderlich.

Mehr Blumenwiesen für mehr Insekten in der Stadt - Anhang 1
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