Minister: Integrierter Pflanzenschutz für weniger Chemie auf dem Acker

Unkrautbekämpfung

„Der integrierte Pflanzenschutz als Kombination physkalischer und biologischer Maßnahmen gilt mir als anzustrebende Maxime. Damit wird es möglich, den Krankheits- und Schädlingsdruck auf Nutzpflanzen so stark einzudämmen, dass chemische Maßnahmen auf ein Minimum reduziert werden können.


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Der mechanischen Unkrautbekämpfung kommt hier ist ein entscheidender Beitrag zu“, sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus auf dem heutigen 26. Agrarpolitischen Tag des Kreisbauernverbandes Nordwestmecklenburg in Malchow auf der Insel Poel zur Rolle von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft.

Die vom Bund geplante Ackerbaustrategie müsse den „integrierten Ansatz“ aufgreifen, forderte der Minister.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln – in bestimmten Fällen, etwa auf erosionsgefährdeten Böden, auch glyphosathaltiger Mittel – sei allerdings nach wie vor ein wichtiges Instrument zur Gesunderhaltung der Kulturen und damit zur Ertrags- und Quallitätssicherung. Aktuell würden die für den guten, angepassten Pflanzenschutzmitteleinsatz geltenden gesetzlichen Vorgaben, darunter der witterungs- und tageszeitenabhängige Einsatz zum Schutz der Insekten und zur Vermeidung von Abdrift, zu einem hohen Prozentsatz von den Landwirten eingehalten, berichtete der Minister.

2017 war der Pflanzenschutzdienst des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) Mecklenburg-Vorpommern 31 Verdachtsfällen auf Abdrift mit sofortigen Vor-Ort-Kontrollen und Probenentnahmen von Pflanzen nachgegangen. Die Analysen bestätigten in nur 3 der 31 angezeigten Fälle ein Abdriftgeschehen. Im Jahr 2016 waren es 7 Fälle. Unabhängig davon nehme die Palette verfügbarer Pflanzenschutzmittel aufgrund resistenter Unkräuter, Krankheitsverursacher und Schädlinge sowie aus human- und ökotoxikologischen Erwägungen stetig ab; neue Wirkstoffklassen würden noch sehr selten zugelassen. Das zwinge Landwirte, ihre Anbausysteme unabhängiger vom chemischen Pflanzenschutz zu machen.

„Außerdem nehmen Sorgen und Ängste in der Bevölkerung in Bezug auf den Einsatz von chemischen Anwendungen in der Landwirtschaft zu. Wir müssen also dahin kommen, dass der Pflanzenschutzmitteleinsatz nur noch erfolgt, wenn er aus fachlicher Sicht absolut nötig ist“, so Minister Backhaus. Ziel müsse ein angepasster, situativer Pflanzenschutz und die Minimierung von Pflanzenschutzmitteln sein.

Backhaus verwies darauf, dass Landwirte, die sich für eine Pflanzenschutz-Minderungsstrategie entscheiden, über das Agrarinvestitionsförderprogramm finanzielle Unterstützung beantragen können. Gefördert werden u. a. moderne Maschinen zur mechanischen Unkrautbekämpfung oder Injektionsgeräte für die Gülle- und Gärresteausbringung sowie Geräte zur Direkteinarbeitung. Auch Spezialtechnik zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Obst- und Gartenbau mit Auffangtanks oder Pflanzenschutztechnik mit Sensorensteuerung zur teilflächenspezifischen Ausbringung werden gefördert.

„Die gesellschaftliche Erwartung ist, dass der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel verringert wird. Der integrierte Pflanzenschutz oder die Förderung ökologischer Anbaumethoden sind hier wichtige Instrumente“, schloss der Minister.

Minister: Integrierter Pflanzenschutz für weniger Chemie auf dem Acker - Anhang 1
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