Minister Remmel: "Faszinierende Artenvielfalt und einzigartige Naturräume bewahren und erleben"

Neue Broschüre informiert auf 80 Seiten über die 29 LIFE-Natur-Projekte in NRW

So vielseitig Nordrhein-Westfalens Industrielandschaft ist, so abwechslungsreich sind auch die hiesigen Natur- und Kulturlandschaften. Um diese biologische Vielfalt zu erhalten, stützt sich die Landesregierung in ihrer Naturschutzpolitik auch auf europäische Förderinstrumente. Dazu zählt das LIFE-Programm, das in einem Schwerpunkt auf die Entwicklung des europäischen Schutzgebietssystems "Natura 2000", bestehend aus FFH- und EU-Vogelschutzgebieten, abzielt.


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"Nordrhein-Westfalen steht mit 29 LIFE-Natur-Projekten und einer Fördersumme von rund 85 Millionen Euro an der Spitze der deutschen Bundesländer bei der Nutzung von LIFE für die Umsetzung von Natura 2000", sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel anlässlich der Veröffentlichung der Broschüre in Düsseldorf.

Die Biodiversität in Nordrhein-Westfalen ist bedroht. 45 Prozent der untersuchten Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten in NRW. Die LIFE-Projekte dienen den zahlreichen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, die in Nordrhein-Westfalen leben und für die das Land NRW teilweise nationale Verantwortung trägt. "Durch die LIFE-Natur-Projekte wurden positive Entwicklungstrends initiiert. Zahlreiche seltene und bedrohte Arten wie der Biber, der Kammmolch und der Schwarzstorch profitieren davon. Sumpfohreule, Maifisch und Kranich, alle drei einst in NRW ausgestorbene Arten, finden durch die Projekte wieder Lebensräume", sagte Minister Remmel. Die LIFE-Projekte sind daher auch ein Beitrag zur Umsetzung der nordrhein-westfälischen Biodiversitätsstrategie, deren Ziel es ist, den allgemeinen Trend des Verlustes von biologischer Vielfalt aufzuhalten beziehungsweise umzukehren.

Die neue Broschüre vermittelt anhand zahlreicher Aufnahmen einen guten Überblick über die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Projekte. Kurze Texte informieren über die verschiedensten Lebensräume mit ihren typischen Arten. Zudem werden naturverträgliche Erlebnismöglichkeiten wie Aussichtstürme, Rad- und Wanderwege oder eine eigens eingerichtete Fahrradfähre vorgestellt. Das Umweltministerium lädt mit der Broschüre dazu ein, die Besonderheiten der 29 LIFE-Projekte und die Schönheit Nordrhein-Westfalens zu entdecken.

Die Broschüre kann unter url.nrw/LIFEBroschüre heruntergeladen werden.

Neues Naturschutzgesetz soll wildes NRW stärker schützen

In Nordrhein-Westfalen leben über 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Dieser Artenreichtum ist die Folge des Nebeneinanders zweier großer, sehr verschiedener Naturräume: Dem atlantisch geprägten Tiefland und dem kontinental geprägten Bergland. Jede dieser Regionen bietet eine historisch gewachsene Vielfalt von Lebensräumen (Biotopen) mit ihren typischen Tieren und Pflanzen, vom kleinsten Insekt über unseren "Urwald-Baum", die Rotbuche, und den Wanderfalken als weltweit schnellstem Lebewesen bis hin zum größten Wildtier in NRW, dem europäischen Wisent. Ein Schatz direkt vor unserer Tür. Aber auch ein Schatz, der bedroht ist und den es zu bewahren gilt.

Die Landesregierung richtet deshalb die Naturschutzpolitik neu aus. Als Grundlage für die langfristige Neuausrichtung der Naturschutzpolitik hat das Kabinett im Frühjahr 2015 die NRW-Biodiversitätsstrategie beschlossen, um das wilde NRW dauerhaft zu bewahren und zu schützen. 2016 folgt nun das Landes-Naturschutzgesetzes, das erste konkrete Maßnahmen aus der Biodiversitätsstrategie umsetzt. Es wird derzeit im Landtag beraten. Zusammen mit der Biodiversitäts-Strategie und dem geplanten Landeswassergesetz bildet das Landes-Naturschutzgesetz den Rahmen für die neue Natur- und Gewässerschutzpolitik in NRW.

Trotz Erfolge im Natur- und Artenschutz sind weiterhin etwa 45 Prozent der untersuchten Tier- und Pflanzenarten in NRW sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Nach der aktuellen "Roten Liste NRW" sind dabei Schmetterlinge (rund 55 Prozent), Moose (60 Prozent), Kriechtiere (etwa 71 Prozent) sowie Vögel und Wildbienen/Wespen (jeweils rund 52 Prozent betroffen) überdurchschnittlich gefährdet, bedroht oder bereits ausgestorben.

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen direkter Link zum Artikel