Mit CHARM® für den Umweltschutz - und der Minister geht in die Luft

Die Befliegung hat das Ziel, die noch austretende Menge an Deponiegas möglichst genau zu ermitteln

Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger wird am kommenden Montag (28. August) gegen 16.30 Uhr über dem Abfalllager der insolventen GEAB mbH in Bernau in die Luft gehen. Start- und Landeplatz ist auf dem Gelände der Firma Hoffmann in Bernau in unmittelbarer Nachbarschaft des Abfalllagers.


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Allerdings muss das Wetter mitspielen: Regen und starker, böiger Wind sind der Genauigkeit der Messergebnisse abträglich. Landesamt und Auftragnehmer werden daher am Freitag, vielleicht auch erst am Montagmorgen, entscheiden, ob die Befliegung stattfindet oder verschoben werden muss.

(Für Nachfragen an das Landesamt für Umwelt: Telefon: 033201/ 442-102, E-Mail: bdp@lfu.brandenburg.de)

Das Landesamt für Umwelt hat die Firma ADLARES GmbH aus Teltow beauftragt, eine Befliegung des GEAB-Lagers durchführen. Die Befliegung hat das Ziel, die noch austretende Menge an Deponiegas möglichst genau zu ermitteln.

Deponiegas ist bio

Als Deponiegas wird ein biogenes Gas bezeichnet, das durch den biologischen Abbau organischen Materials entsteht. Seine Zusammensetzung ist dem in Biogasanlagen entstehendem Gas vergleichbar. Die Hauptkomponenten sind Methan und Kohlendioxid.

Eigentlich dürften biologisch abbaubare Abfälle auf dem GEAB-Lager überhaupt nicht vorhanden sein. Offensichtlich hat aber die ehemalige Betreiberin entgegen der behördlichen Genehmigung solche Abfälle auf das Lager verbracht, die nun Jahre nach der Stilllegung immer noch Deponiegas produzieren.

Dass Deponiegas austritt, signalisierte schon die 2012 erarbeite Gefährdungsabschätzung. Nur über die genaue Menge herrscht keine Klarheit.

Hohe Physik

Nunmehr soll durch die Befliegung Klarheit geschaffen werden. Dabei geht ADLARES mit CHARM® zu Werke - einem hubschrauberbasierten Lasersystem, das zur Detektion von Methanemissionen entwickelt wurde. Das Messprinzip beruht auf der differenziellen Absorption von Laserstrahlen, was soviel heißt, dass aus der unterschiedlichen Absorption von Laserstrahlen mit unterschiedlichen Wellenlängen zuverlässig auf die Menge des vorhandenen Methans geschlossen werden kann.

Der Verdienst von ADLARES besteht darin, dieses bisher für die Dichtheitsüberprüfungen von Erdgastrassen angewendete Verfahren auch für Deponiegasmessungen adaptiert zu haben. Mit dem Auftrag des Landesamts für Umwelt erhält ADLARES erstmals Gelegenheit, sein Verfahren in Brandenburg den Umweltbehörden zu demonstrieren.

Was für ein Ergebnis die Befliegung auch liefert: Sorgen müssen sich die Anwohner des Lagers nicht machen. Schon in wenigen Metern Entfernung vom Abfallhaufwerk ist das Deponiegas so verdünnt, dass eine Gefahr für Anwohner nicht besteht. Gefährlich wird Deponiegas dann, wenn es sich in Hohlräumen sammeln und sich nicht frei in der Atmosphäre ausbreiten kann, etwa dann, wenn das Haufwerk oder die Deponie mit einer Oberflächenabdichtung versehen wird. Deshalb ist der Anfall von Deponiegas, auch bei geringen Mengen, bei der Planung solcher Maßnahmen zu berücksichtigen. Darüber soll die Befliegung Aufschlüsse geben.

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg direkter Link zum Artikel