Mit Erika durch Feuer & Flamme

Werbiger Heide im Naturpark Hoher Fläming erhält Verjüngungskur

Verlorenwasser - Die Heide im Naturschutzgebiet Werbiger Heide (Teil des Naturparks Hoher Fläming)  erhält in den kommenden Wochen eine „Pflegekur“. Dabei sollen 10 Hektar überalterte Heideflächen durch Flämmen (kontrolliertes Abbrennen) verjüngt werden. Erfahrungen aus anderen Heidegebieten Deutschlands zeigen, dass nicht nur viele Tier- und Pflanzenarten vom Flämmen profitieren. Im Spätsommer können sich die Besucher dann dort wieder an einer violetten Blütenpracht erfreuen.


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Derzeit steht es um die Heide im europäischen Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet bei Verlorenwasser nicht zum Besten. Auf 10 Hektar ist sie weitgehend zugewachsen. Dieser Kiefernaufwuchs soll noch im Winter entfernt werden. Auf weiteren 10 Hektar, wo die Naturparkverwaltung bereits vor einigen Jahren den Baumbewuchs beseitigen ließ, sorgt das Flämmen für die dringend notwendige Verjüngung des Heidekrautes (Calluna vulgaris). Dieses ist so überaltert, dass es abstirbt. Durch das Feuer wird Platz und Licht geschaffen für Heidekrautsamen und innerhalb kürzester Zeit ist die Heide regeneriert.

Heidegebiete sind meist auf mageren Standorten durch eine landwirtschaftliche Nutzung wie das Beweiden mit Schafen oder Ziegen entstanden. Sie sind wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von spezialisierten Tier- und Pflanzenarten. Insbesondere in Ostdeutschland erstrecken sich viele Heiden auch auf Truppenübungsplätzen. Die landwirtschaftlichen und militärischen Nutzungen hielten Heidegebiete durch Fraß, Befahren und Brand offen und waren so ein Garant für ihr Fortbestehen.

Werden die Flächen nicht mehr genutzt, wächst wieder Wald. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten verschwindet dann eine Kulturlandschaft, die insbesondere zur Zeit der Heideblüte viele Besucher anzieht. Doch auch die einzelnen Sträucher des Heidekrautes, bekannt auch als Besenheide oder Erika, bedürfen einer regelmäßigen Verjüngung. Durch zunehmende Verholzung überaltern sie und blühen dann kaum mehr.

Weil dies auch im Naturschutzgebiet Werbiger Heide der Fall ist, soll dort nun geflämmt werden. Dieses Verfahren wird seit Jahrzehnten erfolgreich angewendet, vom Bundesforst und Naturschutzstiftungen wird es bereits in zahlreichen Schutzgebieten Brandenburgs eingesetzt. Mit den Arbeiten beauftragt wurde ein Spezialunternehmen, die Firma RANA aus Halle. Dank langjähriger Erfahrung wissen die Fachleute, wann winterliche Wind- und Wetterverhältnisse gute Voraussetzungen für das Flämmen bieten. Das Feuer geht langsam über die Heide hinweg, ohne dass die Hitze tiefer als 1 bis 2 cm in den Boden eindringt. So bleiben im Boden überwinternde Insekten und Reptilien geschützt und finden im Frühjahr einen verbesserten Lebensraum vor.

Zum Schutz der umliegenden Kiefernforste wurde ein breiter Waldbrandschutzstreifen angelegt, gleichzeitig begleitet die örtliche Feuerwehr die Maßnahme.

Mit Erika durch Feuer & Flamme - Anhang 1
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) direkter Link zum Artikel