NABU startet "Insektensommer"

Im Berliner Regierungsviertel summt und krabbelt nicht viel

Mit einer Insekten-Zählung im Berliner Regierungsviertel hat der NABU am Freitag den zweiten Teil der großen Mitmachaktion „Insektensommer“ gestartet.


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Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ rufen die Naturschützer vom 3. bis 12. August zur bundesweiten Insektenzählung auf: Sechsbeiner können ab sofort wieder unter Insektensommer oder per App gemeldet werden.

Ziel der Aktion ist es, ein deutschlandweit möglichst genaues Bild von der Welt der Insekten in unseren Städten und ländlichen Regionen zu erhalten. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Insekten, sondern vielmehr darum, Häufigkeiten und Trends von Arten und Populationen zu ermitteln. Bisher gibt es zu Insekten nur sehr wenige bundesweite und artenübergreifende Informationen. Bereits bekannte Studien in Deutschland zeigen einen Rückgang der Biomasse von Fluginsekten um 75 Prozent.

„Der Hochsommer ist die Hauptzeit der Insekten. Viele der rund 33.000 in Deutschland heimischen Insektenarten können jetzt besonders gut beobachtet werden. Heuschrecken und Schmetterlinge sind in der Natur derzeit gut zu sehen oder – wie beim Grünen Heupferd – zu hören. Die größte heimische Heuschreckenart erfüllt mit ihrem Zirpen die Wiesen – der typische Sound des Hochsommers“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Das Grüne Heupferd ist eine der acht Kernarten der Aktion, auf die jetzt ganz besonders geachtet werden soll. Weitere Kernarten, die bundesweit verbreitet sind, sind die Tagfalter Schwalbenschwanz und Kleiner Fuchs, der Sieben-Punkt-Marienkäfer, die Ackerhummel, die Holzbiene, die Libellenart Blaugrüne Mosaikjungfer und die Streifenwanze.

Während Kanzlerin & Co. in der Sommerpause weilen, haben NABU-Aktive in deren unmittelbarer Nachbarschaft am Morgen eine Stunde nach Flatter- und Krabbeltieren gesucht. Bei den tierischen Nachbarn der Kanzlerin war nicht viel los: „Auf unserer Beobachtungsfläche im Spreebogenpark zwischen Paul-Löbe-Haus und Hautbahnhof haben wir einen Kohlweißling, zwei Siebenpunkt-Marienkäfer, eine Erd-, eine Stein- und drei Ackerhummeln entdeckt“, sagt NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi.

Das trockene Grün und fehlende Wasserquellen machten auch Insekten zu schaffen. „In der Regel kommen Sechsbeiner aber gut mit hohen Temperaturen zurecht, sie haben ihre Strategien. „Manche Libellen gehen in den Handstand, um ihre Körperfläche zu verringern. Bei Schmetterlingsarten weist die spezielle Struktur der Schuppen auf den Flügeln die Wärme ab und Hummeln beherrschen das Prinzip Wärmeaustausch: Heiße Luft wird in den Hinterleib gepumpt, um einen kühlen Kopf zu bewahren“, so Franzisi.

Mitmachen und zählen kann dabei jeder – und das fast überall: Im Garten oder Park, auf dem Balkon, in der Wiese, im Wald, am Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet sollte dabei nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang.

Hilfe beim Bestimmen und Melden bietet die neue App „Insektenwelt“, die der NABU mit Unterstützung von dm entwickelt hat. Die App verfügt auch über eine fotografische Erkennungsfunktion, mit der zahlreiche Tiere automatisch erkannt werden können. Sie ist kostenfrei erhältlich unter www.NABU.de/apps.

Die Daten der Zählaktion „Insektensommer“ werden in Zusammenarbeit mit der Plattform naturgucker erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht.

NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. direkter Link zum Artikel