Nester von Hosenbienen und Grabwespen gesucht

Nester von Hosenbienen und Grabwespen gesucht
Nester von Hosenbienen und Grabwespen gesucht

Arten ungefährlich für den Menschen

Oldenburg. Im Rahmen des für das Jahr 2015 beschlossenen Arten- und Biotopschutzprogramms werden aktuell Nester seltener Bienen- und Wespenarten gesucht. Diese finden sich als Nestansammlungen zwischen Pflastersteinen auf Gehwegen, Auffahrten und Ähnlichem. Der „Runde Tisch Artenvielfalt und Biotopschutz“, in dem sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Naturschützer vertreten sind, bittet darum, solche Funde der Stadt Oldenburg mitzuteilen.


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So soll ein besserer Überblick über die Häufigkeit dieser besonderen Arten in Oldenburg geschaffen werden. Geplant ist auch, während der Flugzeit im Bereich von ausgewählten Neststandorten informative Hinweisschilder aufzustellen und einzelne Führungen zu diesem Thema anzubieten. Erreichbar ist die Naturschutzbehörde über das Umwelttelefon 0441 235-2777 oder per E-Mail an naturschutz@stadt-oldenburg.de.

„Jetzt im Hochsommer sieht man vermehrt auffällige Mini-Maulwurfshaufen in Pflasterfugen von Gehwegen und Auffahrten. Kaum jemand weiß, dass es sich dabei in vielen Fällen um Nesteingänge von seltenen Wildbienen und nützlichen Solitärwespen und nicht um Ameisen handelt“, erklärt Diplombiologe Rolf Witt vom „Runden Tisch Artenvielfalt und Biotopschutz“.

Voraussetzung für die Nester von Hosenbienen und Solitärwespen ist ein Sandfundament mit etwas breiteren Fugen. Die aufgeheizten Steine gewährleisten den sehr wärmeliebenden Arten auch während der Nacht angenehme Temperaturen. Im Gegensatz zu Ameisen verursachen die zwischen 10 und 60 Zentimeter tief gelegenen Nester keine Schäden an der Pflasterung. Die linienförmigen Gänge werden nach dem Nestbau wieder verschlossen. Das einzige Problem dieser Nester ist optischer Natur: Der herausgegrabene Sand verteilt sich leicht über die Pflasterung. „Es wäre schön, wenn diese nützlichen und faszinierenden Insekten trotzdem toleriert werden könnten. Gelegentliches Fegen schadet den Populationen übrigens nicht“, so Witt.

Hosenbienen und Grabwespen ungefährlich für den Menschen

Markanteste Bewohnerin solcher Nester ist die honigbienengroße Hosenbiene. An den Hinterbeinen hat diese eher seltene Wildbiene extrem lange Sammelhaare, die mit gelben Pollen beladen werden – es sieht fast so aus, als ob die Biene eine Pluderhose tragen würde. Die Nester werden gerne in kleinen Kolonien angelegt und lassen sich hervorragend beobachten. Für den Blütenbesuch benötigt die Biene Korbblütler wie zum Beispiel Ferkelkraut, Habichtskräuter, Flockenblumen oder Herbst-Löwenzahn. Es gibt noch einige weitere unscheinbare Wildbienenarten in Pflasterfugen; gemeinsam ist ihnen allen ihre wichtige Funktion als Blütenbestäuber. Noch häufiger nisten in Pflasterfugen kleine gelb-schwarze Grabwespen. Die für den Menschen völlig harmlosen Tiere jagen in großen Mengen Fliegen, die sie zur Versorgung ihres Nachwuchses in die Nester schleppen. Andere Solitärwespen haben sich zum Beispiel auf Spinnen, Blattläuse oder Zikaden als Beute spezialisiert und sind in Gärten gern gesehene Schädlingsjäger.

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