Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!
Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.
Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten
E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen
Wichtig ist nun: handeln Sie sofort!
Doch wohin mit dem kleinen Kerl? An wen können Sie sich wenden? Genau mit dieser Fragestellung haben sich der Landesbund für Vogelschutz e.V. Bezirksgeschäftsstelle Unterfranken (LBV) und der Tierschutzverein
Würzburg e.V. beschäftigt. Aufgrund der Vereinsnamen wollen die
Menschen jährlich während der Brutsaison verletzte Kleinvögel dort
abgeben. Der LBV mit Sitz in Veitshöchheim setzt sich für den Erhalt der
Artenvielfalt ein, ist aber keine Vogelpflegestation. Der Schwerpunkt
des Tierschutzvereins Würzburg e.V. ist es, vor allem für heimatlose
Tiere eine vorübergehende Bleibe zu bieten und diese an
verantwortungsvolle neue Besitzer zu vermitteln. Eine ehrenamtliche
Vogelpflegerin brachte den Stein ins Rollen, indem sie auf die Verbände
zukam und forderte: „Es gibt zu wenig Pflegestellen und zu viele Vögel,
die Hilfe brauchen. Wir müssen etwas unternehmen.“ Aus dieser Motivation
heraus ist das Kooperationsprojekt „Netzwerk Wildvogelhilfe“ entstanden,
an dem derzeit ehrenamtlichen Päppler*innen, der Tierschutzverein
Würzburg e.V., die Stadt Würzburg und die LBV Vogelstation Regenstauf
beteiligt sind. Gefördert wird das Projekt „Netzwerk Wildvogelhilfe“ von
der LBV-Stiftung Bayerisches Naturerbe.
Klimabürgermeister Martin Heilig unterstützt das Projekt: „Weil
Wildvögel so wichtig sind, stehen sie bei uns unter besonderem
Schutz. Die Gesundpflege von Vögeln, die Hilfe brauchen, ist daher auch
ein Beitrag zum Artenschutz. Wichtig ist allerdings, bestimmte Vorgaben
im Blick zu behalten. Ziel muss immer die baldige Wiederauswilderung
sein. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit dem Tierschutzverein
Würzburg und dem LBV zwei so kompetente Projektpartner haben.“
Anja Schneider (Tierschutzverein Würzburg e.V.) und Tina Hoffmeister
(LBV) sind sich einig: „Unser oberstes Ziel ist es, dass verletzte
Wildvögel und ihre Finder zukünftig schnell adäquate Hilfe bekommen.
Wir wollen die vorhandenen Pflegestellen stärken und finanziell
unterstützten, denn die Päppelkosten pro Vogel betragen im Schnitt
zwischen 15 – 20€ (ohne Tierarztkosten). Außerdem sollen neue
ehrenamtliche Pflegestellen gefunden werden.“ Die ehrenamtlichen
Päppler*innen trugen Arbeit und Kosten bisher ganz allein. Jede
Päppelstelle hat derzeit im Schnitt bis zu 120 Singvögel während der
Brutsaison (April-September) zu betreuen. Die Vögel müssen von
Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gepflegt werden, bis sie wieder in die
Freiheit entlassen werden können.
Dr. Lieven Pool, Leiter des Fachbereichs für Verbraucherschutz,
Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung ergänzt: „Darum
unterstützt die Stadt Würzburg dieses Projekt sowohl finanziell und
auch inhaltlich. Ziel ist es, ein Netzwerk aus Päppelstationen für
Wildvögel zu errichten. Unser Projekt konzentriert sich insbesondere
auf Singvögel- und Wasservögel aus Stadt und Landkreis Würzburg. Wir
finden, dass es sich hier um ein Projekt mit Modellcharakter handelt.
Wenn andere Landkreise und Städte unseren Ansatz aufgreifen, ließe sich
das Netzwerk Wildvogelhilfe bald unterfrankenweit ausweiten.“
Wer in Stadt und Landkreis Würzburg einen verletzten Wildvogel findet,
kann sich ab sofort an den Tierschutzverein Würzburg e.V. (0931- 84324)
wenden, sagt Tierheimleiterin Anja Schneider. Der Verein vermittelt die
hilfsbedürftigen Wildvögel wiederum an die zuständigen Päppler*innen des
Netzwerks Wildvogelhilfe weiter.
Die Brutsaison steht kurz vor der Tür, deshalb suchen die
Projektpartner Unterstützung: Anfang März findet ein Online-Treffen
statt. Dort erfahren Interessent*innen alles Wichtige über das „Netzwerk
Wildvogelhilfe“ und haben die Gelegenheit, sich ein Bild über das
Ehrenamt Päppler*in zu machen. Wer sich dafür entscheidet, wird im
Anschluss im Umgang mit Wildvögeln und deren Pflege geschult.