Öko-Modellregion erfolgreich bis 2022 verlängert

Öko-Modellregion erfolgreich bis 2022 verlängert
Öko-Modellregion erfolgreich bis 2022 verlängert

Das Nürnberger Land, die Stadt Nürnberg und der Landkreis Roth bleiben Öko-Modellregion

Das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten hat einer Verlängerung der Förderung bis 2022 zugestimmt. Erklärtes Ziel des Projektes ist die Steigerung des Flächenanteils des ökologischen Landbaus.


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Die Pläne für die nächsten drei Jahre, die das Nürnberger Land, die Stadt Nürnberg und der Landkreis Roth im Antrag auf Verlängerung vorlegten, haben das Ministerium überzeugt: Die drei Partner, die zusammen die größte Öko-Modellregion (ÖMR) Bayerns und die einzige in Mittelfranken bilden, dürfen den seit 2015 bestehenden Status „Öko-Modellregion“ behalten und können so die damit verbundenen Fördergelder weiter nutzen. Die Öko-Modellregionen erproben in verschiedensten Projekten, wie sich Verbraucher und Erzeuger sich für regionale Kreisläufe und heimische Lebensmittel sensibilisieren und begeistern lassen. Bewährte Konzepte sollen dann auf andere Regionen übertragen werden.

Im bisherigen Projektzeitraum stieg die Anzahl der im Nürnberger Land ansässigen Bio-Betriebe in den Bereichen Erzeugung, Verarbeitung und Handel um annähernd 17 Prozent. Neben verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Faktoren spielt dafür auch die von der ÖMR geförderte Stadt-Land-Kooperation eine erhebliche Rolle, denn die ökologisch erzeugten Lebensmittel müssen auf entsprechende Nachfrage stoßen, um zu einem Erfolgsmodell zu werden. Die auf dem Land hergestellten Produkte haben mit der Metropole Nürnberg gleich einen Großabnehmer in unmittelbarer Nähe.

Eine vom Regionalmanagement Nürnberger Land auf den Weg gebrachte Erfolgsgeschichte, die von der ÖMR unterstützt wird, ist die Getränkeserie „Pomme200“ mit vier Sorten rund um die 200 verschiedenen Apfelsorten der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V. Die regionale Vermarktung dieser Produkte mit sehr vielfältiger ökologischer Bedeutung wird mit Hilfe der ÖMR weiter ausgebaut. Zu den aktuellen Schwerpunkten gehört auch das Projekt „Gastronomie und Verpflegung“: Ziel ist ein flächendeckendes Angebot von Bio-Verpflegung in Betreuungseinrichtungen und Schulen, das durch die Kooperation von Landkreisen, Gemeinden, Schulen, Kitas, Caterern und Elternvertretungen erreicht werden soll. Des Weiteren stehen die Themen wie „Wertschöpfungskette Fleisch“ und „Ökonomische Entwicklungsperspektive für ökologische Wirtschaftsweise in der Region“ auf der Agenda, mit der die Öko-Modellregion ihre Arbeit von 2020 bis 2022 fortsetzen will. Die Verbindung einer Großstadt wie Nürnberg mit umliegenden, ländlich geprägten Landkreisen bietet die hervorragende Einheit von Produktion und Konsum in einem regionalen Kreislauf und damit noch viel weiteres ausschöpfbares Potenzial.

Die Beteiligung an der Öko-Modellregion ist Teil der Bestrebungen des Landkreises, im Sinne der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (Agenda 2030) künftigen Generationen vergleichbare – im Idealfall: bessere – Lebensbedingungen zu sichern als die gegenwärtigen. Das Nürnberger Land hat von ökologischer Warte aus schon jetzt viel Potenzial: Es gehört zu den waldreichsten Landkreisen überhaupt: Von der Gesamtfläche des Landkreises (knapp 80.000 Hektar) sind rund 40.000 Hektar Waldfläche. Dies entspricht gut knapp der Hälfte der Landkreisfläche. Von den restlichen gut 40.000 Hektar werden rund 25.000 Hektar landwirtschaftlich genutzt. Das ist fast ein Drittel der Gesamtfläche. Auf gut zwölf Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche betreiben 76 landwirtschaftliche Betriebe Ökolandbau (Stand 2018). Insgesamt stehen mehr als 85 Prozent der Landkreisfläche für Vegetation zur Verfügung, nur gut 13 Prozent sind Siedlungs- und Verkehrsfläche. Der Landkreis bemüht sich um CO2-Einsparung: Das Landratsamtsgebäude wird seit elf Jahren mit einer Hackschnitzelheizung und zahlreiche Schulen werden über Blockheizkraftwerke beheizt. Bei den kreiseigenen Liegenschaften wird Ökostrom verwendet und ihre Dächer wurden – wo immer technisch möglich – für die Errichtung von Photovoltaikanlagen genutzt, dazu hat der Landkreis über 3.000 qm begrünte Dachflächen angelegt. Das ÖPNV-Angebot wurde und wird kontinuierlich ausgebaut, unter Berücksichtigung der Anforderungen an die Barrierefreiheit. Das politische Handeln in den Landkreis-Gremien soll soziale, ökologische und ökonomische Interessen, die oft untereinander um Ressourcen konkurrieren, zu einem gerechten Ausgleich bringen.

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