Pflegeschnitte an Säulenhainbuchen sorgen für Verkehrssicherheit und Erhalt der Bäume

An der Breslauer Straße präsentieren sich die bereits vor Jahren mit einem Pflegeschnitt bearbeiten Säulenhainbuchen in einem tadellosen und sichtbar vitalen Zustand. Weiterer positiver Effekt: Die Verkehrssicherheit wird durch die Krone der Bäume nicht m
An der Breslauer Straße präsentieren sich die bereits vor Jahren mit einem Pflegeschnitt bearbeiten Säulenhainbuchen in einem tadellosen und sichtbar vitalen Zustand. Weiterer positiver Effekt: Die Verkehrssicherheit wird durch die Krone der Bäume nicht m

Die Pflegeschnitt-Maßnahmen an Säulenhainbuchen im Stadtgebiet haben in den vergangenen Tagen und Wochen für Diskussionen in der Bürgerschaft gesorgt, die sich vor allem auch in den Sozialen Medien niederschlug.


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Die Stadtverwaltung betont daher, wie bereits in der Mitteilung an die Presse Mitte Juni geschehen, dass diese Arbeiten der Verkehrssicherheit dienen und den Bäumen nicht schaden. Eine Fachfirma führt diese im Auftrag der Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR) durch.

Rund 230 Bäume im gesamten Stadtgebiet werden im Rahmen der Pflegemaßnahme, die in Expertenkreisen anerkannt ist, bearbeitet. Der Schnitt trägt zum Erhalt der Bäume bei und wird laut Rückmeldung der beauftragten Fachfirma noch in dieser Woche beendet. Ein Verzicht auf einen Pflegeschnitt würde sich zunehmend negativ auf den Zustand der Buchen auswirken. Die Bäume haben nämlich aufgrund ihres Standortes als Straßenbaum insgesamt schwierige Standortverhältnisse.

In der Regel ist der den Bäumen zur Verfügung stehende Raum sehr klein. Aufgrund ihres bisherigen Wuchses wäre es in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Astausbrüchen gekommen, was mit einem höheren Pflegeaufwand verbunden gewesen wäre. Bei entsprechenden Wetterlagen droht außerdem der Umsturz solcher Bäume. Die Eingriffe sind also erforderlich, um die Bäume langfristig zu erhalten.

Die Pflegemaßnahmen werden aber auch mit Blick auf die Verkehrssicherheit durchgeführt. Das Stichwort in diesem Zusammenhang ist „Lichtraumprofil“. Straßenbäume sind nämlich wie Schilder, Ampeln und Straßenbeleuchtungen auch ein Bestandteil der Straße. An manchen Stellen im Stadtgebiet – zum Beispiel an der Dortmunder Straße – ragten die Kronen der dortigen Säulenhainbuchen aber so weit in die Straße hinein, dass sie größere Fahrzeuge wie Busse oder Lkw bereits behinderten. Im Extremfall könnte es auch zu Kollisionen mit Ästen und Beschädigungen der Fahrzeuge und der Bäume kommen.

Um dem entgegenzuwirken, werden die Bäume so beschnitten, dass sich die Kronen in einer Art und Weise entwickeln, dass sie die genannten Fahrzeuge in Zukunft nicht mehr behindern. Darüber hinaus kann eine nicht korrekt beschnittene Krone auch zu einer Einschränkung der Straßenbeleuchtung führen oder dazu, dass Bürger*innen Ampeln oder Straßenschilder nicht mehr richtig erkennen können. Bei Einsätzen der Feuerwehr wiederum könnten derartige Baumkronen auch die Rettungskräfte, zum Beispiel bei Einsätzen mit der Drehleiter, behindern.

„Ich kann durchaus nachvollziehen, dass der Rückschnitt für viele Bürgerinnen und Bürger auf den ersten Blick sehr radikal erscheint. Hier geht es aber um den Schutz und den Erhalt der Bäume sowie um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Zudem gibt es im Stadtgebiet bereits Beispiele, dass die von uns veranlassten Maßnahmen tatsächlich die gewünschte Wirkung erzielen und den Baumbestand sichern. Die Bäume dienen somit auf lange Sicht als Schattenspender und CO2-Filter“, erklärt KSR-Leiter Roland Wrobel.

Er verweist auf das positive Beispiel der Breslauer Straße, wo sich die Säulenhainbuchen nach dem sogenannten Erziehungsschnitt vor einigen Jahren mittlerweile deutlich erkennbar sehr gut entwickelt haben (siehe Foto). Erst ein Jahr liegen die Arbeiten am Ziegelgrund zurück. Auch hier ist aber bereits jetzt zu erkennen, dass sich die jeweiligen Bäume regenerieren und so wachsen, wie auch für die Zukunft erwünscht.

Kritik wurde auch am Zeitpunkt der Maßnahme geübt. Doch dieser ist von den Fachleuten der KSR ganz bewusst gewählt worden, denn so haben die Säulenhainbuchen noch bis zum Winter die Möglichkeit, auf die Schnittmaßnahmen mit der Wundreaktion, der Kallusbildung zur Wundüberwallung, reagieren zu können. Beim Kallus handelt es sich um Gewebe, das der Baum bildet, um entstandene Wunden zu verschließen. Dass sich dieser Effekt einstellt, ist insbesondere an den Bäumen am Ziegelgrund auch für den Laien gut erkennbar.

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