Pieptöne lüften Geheimnisse der Fledermaus des Jahres

Pieptöne lüften Geheimnisse der Fledermaus des Jahres
Pieptöne lüften Geheimnisse der Fledermaus des Jahres

Die Rauhautfledermaus ist die Fledermausart des Jahres 2015

Diese interessante Fledermaus ist auch im Nationalpark Unteres Odertal beheimatet. Hier findet sie in den Wildnisgebieten, in alten Bäumen mit Höhlen und Spalten, ideale Bedingungen für die Aufzucht ihrer Jungen. Wie bei den Zugvögeln verlassen die Rauhautfledermäuse gegen Ende August das untere Odertal und wandern gen Westen oder Süden.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Über das Zugverhalten von Fledermäusen ist bisher nur sehr wenig bekannt. Deshalb sollen am 30. August erstmals vier Rauhautfledermäuse mit UKW-Sendern ausgestattet werden.

Im Mai dieses Jahres hat der Fledermausspezialist Jörn Horn im Nationalpark eine weibliche Rauhautfledermaus gefangen, die im April 2005 in der Nähe von Dortmund beringt worden ist. Das Tier hat eine Strecke von rund 600 km zurückgelegt und das beachtliche Alter von 11 Jahren erreicht. Während die Fortpflanzungsgebiete vorwiegend im nordöstlichen Europa liegen, werden zur Überwinterung Gebiete im südlichen Europa aufgesucht. Dabei überquert diese kleine Fledermaus sogar die Alpen und legt nach bisherigem Kenntnisstand Entfernungen bis zu 2.000 Kilometer zurück.

Wie bei Zugvögeln sind für den Erhalt wandernder Fledermausarten auch Schutzmaßnahmen sowohl in den Sommerlebensräumen wie auch in den Überwinterungsgebieten und ihren Wanderkorridoren entscheidend. Um die bestehenden Wissenslücken zu schließen werden am 30. August in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Fledermäuse Sachsen-Anhalt e.V. und der Landesreferenzstelle für Fledermausschutz Sachsen-Anhalt im Nationalparkgebiet Rauhautfledermäuse gefangen und mit Unterarmklammern markiert. Vier Tiere erhalten einen UKW-Sender mit 150 MHz (Radiomarkierung). Diese UKW-Sender liegen in einem für die wissenschaftliche Untersuchung zur Verfügung gestellten Frequenzbereich. Das speziell hierfür entwickelte Sendesignal (drei Pieptöne - Pause - drei Pieptöne) kann dann auf den Frequenzen 150,090 MHz, 150,125 MHz, 150,165 MHz und 150,200 MHz empfangen werden. Mit Hilfe der deutschen Funkamateure können die Wanderrouten der aus dem Nationalpark Unteres Odertal stammenden Rauhautfledermäuse gen Westen und Süden nachvollzogen werden. Für die Realisierung dieses Pilotprojektes wird Unterstützung von Funkamateuren in ganz Deutschland benötigt. Sie werden gebeten, nach den Sendertieren zu lauschen und damit ihre Wege nachvollziehbar zu machen.

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft direkter Link zum Artikel