Regierungspräsidium Freiburg und Grießener Bürgerinnen und Bürger verbessern Gewässerökologie

Regierungspräsidium Freiburg und Grießener Bürgerinnen und Bürger verbessern Gewässerökologie
Regierungspräsidium Freiburg und Grießener Bürgerinnen und Bürger verbessern Gewässerökologie

Am Zusammenfluss von Schwarzbach und Seegraben bei Grießen und Riedern am Sand (Klettgau, Kreis Waldshut) wurden mehrere Eingeriffe vorgenommen, um Fischen und Kleinstlebewesen ein Überleben zu ermöglichen.


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Gemeinsam mit naturverbundenen Bürgerinnen und Bürgern aus dem Klettgau hat der Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) mehrere Eingriffe am Zusammenfluss von Schwarzbach und Seegraben bei Grießen und Riedern am Sand (Klettgau, Kreis Waldshut) vorgenommen, um Fischen und Kleinstlebewesen ein Überleben besonders in den immer heißer werdenden Sommern zu ermöglichen. Der Schwarzbach und der Seegraben gehören zu den fischökologisch bedeutenden Gewässern im Regierungsbezirk Freiburg.

Die beiden Flüsse sind auf weiten Strecken stark verbaut und verlaufen überwiegend in einem unnatürlichen, eintönigen Graben. Aufgrund der Ergebnisse von ökologischen Bestandsaufnahmen hat das RP unter anderem festgestellt, dass es vom einst großen Bestand der Kleinen Bachmuschel (Unio Crassus) im Schwarzbach nur noch wenige Exemplare gibt. Dies liegt nicht zuletzt an der fehlenden Beschattung, Strukturvielfalt und mangelnden Strömungsvielfalt im untersuchten Abschnitt. Gerade im Bereich der Einmündung des aus Weisweil kommenden Seegrabens ist der ökologische Zustand des Gewässers stark verbesserungswürdig, und entspricht derzeit bei Weitem nicht den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinien.

Lukas Spitznagel aus Grießen kam im vergangenen Jahr auf den Landesbetrieb Gewässer im RP zu und bot mit der Interessengemeinschaft Zukunft Grießen Unterstützung bei der ökologischen Verbesserung des heimischen Schwarzbaches an. Erich Hertkorn, der Leiter der Naturschutzgruppe der Siedlergemeinschaft Klettgau, sagte ebenfalls Hilfe zu. So wurden bereits im März wurden erste Weidensteckhölzer eingebracht. Diese Jungpflanzen sind mittlerweile angewachsen und haben auch schon Blätter. Sie werden in den nächsten Jahren den Schwarzbach zunehmend beschatten.

Im Anschluss daran hat das RP Holzeinbauten zur Schaffung von neuen Lebensräumen im Gewässerbett geplant. Danach sollen Wurzelstöcke hauptsächlich Unterstände für Fische und andere Lebewesen bieten. Auch Faschinen (Weidenbündel) sollen als Strömungslenker in der Gewässersohle wechselseitig eingebaut werden. Sie sorgen zukünftig dafür, dass sich ein Niedrigwassergerinne ausbildet. Das kann besonders in Trockenphasen für die Flusslebewesen überlebenswichtig werden. Außerdem stellen sich dadurch verschiedene Fließzustände im derzeit monotonen Gewässer ein. Neben Tiefwasserbereichen, strömt das Wasser teilweise über Kiesbereiche, die den Fischen zusätzliche Laichmöglichkeiten bieten.

Nach erfolgter Abstimmung der Planung mit dem Landratsamt Waldshut lieferten die Klettgauer Bürgerinnen und Bürger geeignete Wurzelstöcke zum Einbau. Vor Baubeginn wurde Anfang August der gesamte Baubereich von einem Fachbüro auf Muschelvorkommen untersucht, wobei nur im untersten Bereich in der Nähe einer geplanten Einbaustelle eine lebende Muschel gesichert werden konnte. So konnte ausgeschlossen werden, dass durch die Einbaumaßnahmen Muscheln gefährdet werden. Unmittelbar nach der Kontrolle auf Muschelbestand begann der Flussbaubetriebshof Lauchringen mit Baggern und Radlader, die Wurzelstöcke und Weidenfaschinen einzubauen. Die Wurzelstöcke und größere Faschinen wurden dabei mit Pfählen befestigt, die mit einem Bagger eingerammt wurden.

Gemeinsam mit zahlreichen engagierten Bürgerinnen und Bürgern wurden danach die abschließenden Arbeiten an den Holzeinbauten ausgeführt. Hierbei wurden kleinere Faschinen durch Pflöcke auf der Flusssohle befestigt. So konnte der überwiegend landeseigene Schwarzbach auf einer Länge von 800 Meter und der gemeindeeigene Seegraben auf 300 Meter ökologisch aufgewertet werden. Das RP bedankt sich in einer Pressemitteilung für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Klettgauer Bürgervereinigungen und sei bestrebt, diese auch in Zukunft fortzusetzen. Ökologische Verbesserungsmöglichkeiten am Schwarzbach und Seegraben würden sich noch ausreichend bieten.

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