Regierungspräsidium und Wilhelma fördern gemeinsam den Erhalt der Wildbienen-Vielfalt

Zu den verkannten Helden unseres Ökosystems zählen die Wildbienen

Die meisten leben als Einzelgänger und bilden keine Völker. So fällt der starke Rückgang ihrer Zahl und Arten in der Öffentlichkeit wenig auf, obwohl der Verlust der Bestäuber einen erheblichen Effekt für die biologische Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt hat.


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Das Regierungspräsidium Stuttgart und die Parkpflege der Wilhelma kooperieren bei der Hege und Pflege der heimischen Wildbienen und möchten die Bevölkerung für die Schlüsselrolle dieser Insekten sensibilisieren. Um die Lebensbedingungen für die Nützlinge im Stadtgebiet Stuttgart zu verbessern, wurden auf ehemaligen artenarmen Rasenflächen rund 40 gebietsheimische Wildkräuter ausgesät. Eine solche Wildbienenwiese haben heute, Dienstag, 3. Juli, Regierungspräsident Wolfgang Reimer und Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin vorgestellt.

An einer der markantesten Stellen im Zoologisch-Botanischen Garten, vor dem historischen Aussichtspavillon Belvedere, enthüllten Sie eine neue Infotafel für die Wilhelmabesucher. Auf der Tafel erfahren diese Interessantes über Wildbienen, ihre Nahrungsgrundlage und die Bedeutung der Wildbienen als Bestäuber für Wildpflanzen und Kulturpflanzen. Darüber hinaus werden Vorschläge gemacht, wie der Einzelne dazu beitragen kann, die Wildbienen in Stuttgart zu erhalten.

„Wir als Gesellschaft müssen mit vereinter Kraft die Biologische Vielfalt für kommenden Generationen bewahren“, sagte Regierungspräsident Wolfgang Reimer. „Deshalb hat das Land Baden Württemberg 2017 als weitere Anstrengung gegen das Artensterben das Sonderprogramm Biologische Vielfalt auf den Weg gebracht. Weitere Bausteine zum Erhalt der Artenvielfalt sind das Artenschutzprogramm des Landes sowie der sogenannte 111-Artenkorb“. Die Wilhelma und das Regierungspräsidium haben 2014 gemeinsam ein Projekt des 111-Artenkorbs zur Verbesserung der Nahrungsgrundlage für Wildbienen gestartet. In der Wilhelma war im Winter 2014/15 begonnen worden, eine bislang regelmäßig kurzgemähte Grünfläche umzugestalten und attraktive Nahrungspflanzen auszusäen. „Ein neues Blütenmanagement soll in der Wilhelma und im benachbarten Rosensteinpark Trittsteinbiotope für Wildbienen schaffen, um ihr Überleben in kleinen Bereichen zu sichern, von wo aus sie sich wieder ausbreiten können“, erklärte Direktor Kölpin. Der Fachbereich Parkpflege der Wilhelma betreut auch die staatlichen Grünanlagen in der Landeshauptstadt. Die Maßnahmen werden von dem Wildbienenspezialisten Hans Schwenninger im Auftrag des Regierungspräsidiums begleitet. In Wilhelma und Rosensteinpark konnten insgesamt 123 Wildbienen-Arten nachgewiesen werden: von der Zottigen Schmalbiene über die Senf-Blauschillersandbiene bis zur Gelbbindigen Furchenbiene, die alle eine sehr spezielle Umgebung benötigen. Wildbienen kommt ökologisch eine besondere Bedeutung zu, weil sie – anders als Honigbienen – auch bei regnerischem, kaltem Wetter fliegen und im Vergleich weitaus mehr Pflanzenarten bestäuben.

Zu den Ratschlägen, wie der einzelne Bürger mithelfen kann, gehören die Tipps daheim statt englischem Rasen heimische Wildkräuter aussäen, die Wiese nur ein- oder zweimal im Jahr mähen und blütenreiche Mähinseln belassen. Auch sind Totholz, Brombeerranken oder offene Bodenstellen wichtige Nistmöglichkeiten. „Wenn jeder nur eine, wilde Ecke‘ einrichtet, könnten sich die Wildbienen Stück für Stück auch in der Stadt wieder heimisch fühlen“, sagte der Wildbienen-Experte Hans Schwenninger.

Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart direkter Link zum Artikel