RP Gießen bittet Autofahrer um besondere Vorsicht

RP Gießen bittet Autofahrer um besondere Vorsicht
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Vom Winterquartier zum Laichgewässer – Amphibienwanderung beginnt – Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer oft bei Dunkelheit im Einsatz

Langsam, aber sicher steigen die Temperaturen. Der Frühling naht, die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Jetzt ist es auch an der Zeit für Kröten und Co., sich auf den Weg zu ihren angestammten Laichgewässern zu machen.


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„Wenn die Temperaturen auch in den frühen Morgenstunden deutlich über null Grad liegen und regnerisches Wetter herrscht, beginnt die alljährliche Amphibienwanderung“, sagt der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Erfahrungsgemäß zieht sie sich bis in den April hinein. Das RP bittet deshalb alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Vorsicht und eine deutlich reduzierte Geschwindigkeit an den einzelnen Gefahrenstellen, insbesondere in den Nacht- und frühen Morgenstunden.

Der Weg zu den angestammten Laichgewässern führt Kröten, Frösche und Molche, die alle unter Schutz stehen, oft über teils viel befahrene Straßen hinweg. „Das ist höchst gefährlich für die Tiere“, sagt Martin Schab von der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Gießen (RP). Betroffene Streckenabschnitte an den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen sind zum Teil durch amtliche Warnschilder gekennzeichnet. In einigen Fällen wird die zugelassene Höchstgeschwindigkeit gesenkt.

Nicht immer gibt es feste Leiteinrichtungen mit Tunneln in der Straße, dank derer die Tiere wohlbehalten auf die andere Seite kommen. Deswegen sind jetzt auch wieder viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz. Sie sind oftmals in Naturschutzgruppen aktiv. „Die Arbeit ist durchaus anstrengend“, weiß Experte Martin Schab. Die Helferinnen und Helfer stellen mobile Kunststoffzäune auf, graben in kurzen Abständen Fangeimer ein und befördern die Tiere, die den Weg hineingefunden haben, sicher auf die andere Straßenseite. Meistens werden zudem Art und Anzahl der Tiere registriert. Daher heißt es auch hier für Verkehrsteilnehmer: aufpassen und langsam fahren. Denn die Fangeimer müssen gerade bei schlechtem Wetter regelmäßig kontrolliert werden und die Freiwilligen sind oftmals bei Dunkelheit im Einsatz. Aber der enorme Aufwand lohnt: An einigen Stellen werden manchmal mehrere Tausend Tiere gerettet. Die freiwilligen Helfer sind bei ihrer Arbeit übrigens über die Unfallkasse Hessen versichert. Auch deshalb bittet Schab, sich vor Beginn des Einsatzes bei der Behörde zu melden. Er steht als Ansprechpartner telefonisch unter 0641 303-5561 zur Verfügung.

„Die gesamte Amphibienwanderung zieht sich meistens über vier bis sechs Wochen hin, je nach Witterung. Aber der Großteil der Amphibien wandert innerhalb weniger Nächte. Milde Temperaturen und Regen sind die Hauptfaktoren“, erklärt Schab. Rund 200 Stellen, an denen das passiert, sind ihm im Regierungsbezirk bekannt. An etwa 40 Stellen gibt es feste Leiteinrichtungen. Sie bestehen zum Beispiel aus Betonelementen, die in das Bankett eingebaut sind, und mehreren Tunneln im Straßenkörper. „Die Zahl nimmt zu. Neben Hessen Mobil hat auch das Regierungspräsidium in den vergangenen Jahren einige Anlagen gebaut“, sagt der Experte abschließend.

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