Schilde bei NABU-Landesvertreterversammlung:

Ehrenamtlicher Naturschutz ist wichtiger Partner

Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatsekretärin Carolin Schilde hat in ihrem Grußwort auf der heutigen Landesvertreterversammlung des NABU Landesverbands Brandenburg über die aktuellen Schwerpunkte im Politikfeld Natur- und Artenschutz informiert.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Größte Herausforderung ist derzeit, wie in anderen Bundesländern, bis zum Jahresende die Sicherung der Gebiete im europäischen Schutzgebietsnetz Fauna-Flora-Habitat abzuschließen.

„Hierbei sind die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des NABU wichtige Partnern des staatlichen Naturschutzes“, betonte Staatssekretärin Schilde: „Der NABU Landesverband setzt seit dem letzten Jahr ein gefördertes Projekt um, das für mehr Akzeptanz der FFH-Gebiete wirbt.“ Unter dem Titel „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“ unterstützt der NABU die Umsetzung der FFH-Managementpläne in 30 FFH-Gebieten durch Exkursionen, Schulungen, einem Netz von Schutzgebietsbetreuern und informiert über Fördermöglichkeiten.

Auch für das 2014 von der Landesregierung beschlossene Maßnahmenprogramm Biologische Vielfalt werden Engagement und Knowhow der vielen ehrenamtlichen Naturschützer im Land gebraucht. „Für die ELER-Richtlinie Natürliches Erbe sind insgesamt 39 Millionen Euro für Projekte eingeplant, für Agrar-, Klima- und Umweltmaßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen weitere 100 Millionen Euro.

Kein Förderstopp im Ökolandbau

„Hinzu kommen Ausgaben für den ökologischen Landbau in einem Umfang von rund 188 Millionen Euro“, so die Staatssekretärin: „Die Unterstützung für den ökologischen Landbau in Brandenburg ist demzufolge vom Volumen her das umfangreichste Förderprogramm unter dem Dach des Kulturlandschaftsprogramms KULAP. Für uns steht auch außer Frage, dass sowohl die Umstellung in den Ökolandbau als auch die Beibehaltung in der Übergangsphase in die neue EU Förderperiode ab 2021 weiter finanziert wird.“

Mit 155.431 Hektar ökologischer Anbaufläche ist nach Auswertung des Brandenburger Agrar- und Umweltministeriums im Land der bisher höchste Wert erreicht worden. Jeweils zum 15. April melden die Länder die Öko-Kontrollfläche an den Bund. So ist der Landkreis Dahme-Spreewald seit Jahren der bundesweit der Landkreis mit dem höchsten Flächenanteil - 31,4 Prozent - bei Bio. Landesweit wurde in diesem Jahr die 11 Prozent-Marke geknackt: 2018 sind 11,4 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche für das Öko-Kontrollverfahren angemeldet worden.

Unterstützung für Landnutzer bei Eingriffen in Natur und Landschaft

Ein weiterer Baustein für die Erhöhung der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft sind betriebsintegrierte Kompensationsmaßnahmen.

Seit 2016 bietet das Brandenburger Agrar- und Umweltministerium eine Arbeitshilfe für die Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen bei Eingriffen in die Natur und Landschaft an. Dazu gehört ein Maßnahmekatalog.

Die betriebsintegrierten Maßnahmen dienen der dauerhaften ökologischen Aufwertung der Agrarlandschaft und kommen primär zum Tragen, wenn Eingriffe auf landwirtschaftlichen Flächen durchgeführt werden. Die Akzeptanz der Landwirte für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auf ihren Flächen steigt, wenn sie bei der Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen beteiligt werden. Damit kann sichergestellt werden, dass Kompensationsprojekte nicht nur einmalig abgerechnet, sondern auch längerfristig betreut und gepflegt werden. Ein wichtiger, aber gewollter Nebeneffekt ist dabei, Landwirte langfristig als Partner zu gewinnen, ihnen zusätzliche Einkommensmöglichkeiten zu erschließen und den Erfolg und die Wirksamkeit der vereinbarten Maßnahmen zu gewährleisten.

Betriebsintegrierte Maßnahmen sind:

  • Extensivierung von Dauergrünland
  • Umwandlung von Acker in extensives Dauergrünland
  • Umwandlung von Acker in Dauergrünland
  • Anlage von Brachen auf artenarmen Standorten
  • Anlage von Blühstreifen
  • Anlage von Wildkrautstreifen
  • Anlage von Uferrandstreifen an Gräben, Bächen, Flüssen, Seen und Kleingewässern (Staudenfluren, Röhrichte)
  • Schlaginterne Segregation (kleinflächige Naturschutzbrachen)
  • Anlage von Feldgehölzen und Hecken
  • Anlage extensiver Obstanlagen und Streuobstwiesen
  • Anlage extensiver Obstanlagen und Streuobstwiesen im Komplex mit Extensivgrünland/Extensivweide
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) direkter Link zum Artikel