Schmetterlingsprojekt erhält Auszeichnung der UN-Dekade für Biologische Vielfalt

Umweltminister Schmidt ehrt sachsenweite Mitmachaktion, die dazu aufruft, blühende Wiesen für Schmetterlinge zu pflegen

Umweltminister Thomas Schmidt hat heute (28. August 2017) in Dresden an Prof. Dr. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, und an Vertreter von vier weiteren Organisationen eine Auszeichnung im Rahmen der UN-Dekade für Biologische Vielfalt für das Projekt „Puppenstuben gesucht – Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge“ verliehen.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Das Projekt wurde im Jahr 2015 mit dem Ziel gestartet, die Population der Schmetterlinge im Freistaat Sachsen zu erhöhen.

„Schmetterlinge sind seltener geworden und manche Arten in Sachsen sind hochgradig gefährdet. Dieses Projekt macht auf das Problem des Artenrückgangs aufmerksam und ermutigt Bürgerinnen und Bürger dazu, mit freiwilligen Maßnahmen einen Beitrag zum Erhalt der Tagfalter und damit zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten. Ich danke den fünf beteiligten Organisationen und den vielen Mitwirkenden, darunter zum Beispiel Kleingartenvereine, Wohnungsbaugenossenschaften und Kommunen, für deren Einsatz zum Erhalt der sächsischen Schmetterlingspopulationen“, sagte Minister Schmidt bei der Übergabe der Auszeichnung.

Die meisten Tagfalterarten leben in Biotopen wie Wiesen, Waldlichtungen oder Wegrändern, die gemäht werden müssen, da sie sonst mit Büschen und Bäumen zuwachsen. Oft werden dabei die Lebensräume der Schmetterlinge zerstört. Dieses Projekt informiert darüber, wie Wiesen zu pflegen sind, damit sie ein Lebensraum für Tagfalter werden. Damit wird gleichzeitig auch der Lebensraum für andere Insekten gesichert. Diese dienen wiederum vielen weiteren Arten wie etwa Vögeln als Futter.

Seit dem Projektbeginn im Jahr 2015 stieg die Anzahl der als Lebensraum gemeldeten Wiesen von Kommunen, Wohnungsgenossenschaften sowie privaten Akteuren ständig. Derzeit werden sachsenweit 170 Wiesen gekennzeichnet, die als Lebensraum für Schmetterlinge bewirtschaftet werden, in dem in erster Linie nur Teilabschnitte wechselseitig und viel seltener gemäht werden. Dies hilft den Tagfaltern, denn an den Halmen und Blättern sitzen Eier, Raupen oder Puppen, denen durch eine Komplettmahd die Lebensgrundlage entzogen wird.

„Derartige Projekte sind wichtig, um die Bürger für den Naturschutz zu sensibilisieren. Der weltweite Artenschwund ist noch immer besorgniserregend und auch im Freistaat Sachsen sind die Roten Listen zu lang. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für positive Schutzbemühungen, die ohne Verbote auskommen und erfolgreich sind“, so der Minister.

Als Projektpartner sind die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU), das Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden, der Naturschutzbund Deutschland (NABU) - Landesverband Sachsen e. V., der Landschaftspflegeverband Torgau-Oschatz e. V. und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) - Landesverband Sachsen e. V. beteiligt. Unterstützt wird das Projekt durch den Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt aus Zweckerträgen der Lotterie Glücksspirale.

Hintergrund

Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die Biologische Vielfalt erklärt. Ziel der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist es, möglichst viele Menschen für den Schutz und den Erhalt der Biodiversität zu begeistern. Am Ende des Jahrzehnts sollen mehr Menschen wissen, was biologische Vielfalt ist, warum wir sie brauchen und wie jeder etwas dazu beitragen kann, sie zu erhalten. Ausgezeichnete Projekte dürfen beginnend mit dem Tag der Auszeichnung für zwei Jahre den Titel „Ausgezeichnetes UN-Dekade-Projekt“ führen.

Die deutsche UN-Dekade Biologische Vielfalt startete am 8. November 2011. Sie wird im Auftrag von und in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesumweltministerium (BMUB) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) von der Geschäftsstelle der UN-Dekade umgesetzt. Zentrales Instrument der deutschen UN-Dekade-Aktivitäten ist der UN-Dekade Wettbewerb. Jede Woche wird ein Projekt ausgezeichnet, das sich in besonderer Weise für die Erhaltung, Nutzung oder Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzt.

Informationen zum Projekt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft direkter Link zum Artikel